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Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Titel: Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ihre Hand gelegen hatte. War dasselbe Kribbeln auch über seine Haut gehuscht? Sie hoffte es. Denn falls nicht, hieße das, diese Anziehung, die sie verspürte, wäre einseitig. Ja, sie fühlte sich zu ihm hingezogen, wie ihr in diesem Moment bewusst wurde. Körperlich. Sinnlich. Die Sorte Anziehung, die eine Frau dazu trieb, ihre Hemmungen über Bord zu werfen und einen Mann in ihr Schlafzimmer zu locken.
    Ob diese offene Einladung angenommen wurde oder nicht, war eine andere Sache.
    So zurückhaltend, wie Geryon sich verhielt, war sie sich sicher, er würde sie zurückweisen. Wie er schon ihr Angebot mit dem Kuss ausgeschlagen hatte. Und vielleicht war es gut so, überlegte sie. Ihre Art zu lieben überforderte und verschreckte ihre Partner für gewöhnlich. Sobald nämlich die Leidenschaft von ihr Besitz ergriff, konnte sie ihr Wesen nicht mehr unter Kontrolle halten. Die Fesseln, die sie sich angelegt hatte, zerbarsten, und ihr Drang zu beherrschen, alles und jeden, brach mit überwältigender Gewalt aus ihr heraus.
    Körperlich wurden ihre Liebhaber zu ihren Sklaven. Geistig verfluchten sie Kadence, die ihnen ihren freien Willen genommen hatte, wie unabsichtlich es auch geschehen sein mochte.
    Mit keinem Mann war sie jemals ein zweites Mal zusammen gewesen, und nach insgesamt drei Versuchen mit desaströsem Ausgang hatte sie es endgültig aufgegeben. Ging es einmal schief, hatte sie sich gesagt, war es schlicht Pech. Zweimal – ein unglücklicher Zufall. Aber bei drei Malen hintereinander lag die Schuld unbestreitbar bei ihr.
    Trotzdem fragte sie sich, wie Geryon auf sie reagieren würde. Sie hassen, so wie die anderen es getan hatten? Wahrscheinlich. Er wusste bereits zur Genüge, was es bedeutete, dem Willen eines anderen unterworfen zu sein. Es hätte sie nicht überrascht, wenn Freiheit für ihn das kostbarste Gut auf Erden darstellte.
    Und so sollte es auch sein. Das war vollkommen natürlich. Normal. Zwei weitere Dinge, nach denen er sich vermutlich sehnte.
    Sie würde ihm mehr Kummer bereiten, als sie wert war.
    Mit einem Seufzen riss sie vom Saum ihrer Robe mehrere Streifen ab und kniete sich vor ihm hin, zwischen seine Beine. Sein Schaft war nur durch eine kurze, mit Metallplatten besetzte Schürze aus derbem Leder verdeckt. Der Lendenschurz eines Kriegers. Vielleicht war es ungehörig von ihr, aber sie wollte ihn dort sehen. Entgegen aller Vernunft. Sie leckte sich über die Lippen und fragte sich, was wäre, wenn sie einen heimlichen Blick wagte? Dadurch würde sie nicht gleich sein Leben ruinieren und …
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, atmete er scharf ein. „Nicht“, sagte er.
    „Es tut mir leid, ich …“
    „Nein. Nicht aufhören.“

11. KAPITEL
    Nicht aufhören. Meinte er damit, sie sollte sich ruhig ein Herz fassen und seinen Lendenschurz beiseiteschieben? Oder schlicht anfangen, sich um seine Wunden zu kümmern, wie sie es versprochen hatte? Schon jetzt schien er nervös, angespannt, und sie hatte ihn regelrecht überreden müssen, wenigstens dieses kleine bisschen Fürsorge zuzulassen. Aus Angst, ein Missverständnis zu riskieren, lehnte sie sich vor und tupfte mit einem der Stoffstreifen vorsichtig das Blut von seinem Gesicht. Markieren wir also wieder mal den Feigling, ja?
    Sein herber, männlicher Duft stieg ihr in die Nase, wie eine mitternächtliche Brise, die vom Meer herüberwehte. Unerklärlicherweise erinnerte sein Geruch sie an ihr Zuhause. Eine blühende, farbenfrohe Welt voller Schönheit, die sie seit ihrem widerwilligen Amtsantritt als Hüterin des Höllentors nicht mehr gesehen hatte. Wie sie ihr fehlte.
    „In all dieser Zeit, die ich dich nun schon kenne“, sagte sie, während sie sorgsam darauf achtete, den tiefsten Schnitt auszusparen, „habe ich dich nicht ein einziges Mal deinen Posten verlassen sehen. Isst du niemals?“ Beim ersten Kontakt ihres improvisierten Tuchs mit seiner aufgeschürften Haut war er kurz zusammengezuckt. Doch sie machte unbeeindruckt weiter, und allmählich entspannte er sich unter dem stetigen Rhythmus der langsamen, kreisenden Bewegungen, mit denen sie die geschwollenen Wundränder säuberte.
    Vielleicht, eines Tages, würde er ihr erlauben, mehr für ihn zu tun als das. Und dann? Würde sie ihn rücksichtslos unterwerfen, wie sie es mit den anderen getan hatte? Diese Frage geisterte noch immer in ihrem Kopf umher. Falls es eine Chance gab, dass es mit ihm anders … Was soll das denn? Sie war doch schon zu dem Schluss gekommen, es

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