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Schwarzer Rauch

Schwarzer Rauch

Titel: Schwarzer Rauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Feuer im Inneren des Bannkreises. Ronaldo hatte sich selbst hingerichtet. Mit dem eigens für solche Szenarien entwickelten Fluch. Es hieß, dass Soldaten im Krieg Giftkapseln bei sich trugen, für den Fall, dass sie als Gefangene des Feindes enden würden. So hatten sie die Möglichkeit, ihrem Leben ein schnelles Ende zu bereiten und das Risiko, Geheimnisse preiszugeben, sank. Eine klassische Win-Win-Situation.
    Dies war wohl auch der Gedanke des Hexenmeisters, der den schwarzen Rauch entwickelte. Kaum waren die Gedanken »ausgesprochen«, verteilte sich innerhalb von Sekunden ein tödliches Gift im Körper, das selbst die besten Heiler nicht kurieren konnten. Es verbrannte den Körper von innen, nur Asche blieb übrig.
    Die Luft im Raum hätte man in Stücke schneiden können. Wie gebannt starrten alle auf den in Einzelteile zerfallenden Körper, der eben noch Ronaldo gehörte. Seine Überreste glimmten nur noch inmitten des schwarzen Rauches, der in der Blase waberte.
    Aurelia hingegen schätzte die Situation richtig ein. Mit triumphierendem Gesichtsausdruck wandte sie sich Sofia zu. Noch ehe sie ihre Gedanken aussprechen konnte, hob Sofia die Hand und gebot allen, zuzuhören. Alle gehorchten und warteten auf ihre Worte.
    »Aurelia, Liebes, woher wusstest du es? Und was genau ist da eben passiert?«
    »Ein wichtiger Informant hat es mir gesagt. Aber was genau innerhalb des Bannkreises geschehen ist …« Sie zögerte und zuckte mit den Schultern.
    Dieser Moment schien perfekt für unseren Auftritt. Ich öffnete die Tür zum Konferenzsaal und beendet mit »… das kann ich Ihnen allen erklären« ihren Satz. Victoria, Elric und ich betraten den Raum und erwiesen mit dem typischen Kopfnicken unseren Respekt.
    Alle Blicke waren auf uns gerichtet. Aurelia kam zu uns. »Nun, da die Gefahr der Spionage gebannt ist, möchte ich euch diese drei vielversprechenden Neulinge vorstellen.
    Diese junge Frau zu meiner Rechten ist unsere diesjährige Debütantin Victoria, Abgesandte aus Ulm, sehr talentierte Telepathin und wie wir jüngst entdeckt haben, zukünftige Prophetin.«
    Erstaunte Ausrufe gingen durch die Reihe. Alle betrachteten uns wie Zootiere in ihrem Käfig. Ich konnte solche Begutachtungen nicht leiden. Aber da musste ich wohl durch.
    Aurelia fuhr fort. »Dies ist ihr Sekundant Elric, Abgesandter aus Berlin, Lunaer mit physiologischer Gabe und Elementarkraft zweiten Grades.«
    Wieder überraschtes Gemurmel, beinahe genauso wie bei Vic. Aurelia deutete nun auf mich und erklärte: »Dieser junge Mann ist Darian, Begleiter von Victoria, Lunaer mit biologischer Begabung, Sohn eines Hexenmeisters und bis vor kurzem noch Mitglied eines der größten Zirkel der Welt.«
    Der Gesichtsausdruck auf jedem der Gesichter wechselte von Erstaunen und Überraschung zu Schock und Angst. Die zwei Elfen sprangen auf und gingen in Verteidigungshaltung über, blickten von mir über Vic weiter zu Aurelia. Da der von ihnen erwartete Angriff ausblieb, entspannten sie sich und nahmen wieder Platz.
    »Junger Mann, dann erzähle uns mal deine Geschichte.« Sofias Stimme klang neugierig, war aber dennoch höflich zurückhaltend.
    Zum wiederholten Male berichtete ich über mein Leben. Wie ich Ronaldo enttarnen konnte, warum er mich und Vic nicht sehen durfte. Zuletzt erzählten wir von dem Grimoire Lunaris und die Augen unserer Zuhörer weiteten sich mit jedem Satz.

Verbündete
     
    Die Gedanken unserer Zuhörer rauschten. Entweder vertrauten sie uns nicht oder sie konnten es nicht glauben. Alle kannten die Geschichten über das Grimoire, doch auch von diesen mächtigen Mondkindern hier hatte noch keiner das Buch zu Gesicht bekommen. Am Ende baten wir sie alle um Hilfe im Kampf gegen den Zirkel von Darians Vater. Da wir ihm vorher nicht die ganze Wahrheit gesagt hatten, stand auch Elric wie gebannt da und hörte zu.
    Als wir unsere Erzählstunde beendet hatten, herrschte für einige Minuten Totenstille. Alle machten sich ihre eigenen Gedanken. Die einen ganz offen und laut, die anderen in ihren hintersten geistigen Kammern. Doch ich konnte sie alle hören. Seit der Erfahrung auf der Lunar-Ebene war es mir möglich, meine Gabe besser denn je zu kontrollieren und in die richtige Richtung zu lenken. Selbst Barrieren stellten kein großes Hindernis mehr dar.
    Misstrauen, Angst, Zorn – ich sah die unterschiedlichsten Gefühle aufblitzen, jedoch keinen einzigen guten Gedanken. Bis Sofia aufstand und das Wort ergriff: »Meine Lieben, ich hoffe, ihr

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