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Schwarzer Rauch

Schwarzer Rauch

Titel: Schwarzer Rauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Fragen auf später zu verlegen.
    »Ich habe keine andere Wahl, als gegen meine Sippe anzutreten, oder? Entweder sie oder ich. Da ich im Moment so glücklich bin wie nie zuvor in meinem Leben, steht mein Entschluss fest. Was müsst ihr wissen?«
    »Ich würde gerne kurz eine Freundin und Mitglied des Rates kontaktieren. Meine beste Freundin seit meiner Wiedergeburt. Ich würde gerne Rückhalt von ihr haben, wenn ich in der Ratssitzung erzähle, dass ich einen Schlag gegen einen Zirkel plane. Aber mit dir in der Hinterhand dürfte der Durchführung nichts im Wege stehen. Selbst der Rat muss sich der schwerwiegenden Folgen bewusst sein, die eine Absage nach sich ziehen würde. Wenn ihr mich kurz entschuldigt ... Ihr könnt gerne nebenan im Salon Platz nehmen.« Sie wies auf eine schmale Tür, die mir bislang gar nicht aufgefallen war.
    Wir gingen hindurch und fanden uns in einem Wohnzimmer wieder. Ein gemütlicher Raum mit einem Sofa, mehreren Sesseln und einem Fernseher. Nichts auffallend Modernes, wie ich erwartet hatte. Richtig gemütlich und auch beruhigend.
    Darian und ich setzten uns auf das Sofa und sahen uns unendliche Minuten lang einfach nur in die Augen.
    Dann fiel es mir wieder ein: »Was meinte Aurelia damit, dass du »es bist« ? Ich konnte nichts aus dir lesen.«
    »Der Gedanke kam mir eben erst. Es war wohl eine Vorahnung von ihr. Ich habe mich gefragt, ob ich das Ganze Wert bin. Zu meinem Schutz wird sie einen Krieg beginnen, der auf unserer Seite ebenso viele Verletzte zur Folge haben kann wie auf der des Zirkels.«
    Er zählte sich schon zu »uns« .
    Ich lächelte ihm aufmunternd zu. »Die Antwort auf diese Frage hast du ja bereits bekommen.« Ich küsste ihn auf den Mund und er entspannte sich ein wenig.
    »Ich wünschte nur, ich hätte früher verstanden.«
    »Was?«
    »Was du mir bedeutest. Dann hätte ich niemals meinem Vater von dem Buch erzählt und all das wäre nicht passiert.«
    »Vielleicht brauchtest du die Wahl. Diese Entscheidung. Möglicherweise hättest du anderenfalls nie von der Hexerei abgesehen. Außerdem geht es nicht nur um dich. Schließlich möchte keiner, dass der Zirkel deines Vaters in Besitz des Grimoires gelangt und wir in eine finstere Zukunft blicken müssen.« Eine Welle voller Emotionen überkam mich. Darians Liebe spülte die letzten Zweifel aus mir. Befreit fuhr ich fort: »Ich würde gemeinsam mit dir gegen den Rest der Welt kämpfen, wenn es sein müsste. Weil du es wert bist, geliebt zu werden.« Ich unterbrach einen Moment und holte tief Luft. »Ich will eine Zukunft mit dir. Eine Zukunft, in der wir uns frei entscheiden können, was wir tun und lassen wollen. Ich liebe dich!«
    Daraufhin brachen die Emotionen über ihm zusammen. Aus dem coolen, unnahbaren Darian eben im Büro wurde eine Person, die keine Scheu hatte, ihre Ängste und Zweifel mit mir zu teilen.
    »Ich liebe dich auch. Noch nie zuvor habe ich jemanden so sehr geliebt wie dich!« Er küsste mich beinahe verzweifelt. Ich schmeckte das Salz seiner Tränen, die die Verbitterung und sein altes Leben aus ihm herauswuschen.
    Mir standen ebenfalls Tränen in den Augen. Freudentränen. Ich glaubte an all das, was ich Darian erzählt hatte. Ich wünschte mir so sehr, dass es sich erfüllen würde, dass es mir beinahe wehtat.
    Nicht nur beinahe. Es tat tatsächlich weh und die Schmerzen wurden stärker. Was passierte hier mit mir?
    Auch Darian sah mir in die Augen, das Gesicht voller Pein verzerrt.

Die Entscheidung
     
    Darian
     
    Ich konnte den Fluch spüren. Wie er sich über meinen Körper brannte. Vic spiegelte meinen Schmerz. Nur im Gegensatz zu ihr wusste ich, was gerade mit uns geschah.
    »Wir werden gebrandmarkt.« Stöhnend presste ich die Worte hervor. »Ein böser Fluch, der uns gegenüber allen anderen Hexen als Verräter ausweist.«
    »Aber ich war niemals eine von euch. Wie kann ich ein Verräter sein?« Ihre Qual löste in mir zusätzlichen Schmerz aus.
    Mein Gesicht brannte, als hätte ich es mit kochendem Wasser übergossen.
    »Ich wurde als Verräter gebrandmarkt. Du als Feind des Zirkels. Die Seher meines Vaters haben ganze Arbeit geleistet. Von nun an sind wir zum Abschuss freigegeben. Es tut mir so leid. Genau davor wollte ich dich beschützen.« Ich atmete tief ein. »Mein Vater war schneller als ich dachte.« Ich strich Vic behutsam über die Wange. »Sobald der Schmerz nachlässt, wirst du das Zeichen genau hier tragen. Eine schwarze Feder.
    Der Legende nach, die diesem Fluch

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