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Schwarzes Gold und rote Locken

Schwarzes Gold und rote Locken

Titel: Schwarzes Gold und rote Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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blieben? Männer, zum Beispiel.
    Cade öffnete erneut den Spiegelschrank. Auf in einer Ecke lagen etliche Rasierklingen. Möglicherweise benutzte sie diese, um ihre Beine zu rasieren - diese langen, wohlgeformten Beine, die er gestern abend bewundert hatte. Andererseits konnten die Klingen auch ein weiteres Indiz sein für ...
    Leise fluchend warf er die Zahnbürste in den Abfalleimer. Es interessierte ihn nicht im entferntesten, ob nachts ganze Heerscharen von Männern durch dieses Haus zogen.
    Bei dem Gedanken an diese schmalbrüstigen, blassen Snobs mit ihren weichen Händen hätte er beinahe laut aufgelacht. Was ging es ihn an?
    Ohne die Rasierklingen eines weiteren Blickes zu würdigen, suchte er nach Aspirin.
    Angelica schien nicht viel davon zu halten. Statt dessen bevorzugte sie Vitaminpillen und alle möglichen Sorten Haarspray und Gel. Cade studierte die Etiketten der Dosen.
    „Löst garantiert jedes Haarproblem", las er laut.
    Welches Haarproblem? Sie hatte doch wundervolles, seidiges Haar! Gestern abend hatte es ihm fast den Atem verschlagen, als die roten Locken sich über das weiße Kissen ringelten.
    Wütend schlug Cade die Tür des Schränkchens zu. Ich brauche unbedingt einen Kaffee, dachte er, doch dann fiel ihm ein, dass keiner im Haus war. Na schön, dann würde er eben im Supermarkt anrufen und veranlassen, dass welcher geliefert wurde.
    Kaffee, Orangensaft, Schinken, Eier und Brot. Und eine Klinikpackung Aspirin.
    Anschließend würde er sich mit dem Hauspflegedienst in Verbindung setzen, alles Notwendige arrangieren und sich von Angelica Gordon und Dallas verabschieden.
    Zuversichtlich lächelnd, verließ er das Bad. Im Haus war es erstaunlich ruhig. War Angelica wieder ins Bett gegangen? Cade hoffte es inständig. Je weniger er von ihr sah, um so besser.
    Auf einmal nahm er einen sonderbar stechenden Geruch wahr, der die Treppe heraufwehte. Um Himmels willen, irgend etwas brannte!
    Cade stürmte in Angelicas Schlafzimmer. Es war leer. Er machte auf dem Absatz kehrt und rannte die Stufen hinunter. Sein Herz klopfte zum Zerspringen. „Angelica?"
    rief er. „Angelica!" ,
    In der Küche hing dichter Qualm. Der Rauch stieg aus dem Toaster auf, der im Begriff war, zu einem handlichen Klumpen zu verschmelzen.
    Angelica lag ausgestreckt auf dem Fußboden.
    Eiskalte Furcht erfasste Cade. Er riss den Stecker aus der Wand, wickelte den Toaster in zwei Geschirrtücher und schleuderte ihn in den Garten hinaus. Dann kehrte er zu Angelica zurück.
    „Süße", flüsterte er und kniete sich neben sie. Ihr Schluchzen zerriss ihm schier das Herz. Behutsam zog er sie an sich. „Was ist los? Hast du dich verbrannt? Angelica, bitte, rede mit mir..." Er verstummte.
    Sie weinte nicht, sondern keuchte vor Wut und Frustration, während sie versuchte, sich von der Decke zu befreien, in der sie sich verheddert hatte. „Dieses verdammte Ding", fluchte sie.
    Cade atmete tief durch und zählte bis zehn. Anschließend richtete er sich auf und zog Angelica auf die Füße. Das Laken fiel zu Boden. Er bückte sich und legte es ihr wieder um die Schultern. Diesmal waren seine Bewegungen weniger behutsam. „Okay, was ist passiert?"
    Angelica warf ihm einen vernichtenden Blick zu und hielt die Decke mit ihrer gesunden Hand fest. „Das Brot begann zu brennen. Also habe ich versucht, es aus dem Toaster zu holen. Dabei ist dieses lächerliche Laken unter meine Füße geraten und ..."
    „Lass mich eines klarstellen." Cade verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie scharf an. „Erst bist du in dieser Aufmachung die steile Treppe hinuntergestiegen.
    Nachdem es dir nicht gelungen ist, dir dabei den Hals zu brechen, dachtest du, du könntest es weiter probieren. Du bist in die Küche geschlichen und hast den Toaster eingeschaltet ... "
    „Sei nicht albern." Sie warf trotzig den Kopf zurück. „Ich wollte mir Frühstück machen und bin gestolpert. Ende der Geschichte. Du machst aus einer Mücke einen Elefanten."
    „Ach ja?" Er stemmte die Hände in die Hüften. „Angenommen, ich wäre nicht hiergewesen? Angenommen, es wäre dir niemand zu Hilfe geeilt. Angenommen, das Haus wäre in Flammen aufgegangen?"
    „Das wäre nicht passiert."
    „Nein?"
    „Nein. Ich habe lediglich zwei Scheiben Brot versengt und..."
    „Der Toaster hat gebrannt! Und was das Brot betrifft ..." Cade wandte sich ab und öffnete den Kühlschrank. „Von welchem Brot sprichst du eigentlich? Meinst du etwa die Schimmelpilzkulturen, die hier drin

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