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Schwarzer Sonntag

Schwarzer Sonntag

Titel: Schwarzer Sonntag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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während der Dauer der Veranstaltung der Start vom International Airport sowie vom Lakefront Airport untersagt, ausgenommen Frachtflüge und Charterflüge, die von uns bereits als unbedenklich eingestuft worden sind.
Der Linienverkehr wird nach Flugplan abgewickelt. Sollte auf einem der Flughäfen der Versuch einer Entführung gemacht werden, kann die dort stationierte Polizei jederzeit eingreifen.«
»Gut«, sagte Renfro. »Die Air Force wird alle unidentifizierten Luftfahrzeuge vom Luftraum über New Orleans fernhalten. Sie ist in erhöhter Alarmbereitschaft, wie am 31. Dezember. Sollte die Air Force eingreifen müssen, ist sichergestellt, daß es nicht über dem Stadtgebiet zu Zwischenfällen kommt. Der vorgesehene Sperrkreis hat einen Radius von 150 Meilen. Wir selber setzen zur Beobachtung der Menge und des Verkehrs einen Hubschrauber ein.
Was nun die Infiltration des Stadions angeht, so werden die Besitzer von Eintrittskarten über Fernsehen und Radio vorsorglich aufgefordert, sich bereits anderthalb Stunden vor Spielbeginn einzufinden«, fuhr Renfro fort. »Manche werden sich daran halten, andere nicht. In jedem Fall müssen die Zuschauer vor Betreten des Stadions Metalldetektor-Schleusen passieren, die von den Luftfahrtgesellschaften zur Verfügung gestellt werden. Das betrifft Sie, Fullilove. Sind Sie und Ihre Leute mit dem Gerät vertraut?«
»Sind wir.«
»Die Zuspätkommenden werden natürlich toben, wenn sie vor der Schleuse Schlange stehen müssen und auf diese Weise den Anpfiff verpassen. Aber sie haben selbst schuld. Haben Sie noch etwas zu sagen, Major Kabakov?«
»Ja.« Kabakov ging nach vorn. »Kein Terrorist wartet mit dem Ziehen des Revolvers, bis der Metalldetektor Alarm gibt. Beobachten Sie also die Leute in der Schlange vor der Schleuse. Wer eine Waffe trägt, wird nach einem anderen Weg ins Stadion Ausschau halten. Er wird die Polizisten nacheinander genau mustern. Er bewegt dabei vielleicht nicht den Kopf, aber man sieht es seinen Augen an. Kommt Ihnen jemand in der Schlange verdächtig vor, packen Sie überraschend von beiden Seiten zu. Ohne vorherige Warnung. Ahnt der Terrorist, daß er erkannt ist, wird er so viele Umstehende töten, wie er kann, ehe es ihn selbst erwischt.«
Kabakov war es unangenehm, diesen erfahrenen Beamten zu sagen, was sie zu tun hatten. Aber es ließ sich nicht ändern.
»An jedem Eingang sollte man einen Kreis aus Sandsäcken aufschichten, um eventuell geworfene Handgranaten im letzten Moment noch unschädlich machen zu können. Am besten wäre es, die Sandsäcke rings um eine Grube herum aufzuschichten. Die Splitterbomben, wie sie die Terroristen gewöhnlich benutzen, haben einen Fünf-Sekunden-Zünder. Der Guerilla befestigt sie meist mit dem Sicherungsstift an der Kleidung. Reißen Sie also nie eine Handgranate ab. Packen Sie den Mann bei den Händen oder töten Sie ihn. Danach können Sie ihm vorsichtig die Handgranate abnehmen.
Ist er verwundet und am Boden, müssen Sie ihn erschießen, sofern Sie seine Hände nicht festhalten können. Es kann sein, daß er eine geballte Ladung bei sich hat, die er zündet, wenn man ihm die Zeit dazu läßt.« Kabakov sah Mißbilligung und Abscheu in einigen der Gesichter vor sich. Es war ihm gleichgültig.
»Auf keinen Fall darf sich jemand durch eine Schießerei anderswo dazu verleiten lassen, seinen Posten zu verlassen. Das ist nämlich genau der Augenblick, wo höchste Aufmerksamkeit in den anderen Bereichen geboten ist. Wird an einer Stelle geschossen, geht es bestimmt auch anderswo los.
Noch eines. Sie wissen, einer der Beteiligten ist eine Frau.« Kabakov senkte den Blick, räusperte sich und sprach jetzt laut und nachdrücklich.
»Ich habe in dieser Frau einmal in Beirut mehr die Frau als die Terroristin gesehen. Das ist einer der Gründe dafür, daß wir heute in dieser verzweifelten Lage sind. Machen Sie nicht den gleichen Fehler.«
Es war sehr still, als Kabakov sich setzte.
Danach sagte Renfro: »Eingreifreserven stehen auf beiden Seiten des Stadions bereit. Einsatzbereit. Verlassen Sie auf keinen Fall Ihren Posten. Beim Hinausgehen lassen Sie sich hier am Tisch Ihre Spezialausweise geben. Noch irgendwelche Fragen?« Renfro warf einen Blick in die Runde, und seine Augen glänzten wie schwarzes Metall. »Das war’s, meine Herren.«
    Am Abend vor dem Super Bowl-Spiel war es im hellerleuchteten Tulane-Stadion sehr ruhig und still. Die schwachen Geräusche, die bei der Durchsuchung entstanden, schienen von der Weite

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