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Schwarzer Tod

Titel: Schwarzer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Otto Huth, und bevor seine erstaunten Freunde begriffen, was da passiert war, fegte der zweite Kanisterkopf durch die Wand, zertrümmerte die Hüfte eines weiteren SS-Mannes und blieb in der gegenüberliegenden Wand stecken.
    36 SS-Männer griffen gleichzeitig nach ihren Waffen und stürmten zur Barackentür. Die enge Tür zwang sie zu einer gewissen Disziplin. 20 Sekunden später hockten drei Dutzend nervöse Soldaten draußen im Schnee und versuchten, eine Bedrohung dingfest zu machen, die verschwunden zu sein schien.
    »Seht mal«, sagte einer und deutete an den Hundezwingern vorbei auf den Wald. »Rauch. Sie bombardieren uns aus der Luft!«
    »Sei doch kein Idiot!« meinte ein kräftiger SS-Mann namens Heinrich Krebs. »Der Schnee muß einige der Minen ausgelöst haben, die wir heute verlegt haben.«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, auf dieser Seite Minen verlegt zu haben.«
    Aber Krebs ging bereits an den Hundezwingern vorbei zum Zaun.
    »Was ist mit den Hunden los?« fragte jemand verwirrt.
    »Vielleicht sind sie von Splittern getroffen worden.«
    Einige Männer traten an die Zwinger. »Sie sind nicht alle tot«, sagte einer. »Sieh nur!«
    »Meine Güte, sie sind krank. Was ...?«
    Nach den schweren Explosionen strömten auch aus den anderen Baracken Männer. Jetzt standen mehr als 70 Soldaten in der schmalen Gasse zwischen den Baracken und den Hundezwingern.
    »Siehst du was, Krebs?« fragte ein Unterscharführer.
    Niemand antwortete.
    »Heini?«
    »Sch!« sagte jemand. »Hör mal.«
    Es war ein leises Geräusch, wie das Zischen einer Giftschlange, aber es wurde beinahe sofort von anderen Geräuschen überdeckt: von plappernden Männern, deren Därme und Blasen sich entleerten, die sich gegenseitig schlugen und die ihre eigenen Zungen verschluckten. Das erste Dutzend SS-Männer fiel zu Boden und wand sich in Krämpfen wie Epileptiker.
    Heinrich Krebs hörte das alles jedoch nicht mehr.
    Sechs Meilen nördlich von Totenhausen nahmen zehn Mosquitos des GENERAL SHERMAN-Kommandos eine Tandem-Gefechtsposition ein. Ein halbe Meile südlich von ihnen griff Major Harry Sumner nach dem Mikrofon und hob die Funkstille auf.
    »Führer nähert sich dem Ziel«, sagte er monoton. »Ich werde es mit Leuchtkugeln aus 1000 Fuß markieren, dann gehe ich auf 1500 und agiere als Bomberführer. Nummer Zwei wirft rote Zielanzeiger, wiederhole, rote Zielanzeiger. Ich bestätige Zielpunkt und gebe den Einsatzbefehl. Sprengbomben, gefolgt von Brandbomben. Werfen wir einen auf Görings Bungalow, hm?«
    Sumner hängte das Mikrofon wieder ein. »Und, Jacobs?«
    Der Navigator beugte sich über das unscharfe Bild auf dem Schirm seines primitiven Luft-Boden-Radars. »50prozentige Sicherheit, Sir. Es wäre einfacher, wenn wir etwas langsamer flögen.«
    Sumner nahm das Mikro vom Haken. »Staffelführer reduziert Geschwindigkeit. Bleibe auf 1000. Zwei, werfen Sie die Zielanzeiger auf meine Markierung.«
    »Raus! Raus!« schrie Schörner, als der Lastwagen die Auffahrt zur Transformatorstation hinaufkam und hinter seinem Wagen anhielt. »Zehn Mann sofort absitzen!«
    Er schlug mit seiner behandschuhten Hand auf das Segeltuchdach des Kübelwagens. »Sagen Sie Sturm genau das, was ich Ihnen befohlen habe!«
    In diesem Augenblick landete eine Handgranate hinter dem Truppentransporter und explodierte mit einem ohrenbetäubenden Knall. Gequälte Schreie hallten durch die Nacht. Schörner rannte um den Lastwagen herum und sah gerade noch, wie die Rücklichter eines Autos um die nächste Kurve schleuderten. Schnee stob in die Luft, als der Wagen den Hügel hinunterfegte.
    Der Fahrer des Lastwagens ließ den Motor aufheulen, legte den Gang ein und wollte wenden, um den fliehenden Wagen zu verfolgen, doch Schörner sprang aufs Trittbrett und packte das Lenkrad.
    »Halt, Sie Vollidiot! Sie bleiben hier! Lassen Sie den Hund raus!«
    Er sprang hinunter und befahl dem Fahrer seines Kübelwagens, den PKW nur zu verfolgen, wenn er nach Totenhausen fuhr. Der Rottenführer salutierte und fuhr los.
    »Wir suchen nach einem Amerikaner und einem Zünder!« schrie Schörner seinen verwirrten SS-Männern zu. »Der Mann trägt eine Uniform der Waffen-SS! Vier Mann sofort in die Station! Alle anderen in die Bäume!«
    Anna bremste und wartete, um sicherzugehen, daß Schörner ihr auch folgte. Nach einigen Augenblicken sah sie Scheinwerfer um die Kurve hinter ihr schlingern. Die Lichter waren tief am Boden. Der Kübelwagen.
    Sie bremste noch immer ab, aber es

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