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Schwarzer Rauch

Schwarzer Rauch

Titel: Schwarzer Rauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Und ich bin ebenfalls Telepathin.«
    »Aber Eure Angst, die wir vernommen haben, war real.«
    »Das hatte nichts mit ihm zu tun. Ich habe mich gerade nur an die Geschehnisse des Tages erinnert. Es ist heute viel passiert.« Ich holte tief Luft und überlegte, ob ich wirklich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Mein Bauchgefühl bestätigte mir meinen Entschluss und so fuhr ich mit fester Stimme fort: »Würdet ihr meinen Freund bitte aus diesem Ding herauslassen?«
    Mars bewegte kurz seine Hand und Darian war frei. Ich konnte ihn nun wieder hören und spürte im ersten Moment seinen unterdrückten Schmerz, jedoch auch die Erleichterung, dass ich ihm trotz allem noch eine Chance geben wollte.
    »Würdet ihr uns dann bitte noch einmal allein lassen, damit wir unsere Unterhaltung fortführen können?«, bat ich die Elfen. Noch missmutiger als beim vorigen Male zogen sie die Türe hinter sich zu.
    »Nun zu dir. Was sollte das alles? Ich … Ich … Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie ich mich fühle?« Ich ließ ihm keine Zeit für eine Antwort. »Erzähl mir alles! Ich will alles wissen. All die dunklen Geheimnisse, die du vor mir verborgen hast.«
    Darian erzählte mir von den Lunaern, dem Geburtsrecht, den Hexenzirkeln und seinem Vater, für den er erst richtig interessant wurde, als er ihm so nebenbei von dem Grimoire erzählt hatte.
    Darian selbst hatte das Buch immer für ein Märchen gehalten, das Kindern erzählt wurde. Daher konnte er nicht anders, als seinem Vater von seiner Echtheit zu berichten.
    Ich nahm es ihm nicht einmal übel. Das gedankliche Zusammenzucken bei jedem »Vater«, das er erwähnte, tat selbst mir weh. Dieser Mann musste wahrhaftig böse sein, selbst seinem eigenen Sohn gegenüber. Die eigene Schmach, die er empfand, keinen Mentalisten gezeugt zu haben, ließ er ungefiltert an Darian aus.
    Als er seine Lebensgeschichte beendet hatte, blickte er mir tief in die Augen und fragte, was ich jetzt mit ihm vorhätte. In Gedanken sah er mich zu Aurelia gehen und seine ganze Familie auffliegen lassen.
    »Ich werde nichts unternehmen, solange nichts mit dem Buch passiert. Werden sie erneut versuchen, es zu stehlen?«
    »Ich gehe davon aus. Mein Schützer sollte meinem Vater eine Nachricht überbringen, aber der interessiert sich nicht für meine Meinung. Er will das Buch. Also müssen wir sehr, sehr vorsichtig sein.«
    »Wir?«, fragte ich überrascht.
    »Du hast mir trotz meiner Vorgeschichte einen Vertrauensvorschuss gegeben. Nun lass mich dir beweisen, dass ich ihn auch verdient habe.« Er wollte mich auf die Stirn küssen, aber instinktiv zuckte ich zurück.
    Traurigkeit wogte wie eine Welle über ihn. Sofort hatte er sich wieder gefasst und konzentrierte sich fest auf einen Gedanken: Er würde mir beweisen, dass er mich verdient hatte. Danach würde wieder alles werden wie zuvor.
    Dieser Wunsch potenzierte sich in meinem Inneren. Wie gerne hätte ich die letzten Ereignisse vergessen und so weitergemacht wie bisher? Aber das war schlichtweg unmöglich.
    »Wie willst du das anstellen? Was schlägst du vor? Sollen wir das Buch an Aurelia übergeben?«
    »Auf keinen Fall!« Darians Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »Wer wie sie keine Kontrolle über das Buch hat, wird von der dunklen Macht darin überschwemmt. Das könnte im Extremfall dazu führen, dass sie sich verändert oder auf die dunkle Seite gleitet. Das sollten wir nur im äußersten Notfall in Erwägung ziehen.«
    »Um mich hast du dir diesbezüglich keine Sorgen gemacht?«, fragte ich und musterte ihn kritisch.
    »Du kannst das Buch kontrollieren – andernfalls hättest du es nie finden oder gar die verborgenen Seiten lesen können. Etwas tief in mir hegte die Hoffnung, dass du dich auf unsere Seite schlagen würdest.« Er dachte kurz nach und fuhr dann fort. »Aber ich denke, ich habe bewiesen, dass ich nicht als Hexe tauge. Vielleicht nicht mehr. Allzu viel Dunkelheit scheint nicht übrig zu sein.«
    Ein Bedauern schwang in seiner Stimme mit. Ich spürte die Wahrheit in seinen Worten. Er hatte mich beschützt und mich seiner Familie vorgezogen, indem er sich gegen die Lupine stellte, anstatt sich in dem Moment das Buch zu holen. Dennoch konnte ich ihm nicht mehr von ganzem Herzen vertrauen.
    »Ich sag es dir noch einmal: Ich werde dir beweisen, dass es mir ernst mit dir ist, dass ich mich jederzeit wieder für dich und gegen meine Familie entscheiden würde. Was hältst du davon, das Grimoire mit einem

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