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Schwarzer Tanz

Schwarzer Tanz

Titel: Schwarzer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Lee
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den Höhepunkt.
    » Tu es für mich«, sagte er. Mit geschlossenen Augen leckte er hungrig an ihrer Kehle.
    Sie umfasste sein Glied, erneut fest und glatt wie Satin; rieb und streichelte es, spürte die Schwingungen seines zweiten, fast eigenständigen Lebens.
    Sie fühlte sein Drängen, als er sich an sie presste und sein Atem stoßweise über ihren Hals kitzelte. Sein brennender Lebenssaft ergoss sich in ihre Hand. Er küsste sie. Sie schmeckte Salz, das Gewürz ihres eigenen Blutes.
    » Was wird geschehen?«, flüsterte sie.
    » Nichts. Ein Liebesmal.«
    Ein schwaches Geräusch, jenseits der dunklen Welt des Raumes, auf dem Korridor.
    » War das der Kater? Sucht er dich?«
    » Er sucht mich niemals. Er kommt und geht.«
    » Sind sie Voyeure?«
    » Die Familie? Nein, sie haben schon alles gesehen. Und das meiste auch selbst getan.«
    Rachaela erhob sich von dem Bett aus Laken und Kissen, Haut und Haaren.
    » Nicht«, sagte er.
    » Ich will nachsehen.«
    Sie entzündete eine Kerze mit einem Streichholz vom Nachttisch, ging zur Tür und öffnete sie.
    Draußen lag etwas.
    » Eines von Camillos Geschenken«, sagte sie.
    Sie bückte sich.
    Es war ein merkwürdiges, gebogenes Herz aus Treibholz. Camillo war das Böse.
    Sie griff nach dem Herzen, und es zerkrümelte, zerfiel in Stücke.
    » Was hat er dir gebracht? Einen Katzenhaufen in Folie? Für solche Sachen ist er berühmt.«
    » Ein zerbrochenes Herz.«
    » Ich verstehe. Nicht einfach nur einen Kommentar über unsere Moral.«
    Sie stellte die Kerze ab. Ihr flackerndes Licht beleuchtete seinen langen Körper, jetzt schneeweiß in dem See aus schwarzem Haar. Er sah aus wie der Prinz aus einer unzensierten Geschichte, eine Illustration der männlichen Perfektion von Beardsley. Bis hin zu dem schlafenden Phallus, den Beardsley jedoch zweifelsohne aufrecht gezeichnet hätte.
    » Warum ein Herz, das zerbricht?«, fragte sie.
    » Er ist ein Romantiker. Hat er dir von seiner nächtlichen Flucht aus der besetzten Stadt erzählt?«
    » Nein. Er ist wie ein altes Kleinkind. Frech und schlau. Nichts bedeutet ihm etwas.«
    » Vielleicht bedeutest du ihm etwas.«
    » Dann ist es mein Herz, das brechen wird.«
    » Komm her«, sagte er.
    Sie ging langsam auf ihn zu. Er zog sie zu sich herab, und wieder lag sie auf seinem Körper.
    Sie hatte sich inzwischen daran gewöhnt, an diesen reißenden Strom der Gefühle.
    » Morgen«, sagte sie, » werde ich mich schämen.«
    » Morgen ist es zu spät.«
    » Ja.«
    Er legte die Arme um sie. Sie ließ ihren Kopf an seine Schulter sinken. Sie saugte an seinem Hals, wie er es vor dem Biss seiner Lust getan hatte.
    » Du hast mich fünfmal geliebt«, sagte sie.
    » Du hast mitgezählt.«
    » Wir haben noch nicht geschlafen.«
    » Schlaf morgen. Wenn du dich schämst.«
    Er rollte sich über sie und drückte ihren Körper in die Laken.
    » Ich kann nicht mehr«, sagte sie.
    » Einmal noch, der guten alten Zeiten wegen.« Hinter seinem Schatten erspähte sie die dämmrigen Gestalten auf dem Fenster der Versuchung.
    » Es wird hell.«
    » Das kann vorkommen.«
    Sie wollte ihn nicht, den Tag der Scham und Verwirrung.
    Ohne Vorspiel drang er in sie ein. Ihr Körper hatte sich an ihn gewöhnt und empfing ihn weit offen. Er bewegte sich langsam in ihr, im Rhythmus des fernen Meeres.
    Der tiefe, melodiöse Schmerz setzte erneut in ihr ein. Sie konnte ihn nicht ausschalten.
    Sie bäumten sich auf und ließen sich auf den Strand der Stille herabsinken.
    Hinter ihm verwandelte sich der silbrige Glanz des Fensters in Grün und Margeritenweiß. Die roten Blutstropfen des Apfels erschienen.
    » Ich will dich sehen«, sagte er.
    Er entzog sich ihr, und sie stöhnte über den Verlust. Er stand auf, blies die Kerze aus und beobachtete ihren Körper, als sich Luzifer über ihr ausbreitete.
    » Der Apfel liegt über deinem Schoß. Wie passend.«
    » Sie werden das Bett wohl absichtlich so hingestellt haben. Komm zurück zu mir«, sagte sie. » Schnell, schnell.«
    Er legte sich auf sie und drang erneut in sie ein, so dass sie erleichtert aufschrie.
    Sie tanzte unter ihm, wand sich auf einer Spindel aus galvanischer Bewegung.
    » Schneller.«
    » Noch nicht.«
    Er ließ sie warten, zwischen Himmel und Erde, als das Fenster in den Wahnsinn seiner Farben verfiel. Die Meeresbrandung pochte in ihrem Kopf. Sein Mund berührte zärtlich ihren Hals, und erneut ergab sie sich dem Angriff des Löwen. Sie konnte nicht mehr schreien. Das Fenster brodelte. Sie hatte alles

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