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Schwarzer Regen

Schwarzer Regen

Titel: Schwarzer Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg
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Berlin.
    »Geissling.«
    »Hallo Dieter, hier ist Corinna!«
    Eine kurze Pause. »Corinna! Ist schon eine Zeit her, dass du angerufen hast!«
    »Ja, ich weiß. Tut mir leid.«
    »Was willst du?«
    »Wollen wir zwei nicht mal wieder einen Happen essen gehen?«
    »Spar dir das. Wenn du Informationen willst, dann frag einfach!«
    »Also gut. Es geht um Karlsruhe.«
    »Hab ich mir schon gedacht. Und?«
    »Seid ihr sicher, dass es Islamisten waren?«
    »Was soll die Frage? Siehst du keine Nachrichten? Wir haben die Mistkerle doch schon geschnappt!«
    »Geschnappt? Findest du das nicht einen seltsamen Ausdruck dafür, dass sich vier Terrorverdächtige selbst in die Luft jagen und dabei fünf Polizisten und drei Zivilisten mit in den Tod reißen?«
    »Ja, okay, die Sache ist gründlich schiefgegangen. Aber die Terroristen sind tot, das ist doch die Hauptsache!«
    »Ach ja? Willst du etwa behaupten, die vier hätten das allein durchgezogen und auf eigene Faust gehandelt? Mal eben eine Atombombe aus Russland nach Deutschland schmuggeln …«
    »Russland? Wie kommst du gerade auf Russland?«
    »Nach meinen Informationen war die Bombe viel zu stark, um aus Pakistan oder dem Iran stammen zu können.«
    Ein kurzes Zögern. »Deine Informationen sind falsch.«
    »Du bleibst also dabei, dass es eine Terrorzelle war, die allein gehandelt hat?«
    |349| »Das habe ich nicht gesagt. Natürlich gibt es ein Netzwerk. Wir haben dazu eine Pressemitteilung herausgegeben …«
    »Komm mir jetzt bitte nicht mit euren Pressemitteilungen, Dieter! Du weißt, dass ich mich noch nie mit so was zufriedengegeben habe. Für mich sieht es, offen gesagt, so aus, als wüsstet ihr noch nicht viel über die wahren Hintergründe – oder ihr verschweigt sie der Öffentlichkeit.«
    »Was meinst du damit? Spielst du etwa auf diese dummen Verschwörungstheorien an, die da im Internet kursieren? Dass die CIA dahinter steckt, damit die Amis einen Grund haben, den Iran wegzubomben? Das ist doch ausgemachter Schwachsinn!«
    »Und wenn es jemand ganz anderes war? Jemand, der jetzt von diesem ganzen Chaos profitiert?«
    »Wen meinst du?«
    »Die Neonazis zum Beispiel.«
    »Neonazis? Wie kommst du denn darauf?«
    »Sagen wir, ich habe meine Quellen. Es wäre doch möglich, dass jemand mit dem Anschlag die deutsche Volksseele aufhetzen wollte, um einen Rechtsruck zu erreichen. Das hat doch schon erstaunlich gut funktioniert.«
    »Unsinn. Dieser ganze Rechtsradikalismus ist doch ein vorübergehendes Phänomen. Eine Folge des verständlichen Zorns, den du im Übrigen mit deinem Artikel noch ziemlich angeheizt hast. Aber keine Angst, die Volksseele wird sich bald wieder beruhigen.«
    »Glaubst du das wirklich, oder ist das die offizielle Version deiner Partei?«
    »Es ist die offizielle Version meiner Partei, und ich glaube es auch.«
    »Aber du könntest unrecht haben, oder? Es wäre möglich, dass die Neonazis dauerhaften Aufwind haben. Die |350| PDS ist ja schließlich auch nicht einfach wieder in der Versenkung verschwunden.«
    »Das kann man nicht vergleichen.«
    »Schön und gut. Ich will nur wissen, ob ihr im Innenministerium auch andere Spuren verfolgt als die islamischer Terroristen.«
    »Das Innenministerium prüft selbstverständlich alle denkbaren Hintergründe. Es gibt aber keinen Grund, daran zu zweifeln, dass es Islamisten waren. Immerhin gibt es ein authentisches Bekenntnis der Terrorgruppe, der die Kölner angehörten und von der wir wissen, dass sie seit längerem einen großen Anschlag in Europa plante.«
    »Gab es nicht mehrere solcher Bekennerschreiben von verschiedenen Organisationen?«
    »Ja.«
    »Aber die können es doch nicht alle gleichzeitig gewesen sein, oder?«
    »Nein.«
    »Also könnt ihr doch gar nicht wissen, ob überhaupt eine dieser Gruppierungen daran beteiligt war?«
    »Corinna, bloß weil sich da ein paar Trittbrettfahrer angehängt haben, heißt das noch lange nicht, dass alle Bekennerschreiben falsch sind! Alle unsere Informationen deuten klar darauf hin, dass es eine islamistische Terrorzelle war.«
    »Was für Informationen? Bloß dieses Bekennerschreiben, oder habt ihr noch mehr?«
    »Sorry, Corinna, aber ich kann dir keine weiteren Details der Ermittlungen nennen. Das musst du doch verstehen!«
    »Komm schon, Dieter, um der alten Zeiten willen!«
    »Die alten Zeiten sind vorbei, Corinna. Das hast du mir mehr als deutlich zu verstehen gegeben.«
    »Ja, ich weiß. Und es tut mir leid.«
    »Wirklich?«
    |351| »Na ja, es tut mir

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