Schwarzes Gold und rote Locken
Skorpione und gefährliche Gerätschaften gab.
Und erst ihr Haar, dachte er wütend. Warum band sie es immer so streng zurück?
Warum ließ sie es nicht offen über die Schulter fallen? Es war so weich und seidig ...
Er blinzelte verwirrt. Was, in Gottes Namen, hatte ihr Haar mit der Sache zu tun?
„Ein Leinenkleid und hochhackige Schuhe für eine Visite auf den Ölfeldern", sagte er brummig. „Unmöglich!"
„Was ist los?" erkundigte Angelica sich zuckersüß. „Hast du etwa Angst, die Crew könnte mich für den Boss und dich für einen Cowboy halten?"
Erschrocken schrie sie auf, als er ihre Handgelenke packte. „Du hast gefährliche Krallen, Süße", flüsterte er, „und ein noch gefährlicheres Mundwerk." Langsam senkte er den Kopf.
Angelica stellte sich innerlich auf einen weiteren unerbittlichen Kuss ein, der ihr Cades Macht demonstrieren sollte. Als ihre Lippen sich jedoch trafen, glich die Berührung dem Flügelschlag eines Schmetterlings. Zärtlich liebkoste er ihren Mund. Sie stieß einen leisen Seufzer aus, der sowohl Protest als auch eine Einladung bedeuten konnte.
Unvermittelt gab Cade sie frei. „Falls du etwas so Gewöhnliches wie Jeans besitzt, solltest du sie lieber anziehen", meinte er ausdruckslos. „Ansonsten eine lange Hose.
Und Stiefel oder feste Schuhe."
Ihre Augen spiegelten Angelicas Unmut wider, aber das war allemal besser als die Hilflosigkeit, die Cade noch vor wenigen Sekunden in ihrem Blick entdeckt hatte.
Der Kuss war ein Fehler gewesen. Verdammt, es gab schließlich andere Methoden, eine Frau wie sie zum Schweigen zu bringen. Cade spürte, wie das Blut schneller durch seine Adern rann. Was sollte er tun, wenn sie ihn noch weiter herausforderte? Er wollte -
und konnte - sich das nicht gefallen lassen.
In diesem Fall würde er sie kurzerhand hochheben und in ihr Haus tragen, die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer. Ihre scharfe Zunge würde sehr sanft werden, davon war er überzeugt. Alles an ihr würde unter seinen Händen weich und nachgiebig werden, bis sie schließlich seinen Namen rief und ihn anflehte, sie zu nehmen.. .
Diese ungebetenen Bilder jagten eine Woge der Erregung durch Cades Körper. Sein Gesichtsausdruck hatte ihn offenbar verraten, denn Angelika wich plötzlich einen Schritt zurück.
„Du bist ein widerwärtiger Mensch", erklärte sie, bevor sie ins Haus stürmte.
Cade lachte bitter. Er war nicht widerwärtig, sondern dumm. Wer von Frauen wie Angelica Gordon träumte, steckte in ernsten Schwierigkeiten - und niemand wusste das besser als er.
Bereits nach fünfminütiger Fahrt wurde deutlich, dass Cade nicht auf die Interstate 20
zusteuerte, dem Highway, der Dallas mit dem Westen von Texas verband. Statt dessen lenkte er den Pick-up über holperige Landstraßen.
Voller Unbehagen registrierte Angelica, dass er dabei das Tempolimit um mindestens zehn Meilen überschritt. „Das ist aber nicht der Weg nach Odessa", bemerkte sie. „So kommen wir nicht zu meinen Ölquellen."
Cade schmunzelte. „Nein, aber zu meinen."
„Sehr witzig."
„Hast du die Straßenkarte mitgebracht? Fein, dann lotse uns nach Notrees. "
„Notrees?" wiederholte sie verwundert. „Aber.. ."
„Kannst du es, oder muss ich es selber machen?"
Verärgert schlug sie den Plan auf. „Nach Notrees. Jawohl, Sir, Mr. Landon, Sir."
Cade lachte. „So gefällst du mir, Süße."
Angelica würdigte ihn keines Blickes und konzentrierte sich statt dessen auf die Karte. Als sie wieder aufsah, fuhren sie über ein staubiges Flugfeld auf eine kleine Maschine zu. „Was ist das?" fragte sie verblüfft.
„Eine Piper Apache", erklärte er todernst.
„Du weißt genau, was ich meine, verdammt! Hast du dieses Flugzeug gechartert? Die Firma kann es sich nicht leisten ..."
„Gordon Oil kann es nicht." Cade öffnete die Fahrertür. „Aber ich schon. Was ist, kommst du mit, oder willst du hier sitzenbleiben?"
Angelica murmelte etwas Unverständliches und verließ ebenfalls den Wagen. Sie folgte Cade zu dem winzigen Flugzeug. Beim Einsteigen ignorierte sie Cades hilfreich ausgestreckte Hand und kletterte ziemlich ungeschickt an Bord. „Es muss schön sein, wenn man das Geld zum Fenster hinauswerfen kann", stichelte sie. „Wo ist der Pilot?"
Suchend schaute sie sich um.
„Du stehst vor ihm", sagte er lächelnd.
„Du?" Fassungslos beobachtete sie, wie Cade es sich im Cockpit bequem machte.
„Was ist los, Süße? Möchtest du erst meine Fluglizenz überprüfen, bevor du dich meiner
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