Schwarzer Tanz
nicht mehr an das Ding in ihrem Inneren. Sie verdrängte es aus ihren Gedanken.
Als ob es ihre Pläne unterstützen wollte, gab es keine klaren Beweise seiner Anwesenheit.
Der möglicherweise größte Gegenstand ihres Trotzes, die extravagante Stereoanlage, die sie per Katalog bestellt hatte, traf ein, als sie im Restaurant arbeitete.
Rachaela fand sie in der Eingangshalle, als sie eines Nachts um halb zwölf nach Hause kam, offensichtlich hatte sie ein anderer Bewohner entgegengenommen.
Rachaela zerrte die Kisten drei Stockwerke nach oben.
Als sie bei ihrem letzten Gang an Nummer fünf vorbeikam, ging die Tür auf, und Emma Watt steckte ihren Kopf heraus.
» Du liebe Güte, ich habe gedacht, es wären die Handwerker! Ach herrje, Sie sollten das wirklich nicht tragen, ich helfe Ihnen. Nein, ich bestehe darauf.«
Und so trug Rachaela die letzte Kiste mit Hilfe von Emma Watt hinauf in ihre Wohnung.
» Wollen Sie mir erzählen, dass Sie diese ganzen Kisten hochgeschleppt haben? Und die sehen auch noch ganz schön schwer aus. Diese Firmen heutzutage sind wirklich unmöglich. Hätte der Mann sie nicht nach oben bringen können? In Ihrem Zustand … Oh, es tut mir leid.« Emma Watt errötete. » Das klingt so neugierig. Ich meine, man sieht es ja auch fast gar nicht, aber ich musste es einfach bemerken. Sie sind so schmächtig … und, nun ja, ich hatte selbst drei, und ich habe auch meinen Töchtern während der Zeit beigestanden. Ich hoffe, es stört Sie nicht, dass ich etwas gesagt habe.«
» Nein.«
» Sie müssen vorsichtig sein«, sagte Emma Watt. » Ich bin sicher, dass es diesmal in Ordnung ist, aber Sie sollten wirklich nichts Schwereres als eine Handtasche tragen, das hat mein alter Liebling immer zu mir gesagt. Er hat dann immer noch hinzugefügt, dass meine Handtaschen sogar einen starken Mann ins Schwitzen bringen könnten.«
Als wäre das ihr Stichwort gewesen, fühlte sich Rachaela plötzlich schwach. Sie setzte sich aufs Bett.
» Sehen Sie. Sie haben es übertrieben. Soll ich Ihnen eine Tasse Tee machen?«
» Ist schon in Ordnung.«
» Trotzdem. Machen Sie sich keine Gedanken. Ich werde mich nicht aufhalten, nur eine schnelle Tasse Tee. Ihre Küche ist dort drüben, nicht wahr, so wie meine? Ruhen Sie sich einfach aus. Legen Sie die Füße hoch.« Aus der Küche drang das Geräusch von laufendem Wasser und ein überraschtes » Sie haben keine Kanne, dann werde ich einfach Beutel nehmen. Die sind so bequem zu handhaben, nicht wahr?« Rachaela starrte die Kisten an. Würde sie jemals die Kraft haben, sie auszupacken?
» Was ist denn da drin?« Emma war zurückgekehrt. » Ist das eine Stereoanlage? Können Sie die selber zusammenbauen? Ich bin hoffnungslos ungeschickt in solchen Dingen. Wenn Sie Probleme damit haben, versuchen Sie es mal mit dem kleinen Mann aus dem Elektrogeschäft in der Horsley Street. Er ist fantastisch. Hat all meine Lampen angeschlossen und meine Waschmaschine repariert.«
» Ich werde daran denken.«
» Das Wasser kocht gleich. Oh, Sie müssen so müde sein. Sie arbeiten sehr lange, nicht wahr? Ich höre oft, wenn Sie nach Hause kommen … Bitte denken Sie nicht, dass Sie mich stören, Sie sind sehr leise, und ich bleibe immer bis ein oder zwei Uhr auf. Ich schlafe sehr schlecht. Ich habe ein paar Tabletten, aber davon fühle ich mich morgens wie ein alter Lumpen. Und ich liebe den Morgen. Ich stehe um sieben Uhr auf. Schon immer. Oh, denken Sie nicht, dass ich neugierig bin, aber ich würde es gerne wissen. Wann soll Ihr Baby auf die Welt kommen?«
Rachaela nannte das Datum, das sie sich anhand des Buches ausgerechnet hatte.
» Dezember.«
» Ein Steinbock. Die sind einfach herrlich. Aber lieber Himmel, dann sind Sie ja schon im vierten Monat. Sie sind wirklich sehr schmal. Meine Zweitälteste war genauso, groß und schlank, und man hat fast nichts gesehen. Es hat sie immer sehr geärgert, dass die Leute nichts merkten. Sie sagte, sie wolle » über das Land segeln « wie Titanias Zofe. Meine älteste Tochter, das arme Mädchen, ist angeschwollen wie ein Elefant. Was sagt denn Ihre Hebamme im Krankenhaus?«
» Offenbar ist alles, wie es sein soll.«
» Ja, natürlich. Und Sie sind auch noch so jung. Genau im richtigen Alter.« Emma Watt errötete erneut. » Wie auch immer, es muss schrecklich für Sie sein, dass Sie das alleine durchmachen müssen.«
» Es war meine Entscheidung.«
» Ja, aber es ist mutig von Ihnen. Und so weise, dass Sie das Baby trotzdem
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