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Schwarzer Sonntag

Schwarzer Sonntag

Titel: Schwarzer Sonntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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Kabakov.
»Stimmt.«
»In Vietnam?«
»38 Einsätze. Dann kriegte ich was ab und wurde entlassen.«
»Wir brauchen Ihre Hilfe, Mr. Jackson.«
»Um den Burschen zu schnappen?«
»Richtig. Wir wollen ihn verfolgen, wenn er nach seinem nächsten Besuch die Baustelle verläßt«, sagte Kabakov. »Er wird bei dieser Gelegenheit den angeblichen Bruder mitbringen, und sie werden sich umschauen. Solange er hier ist, darf er nichts merken. Wir können ihn nicht gleich festnehmen, wir müssen ihn eine Weile beschatten. Also brauchen wir Ihre Hilfe.«
»Hm, hm. Dann könnte es sein, daß ich auch Ihre Hilfe brauche. Zeigen Sie mir doch mal Ihre Hundemarke, Mr. FBI.«
Er sah dabei Kabakov an, doch Corley gab ihm seinen Ausweis. Der Pilot ging ans Telefon.
»Die Nummer ist -«
»Ich kriege die Nummer schon, Mr. Corley.«
»Fragen Sie nach -«
»Ich lasse mir gleich den Chef geben«, sagte Jackson.
Die FBI-Stelle von New Orleans bestätigte, daß Corley vom FBI war.
Jackson legte auf. »Sie wollen also wissen, ob der Irre mich gefragt hat, wo ich wohne. Das heißt doch wohl, Sie vermuten, daß er sich meine Familie vornimmt. Mich sozusagen erpressen will.«
»Er könnte auf diesen Gedanken verfallen«, bestätigte Kabakov. »Wenn er es für nötig hält.«
»Also schön. Sie wollen, ich soll so tun, als wäre nichts, wenn der Kerl wieder auftaucht, stimmt’s?«
»Wir garantieren dafür, daß Ihnen nichts passiert, solange er hier ist. Wir wollen ihn nur beschatten, sobald er geht«, sagte Corley.
»Und woher wissen Sie, daß die Schweinerei nicht schon bei seinem nächsten Besuch losgeht?«
»Weil er seinen Piloten mitbringt, der den Hubschrauber vorher ansehen muß. Wir wissen, für welchen Tag der Anschlag geplant ist.«
»Na schön, einverstanden. Aber in fünf Minuten rufe ich bei meiner Frau in Orlando an, und die soll mir dann sagen, daß vor dem Haus ein Auto steht mit den vier finstersten Bullen, die ihr je vorgekommen sind. Verstehen wir uns?«
»Dann lassen Sie mich mal telefonieren«, sagte Corley.
    Die Rund-um-die-Uhr-Überwachung des Landeplatzes an der Baustelle zog sich über mehrere Tage hin. Während der Arbeitszeit hielten sich Kabakov, Corley und Moschevsky dort auf. Drei Agenten des FBI übernahmen die Wache, wenn der Hubschrauber für die Nacht festgezurrt wurde. Fasil ließ sich nicht blikken.
    Jackson behielt seine gute Laune. Allerdings klagte er darüber, daß ihn nun auch zwei Agenten des FBI in seiner Freizeit beschatteten. Sie stünden ihm im Licht, behauptete er.
    Einmal leistete er Kabakov und Rachel im Royal Orleans Gesellschaft, während am Nebentisch seine beiden Leibwächter mürrisch und trocken dasaßen. Jackson war viel herumgekommen, er hatte manches gesehen und er gefiel Kabakov besser als die meisten Amerikaner, mit denen er bislang bekannt geworden war.
    Maginty dagegen war ein anderer Fall. Kabakov wünschte, man hätte Maginty nicht ins Vertrauen ziehen müssen. Man sah ihm bereits an, wie sehr ihm diese Geschichte zusetzte. Er war unruhig und nervös.
    Am 4. Januar regnete es morgens, die Arbeit wurde unterbrochen, und Jackson kam auf eine Tasse Kaffee in die Baracke.
»Was haben Sie da eigentlich für eine Kanone?« fragte er Moschevsky.
»Eine Galil.« Kabakov hatte ihm erlaubt, sich eines der neuen Sturmgewehre aus Israel kommen zu lassen. Er zog den Ladestreifen heraus, nahm das Geschoß aus der Kammer und gab Jackson die Waffe. Dabei deutete er auf den eingebauten Flaschenöffner in der Gabelstütze, ein Detail, das ihn besonders faszinierte.
»In Vietnam hatten wir meist eine AK-47 im Helikopter«, sagte Jackson. »Beute vom Vietcong. Mir war das Ding lieber als unsere M-16.«
Maginty kam herein, sah das Gewehr und ging rückwärts wieder hinaus.
Kabakov nahm sich vor, Moschevsky zu sagen, er solle künftig die Waffe nicht mehr herumzeigen. Es war völlig überflüssig, Maginty noch kopfscheuer zu machen, als er schon war.
»Offen gesagt«, meinte Jackson, »ich kann keines von diesen Dingern leiden. Jeder weiß, daß sich eine Menge Leute an Waffen aufgeilen - ihr nicht, schließlich ist es euer Beruf -, aber zeigt mir einen Kerl, der in seine Knarre verliebt ist, und ich -«
Corleys Sprechfunkgerät unterbrach das Gespräch. »Jay sieben. Jay sieben.«
»Jay sieben. Kommen.«
»Meldung aus New York. Eintagsfliege hat um 9 Uhr 40 Ortszeit Zollabfertigung JFK Airport passiert. Kommt mit Delta 704 um 12 Uhr 30 Ortszeit New Orleans an.« Eintagsfliege war der Name, den man Abd

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