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Schwarzes Echo

Schwarzes Echo

Titel: Schwarzes Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Stillschweigen darüber bewahren würde. Es wurde schnell alles unter den Teppich gekehrt, und das war’s dann.«
    Bosch saß neben ihr, während sie zu Ende erzählte, und unterbrach sie nicht, bis sie fertig war. Bis die Geschichte wie ein Dämon heraus war.
    Sie sagte, Rourke hätte sie zuerst gefunden und kaum glauben können, daß er beim FBI war. Sie hatte ihre Sachen gepackt und sich von D. C. zu seinem Team nach L. A. versetzen lassen. Sie hatte einen anderen Nachnamen als ihr Bruder. Rourke wußte nicht, wer sie war. Danach ließen sich Meadows, Delgado und Franklin problemlos in den Gefängnissen aufspüren. Die saßen fest.
    »Rourke war der Schlüssel«, sagte sie. »Ihn habe ich bearbeitet. Ich denke, man könnte sagen, ich habe ihn zu dem Plan überredet.«
    Bosch spürte, wie in seinem Inneren etwas zerriß, ein letztes Gefühl für sie.
    »Ich machte unmißverständlich klar, daß ich meinen Anteil wollte. Ich wußte, daß er sich darauf einlassen würde, weil er schon seit Jahren korrupt war. Und er war gierig. Eines Abends hat er mir von den Diamanten erzählt, wie er geholfen hatte, diese beiden Männer mit Kisten voller Diamanten aus Saigon herauszubringen. Das waren Tran und Binh. Von da an war es einfach, die ganze Sache zu planen. Rourke rekrutierte die anderen drei und zog anonym ein paar Fäden, damit sie vorzeitig in die Charlie Company entlassen wurden. Es war ein perfekter Plan, und Rourke glaubte tatsächlich, es wäre seine Idee gewesen. Das machte die Sache perfekt. Am Ende wollte ich mit den Steinen verschwinden. Binh und Tran wären ihr Vermögen los, das sie ein Leben lang gehortet hatten, und die anderen vier würden einen Vorgeschmack auf die größte Beute ihres Lebens bekommen und diese dann verlieren. Es wäre die beste Möglichkeit, ihnen wehzutun. Und niemand außerhalb dieses Kreises würde Schaden nehmen … Es ist anders gekommen.«
    »Meadows hat das Armband genommen«, sagte Bosch.
    »Ja. Meadows hat das Armband genommen. Ich habe es auf der Pfandliste des LAPD gesehen. Es war reine Routine, aber ich bin in Panik geraten. Diese Listen gehen an jedes Raubdezernat im Land. Ich dachte, irgend jemandem müsse es auffallen, Meadows würde verhaftet werden und die Geschichte ausplaudern. Ich habe Rourke davon erzählt. Und der ist genauso in Panik geraten. Er hat gewartet, bis sie mit dem zweiten Tunnel fast fertig waren, und dann haben er und die beiden anderen Meadows zur Rede gestellt. Ich war nicht dabei.«
    Ihr Blick war auf einen Punkt in weiter Ferne fixiert. Ihre Stimme war vollkommen ohne jede Emotion, kraft- und ausdruckslos. Bosch mußte sie nicht drängen. Der Rest kam von selbst heraus.
    »Ich war nicht dabei«, sagte sie noch einmal. »Rourke hat mich angerufen. Er sagte, Meadows sei gestorben, ohne den Pfandschein herzugeben. Er sagte, er habe es aussehen lassen wie eine Überdosis. Der Scheißkerl sagte tatsächlich, er würde Leute kennen, die es früher schon so gemacht hatten – vor langer Zeit – und damit durchgekommen wären. Verstehst du? Er hat von meinem Bruder gesprochen. Als er das sagte, wußte ich, daß ich das Richtige tat …
    Jedenfalls brauchte er meine Hilfe. Sie hatten Meadows’ Wohnung durchsucht und konnten den Pfandschein nicht finden. Es bedeutete, daß Delgado und Franklin in den Laden einbrechen und das Armband wiederholen mußten. Aber Rourke wollte, daß ich ihm mit Meadows half. Mit der Leiche. Er wußte nicht, was er damit machen sollte.«
    Sie sagte, sie wußte aus Meadows’ Akte, daß er wegen Herumstreunens am Reservoir verhaftet worden war. Es fiel ihr nicht schwer, Rourke davon zu überzeugen, daß dies ein guter Ort wäre, die Leiche loszuwerden.
    »Aber ich wußte außerdem, daß das Reservoir zur Hollywood Division gehörte, und daß du, auch wenn es nicht dein Fall werden sollte, dich wahrscheinlich dafür interessieren würdest, hatte man Meadows erst einmal identifiziert. Ich wußte über dich und Meadows Bescheid. Und jetzt wußte ich, daß Rourke außer Kontrolle war. Du warst das Sicherheitsventil, für den Fall, daß ich die ganze Sache auffliegen lassen mußte. Ich konnte Rourke nicht noch einmal damit durchkommen lassen.«
    Sie ließ ihren Blick über die Steine schweifen, hob abwesend eine Hand und ließ sie wieder auf ihren Schoß fallen, eine Geste der Resignation.
    »Als wir seine Leiche in den Jeep verfrachtet und zugedeckt hatten, ist Rourke noch einmal reingegangen, um die Wohnung ein letztes Mal zu

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