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Schwarzer Schmetterling

Schwarzer Schmetterling

Titel: Schwarzer Schmetterling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Minier
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kroch langsam auf den Richter zu und streckte eine Hand nach einem seiner Hosenbeine aus, aber Saint-Cyr wich zurück. Servaz sah zwischen den Beinen des Richters die Flammen im Kamin. Sie blendeten ihn. Dann ging alles sehr schnell.
    » WAFFE RUNTER !«, schrie von links eine Stimme, die ihm bekannt vorkam, ohne dass es ihm jedoch gelang, einen Namen damit in Verbindung zu bringen – sein Gehirn war durch die Droge noch immer wie gelähmt.
    Servaz hörte einen ersten Knall, dann einen zweiten. Er sah Saint-Cyr zusammenzucken und gegen den Kamin stürzen. Sein Körper prallte von der steinernen Kamineinfassung ab und fiel auf Servaz, der den Kopf einzog. Als er ihn wieder hob, nahm jemand den schweren Körper von ihm herunter, als wäre er der eines Pferdes.
    » MARTIN ! MARTIN ! ALLES IN ORDNUNG ?«
    Er sperrte weit die Augen auf. Ein verschwommenes Gesicht tanzte vor seinen tränenden Augen.
Irène
 … Jemand stand hinter ihr … Maillard …
    » WASSER  …«, sagte er.
    Irène stürzte in die amerikanische Küche und holte ein Glas Wasser, das sie an seine Lippen führte. Servaz trank langsam, so taten ihm die Kiefer weh.
    »Hilf … mir … BAD  …«
    Die beiden Gendarmen packten ihn unter den Achseln und stützten ihn. Servaz hatte bei jedem Schritt das Gefühl, er würde gleich hinfallen.
    » LOM - BARD  …«, stammelte er.
    »Was?«
    » SPERREN  … STRASSEN  …«
    »Schon passiert«, beeilte sich Irène zu antworten. »Alle Straßen im Tal wurden nach dem Anruf von Espérandieu gesperrt. Unmöglich, das Tal auf der Straße zu verlassen.«
    » VIN - CENT  …?«
    »Ja. Er hat den Beweis erbracht, dass Eric Lombard gelogen hat und in der Nacht, in der Freedom umgebracht wurde, nicht in den Vereinigten Staaten war.«
    »Der Hub…«
    »Unmöglich. Bei diesem Wetter kann er nicht starten.«
    Er beugte sich übers Waschbecken. Ziegler drehte den Wasserhahn auf und besprengte ihn mit kaltem Wasser. Servaz beugte sich noch etwas tiefer und hielt sein Gesicht in den Wasserstrahl. Das eiskalte Wasser wirkte wie ein elektrischer Schlag auf ihn. Er hustete, spuckte aus. Wie lange beugte er sich über das Wasserbecken, rang nach Luft und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen? Er hätte es nicht sagen können.
    Als er sich wieder aufrichtete, fühlte er sich schon viel besser. Die Wirkungen der Droge begannen nachzulassen. Es war vor allem die gebotene Eile, die seinen Kreislauf in Gang brachte und gegen seine Benommenheit ankämpfte.
Er musste handeln … Schnell …
    »Wo sind … CATH …?«
    »Sie erwarten uns. In der Gendarmerie.«
    Ziegler sah ihn an.
    »Okay. Also los«, sagte sie. »Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
     
    Lisa Ferney klappte ihr Handy wieder zu. In der anderen Hand schwang sie eine Faustfeuerwaffe. Diane kannte sich mit Waffen nicht aus, aber sie hatte genügend Filme gesehen, um zu wissen, dass der große Zylinder am Ende des Laufs ein Schalldämpfer war.
    »Ich fürchte fast, dass Ihnen niemand zu Hilfe kommt, Diane«, sagte die Pflegedienstleiterin. »In weniger als einer halben Stunde wird der Polizist, mit dem Sie gesprochen haben, tot sein. Ein Glück, dass meine Party wegen diesem Bullen ins Wasser gefallen ist.«
    »Können Sie denn überhaupt damit umgehen?«, fragte die Psychologin, auf die Waffe deutend.
    Lisa Ferney deutete ein Lächeln an.
    »Ich hab’s gelernt. Ich bin Mitglied in einem Schützenverein. Eric hat mich eingeführt. Eric Lombard.«
    »Ihr Liebhaber«, bemerkte Diane. »Und Ihr Komplize.«
    »Es ist nicht rechtens, in den Angelegenheiten anderer Leute herumzuschnüffeln«, spöttelte die Pflegedienstleiterin. »Ich weiß, es hört sich unglaubwürdig an, Diane, aber Wargnier hatte die Wahl unter mehreren Kandidaten, als er sich in den Kopf gesetzt hat, einen Stellvertreter haben zu müssen – nebenbei gesagt, hat er mich ziemlich gekränkt, als er mir sagte, ich hätte nicht die erforderlichen Qualifikationen –, und ausgewählt habe
ich
Sie: Ich habe alles darangesetzt, dass Sie die Stelle bekommen.«
    »Warum?«
    »Weil Sie Schweizerin sind.«
    »Was?«
    Lisa Ferney öffnete die Tür, warf einen Blick in den stillen Gang, hielt aber die Waffe weiterhin auf Diane gerichtet.
    »
Wie Julian
 … Als ich Ihre Kandidatur unter den anderen sah, habe ich mir gleich gesagt, dass das für unsere Pläne ein sehr günstiges Zeichen ist.«
    Diane begann zu ahnen, wie sie benutzt worden war. Und diese Ahnung jagte ihr einen kalten Schauer über

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