Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition)
Schick deinen Gehilfen nach draußen, damit wir unsere Partnerschaft auch entsprechend feiern können.“
Der Körper des Arabers war schwammig und er wirkte wie ein fetter Affe in einem teuren Anzug. Während Leyla langsam aus ihren Jeans schlüpfte, schloss sie die Augen und dachte an das weiße Haus am tiefblauen Meer. Als sie ihr T-Shirt auszog, hielt sie noch immer die Augen geschlossen und sah sich an einem Tisch sitzen. Auf der Tischplatte lagen exakt aufgeschichtete Geldbündel und sie musste nicht erst zählen, denn sie wusste, dass es eine Million Dollar war. Als sie danach greifen wollte, verschwand das Bild und sie öffnete wieder die Augen. Sie blickte auf den hängenden Bauch des Arabers, die vielen Goldketten auf seiner widerlich behaarten Brust und sie erkannte in seinen Augen, dass er sie nur als ein williges Stück Fleisch sah, sie aber zutiefst verachtete und nach dem Sex töten würde.
Mit wiegenden Hüften ging sie ins Bad. Leyla wusste natürlich dass die Araber zuvor das Zimmer gecheckt hatten, aber als gläubige Moslems würden sie niemals direkt in die Toilette greifen, sonst würden sie sich verunreinigen. Doch genau dort hatte Leyla ihre zweite Pistole in einem wasserdichten Beutel versteckt. Sie holte die Waffe heraus, schraubte blitzschnell den Schalldämpfer auf den Lauf, hielt die Pistole hinter ihrem Rücken versteckt und ging nackt wieder zurück in das Zimmer. Der Araber lag bereits auf dem Bett, leckte sich bei ihrem Anblick gierig über die Lippen und klopfte fordernd auf die Matratze. Leyla nahm mit einer lasziven Handbewegung ein Kissen von einem Stuhl und warf es spielerisch auf das Gesicht des Arabers. Dann schoss sie dem Araber ohne Bedauern durch das Kissen in den Kopf.
In Windeseile zog sich Leyla an, packte ihre Ausrüstung zusammen und kletterte über den Balkon in eines der Nebenzimmer. Von dort ging es weiter, bis sie einen kleinen Rundbalkon erreichte, der mit Zigarettenkippen übersät war und vom Personal als Rauchbalkon verwendet wurde. Eine Tür führte zurück auf die Wendeltreppe und Leyla schlich weiter in den Garten, zerlegte das Präzisionsgewehr in seine Bestandteile, verstaute alles in ihrem Nylonrucksack. Schnell kletterte sie über die Mauer, lief die Straße entlang, winkte einem Taxi und ließ sich in die Souks fahren.
Sie war der Schatten von David Stein, auch wenn sie jetzt seine Spur verloren hatte. Sie wusste jedoch, dass es in den Souks von Marrakesch alle Informationen zu kaufen gab und sie sich bald wieder an seine Fersen heften würde.
18. München – sicheres Haus
Tag 4, vormittags
Auf den Monitoren wirkte der Kopf des Mannes, als hätte man ihm die Schädeldecke aufgeschnitten und mit jedem Satz, den er genervt hervorpresste, begannen sich die bunten Felder in seinem Gehirn zu verändern.
„Was ist das für eine technische Spielerei?“, fragte General Großkopf vom militärischen Abwehrdienst, der extra mit Degen, dem Direktor des Bundesnachrichtendienstes, aus Berlin angereist war, um bei der Vernehmung dabei zu sein. Auch der CIA-Agent Smith hatte sich eingefunden, um die Befragung live zu erleben. Auf mehreren Bildschirmen sah man einen sterilen Raum mit einem Tisch und zwei Stühlen. Auf einem der Stühle saß mit dem Rücken zu den Kameras Marius Müller von der Abteilung und auf dem anderen Stuhl Laurenz Heisenberg, Eigentümer der Heisenberg AG.
Heisenberg war um die fünfzig Jahre alt, trug einen dunklen Business-Anzug und ein weißes Hemd ohne Krawatte. Seine dunklen Haare waren straff mit Gel nach hinten gekämmt und glänzten im Schein der Neonstrahler. Auf den ersten Blick wirkte er souverän. Er hatte ein Bein über das andere geschlagen und betrachtete gelangweilt seine Fingernägel, während er Müllers Fragen mit leiser, ausdrucksloser Stimme beantwortete.
Aber der Brainscanner, der in dem Raum installiert war und der Live-Bilder von der Gehirntätigkeit Heisenbergs in den Überwachungsraum schickte, vermittelte ein gänzlich anderes Bild.
„Sie haben einen Anruf auf Ihrem Handy aus Marokko bekommen?“, fragte Müller und blätterte in seinen Unterlagen.
„Das stimmt nicht!“, antwortete Heisenberg wie aus der Pistole geschossen. In seiner rechten Gehirnhälfte wurden überdurchschnittliche Aktivitäten verzeichnet, die Flächen wurden dunkelrot bis violett.
„Das ist die emotionelle rechte Gehirnhälfte“, erläuterte Robyn die Bilder auf den Bildschirmen. „Seine Antwort ist rational, aber in seinem
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