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Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition)

Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition)

Titel: Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Marrakesch aufhalten sollte, konnte aber keine näheren Angaben dazu machen. Allerdings wusste er, dass etliche Männer aus dem Umfeld des Skorpions oft einen bestimmten Nachtclub in der Medina von Marrakesch aufsuchten.
    „Warten Sie, ich habe noch etwas, das ich Ihnen mitgeben möchte“, sagte Neumann zerstreut, als David schon im Begriff war, das Reisebüro, das ein wenig abseits von den Souks und den Touristenströmen lag, wieder zu verlassen. Neumann verschwand in einem der hinteren Räume und David spürte, wie sich sein Puls beschleunigte und das Adrenalin plötzlich ohne Vorwarnung durch seine Adern rauschte, so als würde eine Gefahr drohen. Doch schon nach wenigen Augenblicken war Neumann bereits wieder zurück, schwenkte einen kleinen, schwarzen Nylonrucksack und David entspannte sich.
    „Der Inhalt wurde von Berlin in Auftrag gegeben“, sagte Neumann und strich sich die langen, fettigen Haare zurück. „Allerdings müssen Sie den Empfang quittieren!“ Neumann zog ein Formular aus einer Schublade seines Schreibtisches, auf dem „Treckingausrüstung“ stand.
    „Nicht einmal hier in Marokko gibt es ein Entrinnen vor der Bürokratie!“, konnte sich David eine zynische Bemerkung nicht verkneifen.
    „Ich erledige nur meinen Job“, sagte Neumann entschuldigend.
    Ein kurzer Blick in den Rucksack genügte David. Es waren die üblichen Utensilien, wie er sie früher schon immer in irgendwelchen Hinterzimmern oder Büros abgeholt hatte: zwei Pistolen, die nicht registriert waren und sich nicht zurückverfolgen ließen. Munition, die aus irgendwelchen Depots gestohlen war, und ein abhörsicheres Smartphone, mit dem er direkt mit der „Abteilung“ kommunizieren konnte und das über Daumenscan zu aktivieren war.
    „Weiß außer Ihnen jemand, dass ich hier bin?“, fragte David und Neumann zuckte nur resignierend mit den Schultern.
    „Das ist Nordafrika und nicht Deutschland, Stein. Die Mentalität hier müssen Sie doch kennen. Hier kann man nichts geheim halten. Passen Sie also gut auf sich auf!“
    Nachdem David das Reisebüro verlassen hatte, ging er durch die engen Gassen der Medina ins Zentrum von Marrakesch. Ein erster Hinweis war die Bar, wo einige der Männer des Skorpions gesehen worden waren, doch für einen Besuch war es noch zu früh. Also vertrieb er sich die Zeit mit einem Rundgang über den Djemaa el Fna, den großen Platz der Händler und Gaukler im Zentrum von Marrakesch. Während er langsam wie ein Tourist über den Platz schlenderte, musste er an die Worte von Neumann denken, der gesagt hatte, dass man in Nordafrika nichts geheim halten könne. Widerstrebend musste ihm David Recht geben. Denn seit er das Reisebüro verlassen hatte, wurde er verfolgt.
    Vor einem Couscous-Stand blieb er stehen und wusste, dass es zwei Männer in schwarzen, glänzenden Trainingsjacken waren, die ihn beschatteten. Um ihn herum pulsierte das Leben und die fremden, betörenden Gerüche aus den Garküchen, die überall auf dem Platz standen, ließen Bilder aus Tausendundeiner Nacht in seinem Kopf entstehen.
    Doch David war nicht als Tourist nach Marrakesch gekommen, sondern hatte einen klaren Auftrag: Henri Duprés, der Skorpion, musste ausfindig gemacht und der Anschlag auf die Sicherheitskonferenz verhindert werden.
    Noch gestern war er in der Tötungsstation gewesen und hatte Tiger, den dreibeinigen Hund gefunden. Noch gestern war es eine Utopie gewesen, als er vor Juan geprahlt hatte, er würde die Tötungsstation kaufen und in ein Hundeasyl umwandeln. Noch gestern war er sicher gewesen, nie wieder eine Operation für die „Abteilung“ durchzuführen. Doch jetzt war er bereits mitten in der Operation „Schwarzer Skorpion“ und musste seinen ehemaligen Kampfgefährten Henri Duprés ausschalten, der die Seiten gewechselt hatte. Henri war mit Skorpionen gefoltert und darüber verrückt geworden, das jedenfalls mutmaßte man in der „Abteilung“.
    Merkwürdige Gerüchte machten die Runde, hatte ihm Robyn berichtet. Duprés würde lebendige Skorpione verspeisen und sich täglich von einem Dutzend von ihnen stechen lassen, um den Giftpegel in seinem Blut hochzuhalten. Frauen würden von seinem hypnotischen Blick magisch angezogen, auch willenlose Selbstmordattentäterinnen, wie der Fall einer jungen Britin zeigte, die sich vor der amerikanischen Botschaft in Neu-Delhi in die Luft gesprengt hatte und der man eine eindeutige Verbindung zum Skorpion nachweisen konnte.
    Alle diese Meldungen dienten nur dem

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