Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Titel: Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
sich behielt.
    In ihrer Verwirrung verzog sie das Gesicht auf ganz entzückende Weise.
    „Ich verstehe nicht. Du hast mir noch nie etwas zu Leide getan.“
    „Meine Zähne … Sie sind zu scharf.“ Dass er außerdem Gefahr lief, sie versehentlich mit seinen Krallen zu vergiften oder ihr sämtliche Knochen zu brechen, sagte er nicht. Falls er die Kontrolle verlöre und sie auch nur ein bisschen zu fest an sich drückte – was nur zu leicht passieren könnte, so sehr, wie er sie begehrte –, war beides nicht auszuschließen. Und selbst wenn er sie nicht gleich umbrächte, Angst machen würde er ihr auf jeden Fall.
    „Das Risiko gehe ich ein“, sagte sie, legte die Hände auf seine Hüften und erschütterte ihn damit bis ins Mark.
    In diesem Moment hasste er seinen Lendenschurz und war gleichzeitig dankbar dafür, ihn zu haben. Hasste ihn, weil er verhinderte, dass er die Wärme ihrer Haut direkt auf seinem Fell spürte. War dankbar, weil er bestimmte Teile seines monströsen Körpers vor ihrem Blick abschirmte.
    „Warum willst du das tun?“ Welche Gründe sollten sie dazu bewegen können, mit ihren zarten Lippen etwas so Abstoßendes zu berühren? Bloße Neugierde reichte wohl nicht aus, um eine Frau ihren Ekel überwinden zu lassen. Evangeline hatte sich übergeben, als sie ihn das erste Mal in seiner neuen Gestalt gesehen hatte. „Ich konnte mit dem leben, was du früher warst, aber das …“, hatte sie ihm an den Kopf geworfen.
    „Weil …“ Sie errötete, wandte aber das Gesicht nicht ab.
    „Weil?“, hakte er nach. Legte seine Hände auf ihre. Schluckte, als er einmal mehr diese herrliche Seidigkeit spürte. Und die Unbefangenheit, mit der sie ihn so selbstverständlich berührte.
    „Du hast mich gerettet.“
    Aha, das war es also. Dankbarkeit. Genau wie er erwartet hatte – und das, was er sich am wenigsten gewünscht hatte. Enttäuscht ließ er die Schultern hängen. Hast du wirklich gedacht, sie will dich? Nein, gedacht nicht. Gehofft.
    „Es wäre unehrenhaft, dir deshalb so etwas abzuverlangen.“
    „Aber ich stehe in deiner Schuld.“
    „Jetzt nicht mehr. Ich entbinde dich davon.“ Dummkopf. Du wirst es nie lernen.
    „Schön.“ Sie blieb auf den Knien hocken, richtete sich jedoch auf, bis ihre Stirn beinahe auf seiner Kinnhöhe war. „Dann tu es, weil ich verzweifelt bin. Weil ich es brauche. Tu es, weil mir plötzlich klar geworden ist, wie schnell alles vorbei sein kann, und ich dir wenigstens für einen kurzen Moment lang nah sein will, bevor ich …“
    „Bevor du …“, schaffte er gerade so hervorzupressen. Sie war verzweifelt? Brauchte … seine Nähe?
    „Tu es“, drängte sie ihn.
    Ja. Ja! Geryon konnte nicht länger widerstehen, unehrenhaft oder nicht. Risiko oder nicht. Er würde vorsichtig sein. Unendlich vorsichtig. Aber er konnte sich nicht mehr sperren. Würde sich nicht sperren.
    Langsam beugte er sich zu ihr hinab, drückte sanft den Mund auf ihren. Erlesen. Sie wich nicht zurück. Mit einem leisen, keuchenden Seufzer öffnete sie die Lippen, und er schob seine Zunge in ihren Mund. Sie schmeckte so … süß, so frisch, wie ein Schneesturm nach einem Millennium des Feuers. Mehr als erlesen.
    „Weiter“, raunte sie. „Tiefer. Härter.“
    „Sicher?“ Bitte, bitte, bitte .
    „Sicherer, als ich es jemals war.“
    Den Göttern sei Dank. Es lag Jahrhunderte zurück, dass er eine Frau geküsst hatte, und niemals in dieser Gestalt. Aber er begann, seine Zunge gegen ihre zu stoßen, sich zurückzuziehen, wieder vorzuschnellen, hungrig nach mehr. Als er spürte, wie seine Zähne sie streiften, erstarrte er in der Bewegung. Und als sie stöhnte, wollte er sie schon loslassen, doch ihre Arme glitten hastig über seine Brust und nach oben, mit der einen Hand umfasste sie seinen Nacken, mit der anderen streichelte sie eines seiner Hörner. Er musste die Finger fest in seine Oberschenkel krallen, um seine Klauen von ihr fernzuhalten.
    „Gut?“, fragte sie.
    „Ja“, presste er erstickt hervor.
    „Für mich auch.“ Ihre üppigen Brüste schmiegten sich an seine Brust, und die Knospen, aufgestellt und hart, rieben köstlich über seine fellbedeckte Haut.
    Sie genoss seinen Kuss tatsächlich? Ein inneres Beben erschütterte ihn, während ihre Zunge den Tanz aufs Neue begann. Mit stahlhart angespannten Muskeln zwang er sich, genau in der Position zu verharren, in der er war. Mit jedem Moment, den der Kuss andauerte, mit jedem atemlosen Seufzen, das ihr entfuhr, schwand

Weitere Kostenlose Bücher