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Schwarzer Tod

Titel: Schwarzer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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dürften wohl keine neuen Flugzeuge mehr aus Regensburg hinausrollen.«
    »Das Problem kam hinterher?«
    »Da haben Sie verdammt nochmal recht. Nachdem wir den Sammelpunkt passiert hatten ... Die Rückreise war ein wirkliches Problem.«
    »Was ist passiert?«
    »Etwa fünf Flakgranaten, das ist passiert. Sie haben etwa zehn Löcher in die Shady Lady geblasen. Und dazu kam dann noch ein Angriff von etwa zwanzig ME-109 in enger Formation.«
    Randazzo leckte sich die Lippen und starrte aus dem Fenster. »Sieht aus wie eine Burg da drüben, was? Wie aus einem Errol-Flynn-Film oder so.«
    McConnell wartete, doch der Captain schwieg. »An was erinnern Sie sich von David, Captain? Nach den Flaktreffern, meine ich«
    »Diese verdammten Schweine!« schrie Randazzo plötzlich.
    »Diese gottverdammten Mörder!«
    McConnell wich zurück. Speichel troff Randazzo aus dem Mund, während er versuchte, nur mit Hilfe einer Krücke aufzustehen. Mark trat rasch zu ihm und schob ihn sanft auf den Stuhl zurück. »Immer mit der Ruhe, Captain. Sie sagten, Sie wären von der Flak getroffen worden. Was ist dann passiert?«
    »Die Flak«, erwiderte Randazzo gedankenverloren. »Ja. Nach fünf oder sechs Treffern bockte die Shady Lady wie eine Nutte aus Jersey. Hinten schrien die Jungs. Joey, unser Bordschütze, war schon tot. Ich habe David gesagt, es wäre Zeit, abzuspringen, aber er wollte versuchen, die Kiste nach England zurückzuschaukeln. Wir waren irgendwo in der Nähe von Lilie. Das liegt in Frankreich. Nachdem die Messerschmitts ihren Angriff geflogen hatten, wußte ich, daß die Lady England nie wiedersehen würde. Die Motoren brannten, und sie verlor so rasch an Höhe wie ein Ziegelstein, den man vom Empire State Building wirft.«
    McConnell spürte, wie sein Mund austrocknete. Er hörte das Kratzen, als Randazzo sich mit der Hand über die schwarzen Bartstoppeln fuhr.
    »Ich hab David angeschrien, wir müßten raus, aber er meinte, wir sollten warten, bis die Crew die Maschine verlassen hätte. Ich hab ihm gesagt, daß ich glaube, die Mannschaft sei tot. Er sagte, ich solle nachsehen. In einer fliegenden Festung sitzen die Piloten ziemlich weit oben, wissen Sie? Also geh ich zurück. Der Funker, die Seitenschützen, alle tot. Ich geh zur Nase. Der Bombenschütze und der Navigator sind in Stücke geschossen, und über den Bordfunk antwortet niemand. Es wurde also echt Zeit, abzuspringen. Die Shady Lady schüttelte sich so stark, daß sie beinah auseinanderfiel. Dave hielt sie auf Kurs, während ich sprang. Er ist ein paar Sekunden später hinterhergesprungen.«
    Randazzo räusperte sich und holte tief Luft. »Glücklicherweise hatte Dave uns von den Flakbatterien weggeflogen, sonst hätten sie auf uns geschossen, während wir fielen. Wir sind etwa eine Viertelmeile voneinander entfernt gelandet. Ich bin liegengeblieben, weil mein Bein gebrochen war. Ich wußte es da noch nicht, aber es tat höllisch weh. Dave hat den Fallschirm abgeschnallt und ist auf mich zugekommen.«
    »Waren Sie in einem Wald? Oder auf dem Feld? Oder wo?«
    »Ich lag an einem Waldrand, in dichtem Gebüsch.« Randazzo blickte zu Boden. »Aber Dave war während des ganzen Marsches ungeschützt auf freiem Feld.«
    McConnell senkte den Blick.
    Randazzos Stimme wurde zu einem Flüstern. »Wir wußten es nicht, aber wir sind ziemlich dicht an einem Dorf gelandet. Eine SS-Einheit hat beobachtet, wie wir gelandet sind, und sie haben eine Patrouille geschickt, um nach den Fallschirmen zu suchen. Ein Kübelwagen, das ist ein deutscher Jeep, kam über einen kleinen Hügel, während Dave noch übers Feld marschierte. Er hat sich sofort auf den Boden fallen lassen, als er den Motor gehört hat, aber sie hatten ihn schon gesehen und sind direkt zu ihm hingefahren.«
    Randazzo kratzte sich den Kopf. »Sie haben ihn auf der Stelle verhört. Da war ein Offizier dabei und vier andere Kerle. Alles SS-Männer. Sie haben Dave gefragt, wo ich sei. Er wollte es ihnen nicht sagen. Nur Namen, Rang und Dienstnummer, wie in den Filmen, wie so ein verdammter John Wayne.« Randazzo schlug die Hände vors Gesicht, schluchzte kurz und schwieg.
    Es kostete Mark viel Mühe, sich zum Sprechen zu zwingen. »Was ist dann passiert, Captain?«
    »Drei SS-Kerle haben Dave vor den Offizier gezerrt. Der hat seinen SS-Dolch herausgezogen. Haben Sie schon mal einen gesehen? Sieht aus wie ein Miniaturschwert. Dieser Kraut hält Dave also den Dolch vor die Brust und fängt an, Fragen zu stellen.«
    »Auf

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