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Schwarzer Sonntag

Schwarzer Sonntag

Titel: Schwarzer Sonntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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Piloten. Awad beugte sich in den Einstieg und sah sich im Innern des Hubschraubers um. Er stellte eine Frage. Jackson schien zu zögern. Er sah sich um, als wollte er sich vergewissern, wo der Chef sei. Dann nickte er. Awad kletterte ins Cockpit.
Kabakov wußte, daß Awad den Hubschrauber nicht entführen konnte - Jackson hatte die eine Sicherung der Zündung in seiner Tasche. Jackson kletterte zu Awad ins Cockpit. Fasil sah sich auf dem Landeplatz um, wach, aber gelassen. Es vergingen zwei Minuten. Jackson schüttelte den Kopf und deutete auf seine Uhr.
Das geht ja prächtig, dachte Kabakov. Awad hatte gefragt, ob er eine Tour mitfliegen dürfe, ganz wie erwartet. Jackson hatte es ihm abgeschlagen: der Versicherung wegen dürfe er ihn während der Arbeitszeit nicht mitnehmen. Das ließe sich aber vielleicht im Laufe der Woche einmal einrichten, morgens, ehe der Chef auftauchte.
Wieder Händeschütteln. Jetzt würden die beiden sich zum Sprengstoff begeben.
In diesem Augenblick kam Maginty um die Ecke der Baubaracke, das Frühstückspaket in der Hand. Er ging gerade auf die Mitte des Landeplatzes zu, als er plötzlich Fasil erblickte und wie erstarrt stehenblieb.
Kabakov fluchte leise vor sich hin. Nein! Scher dich da weg, du Arschloch!
Maginty war blaß geworden, der Mund stand ihm offen. Fasil sah ihn an. Jackson grinste breit. Jackson reißt uns raus, Jackson schafft es, dachte Kabakov.
Jackson sprach jetzt lauter als zuvor. Moschevsky konnte ihn verstehen. »Morgen, Maginty! Na schön, daß du überhaupt noch kommst. Zeit wird’s ja.«
Maginty stand wie gelähmt da.
»Erst säufst du diesen Kommodenlack, und dann kommst du nicht aus der Falle. Mann, siehst du aber aus!« Jackson packte ihn am Arm und schob ihn zur Baubaracke. Und da sagte Maginty laut und deutlich: »Wo bleibt die Polizei?«
Fasil bellte Awad etwas zu, blickte ruckartig erst nach rechts, dann nach links, die Hand am Kamerafutteral. Und schon sprintete er vom Landeplatz weg.
Corley schrie in sein Sprechgerät: »Greift sie, greift sie, verflucht noch mal, greift sie euch!«
Kabakov riß die Plane beiseite und schrie: »Stehenbleiben, Fasil!«
Fasil schoß auf ihn, und die Magnum riß ein faustgroßes Stück aus der Bordwand des Lasters. Fasil rannte gebückt zwischen Stapeln von Baumaterial hindurch, Kabakov etwa zwanzig Meter hinter ihm.
Awad wollte Fasil nachsetzen, doch Moschevsky sprang aus der Latrine auf ihn zu, griff ihn und schlug ihn mit einem einzigen kräftigen Schlag ins Genick zu Boden. Dann rannte er hinter Kabakov und Fasil her. Awad versuchte wieder auf die Beine zu kommen, aber schon waren Jackson und Corley über ihm.
Fasil rannte auf das neue Stadion zu. Zweimal blieb er stehen und feuerte auf Kabakov. Das zweite Geschoß pfiff haarscharf an Kabakov vorbei, als er gerade in Deckung gehen wollte.
Fasil lief jetzt über den freien Platz zwischen den Materialstapeln und dem weiten Eingang des Superdome-Stadions. Kabakov beharkte das Gelände vor ihm mit einer Garbe aus seiner MP. »Halt! `Andek!«
Fasil ließ sich von den um seine Beine spritzenden Geschossen nicht aufhalten. Er verschwand im Superdome.
Kabakov rannte hinter ihm her. Ein Anruf, ein Schuß. Das waren die FBI-Agenten, die von der anderen Seite durch das Stadion kamen. Hoffentlich hatten sie Fasil nicht erschossen.
Kabakov stürzte durch den Eingang und suchte sofort Dekkung hinter einer Ladepalette mit Fensterrahmen. Oben unter der weiten Kuppel der dämmerig-düsteren Riesenhalle verbreiteten die Kabellampen des Bautrupps spärliches Licht. Kabakov sah die gelben Schutzhelme der Männer, die in die Tiefe spähten. Drei Pistolenschüsse hallten. Dann hörte er Fasils dumpfere Magnum. Er kroch um die Palette herum.
Zwei FBI-Agenten kauerten hinter einem fahrbaren Generator. Dreißig Meter vor ihnen waren Zementsäcke neben einem Winkel der Betonwand fast brusthoch aufgestapelt. Einer der Agenten feuerte. Zementstaub stieg von den oberen Säcken auf.
Kabakov rannte geduckt zu den beiden Agenten hin. Eine kaum merkliche kurze Bewegung hinter den Zementsäcken. Kabakov machte einen Satz, rollte zur Seite, hörte Fasils Magnum donnern und war auch schon hinter dem Generator. Von seinem Unterarm tropfte Blut - ein herumfliegender Betonsplitter hatte ihn getroffen.
»Ist er verletzt?« fragte Kabakov.
»Ich glaube nicht«, erwiderte einer der Agenten.
Fasil war eingekreist. Seine Brustwehr aus Zementsäcken schützte ihn vor einem Frontalangriff, und der Winkel der

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