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Schwarzes Prisma

Schwarzes Prisma

Titel: Schwarzes Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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bemerkte ein anderer Mann.
    Die Frauen am Feuer sahen lediglich teilnahmslos zu. Niemand machte Anstalten zu helfen. Mehrere andere Männer gesellten sich zu den beiden, die bereits vor Kip standen. Kip schaute in die Dunkelheit, seine Nachtsicht verdorben vom Feuer, aber er konnte dennoch mehrere dunkle Gestalten auf ihn warten sehen.
    Gib ihnen, was du hast, und vielleicht kommst du mit Prügeln davon, Kip. Du weißt, dass du nicht mit allem hier herauskommen wirst. Spiel auf Zeit, vielleicht gibt es hier so etwas wie Lagerwachen, die dich retten könnten.
    »Hole dich die Immernacht«, sagte Kip. Er zerschmetterte den Hals des Kruges mit Getreidealkohol auf dem Rand eines Wagenrads.
    »Dummer Junge«, erwiderte der langhaarige Mann. »Die meisten Leute behalten den Griff, wenn sie das tun, statt ihn abzuschlagen.«
    Kip sprang los und bespritzte den Mann mit Getreidealkohol. Der Langhaarige verzog das Gesicht, rieb sich die brennenden Augen und nahm sein Messer von der rechten in die linke Hand. »Weißt du was? Dafür werde ich dich töten«, sagte er.
    Mit einem Aufschrei griff Kip an.
    Es war das Letzte, was der Mann erwartet hatte. Er rieb sich noch immer die Augen. Er hob einen Arm, um einen Schlag abzuwehren, aber Kip zielte auf seinen Magen, vorbei an dem Messer, und rammte dem Mann den Kopf in die Eingeweide. Mit einem Puff! taumelte der Mann rückwärts und stolperte direkt am Rand des Feuers.
    Einen Moment lang geschah nichts. Dann entzündete sich der Getreidealkohol auf seinen Händen. Mit einem spitzen Aufschrei hob er die Hand, und sein Haar fing Feuer. Sein Bart fing Feuer. Sein Gesicht. Sein Heulen wurde zu schrillen, gequälten Schreien.
    Kip rannte los, direkt an dem brennenden Mann vorbei.
    Für einen gesegneten Augenblick bewegte sich niemand. Dann machte jemand einen Satz in seine Richtung, verfehlte ihn, bekam jedoch seine Ferse zu fassen. Kip fiel schwer zu Boden.
    Er war keine drei Schritte von dem Feuer weggekommen.
    Gut gemacht, Schweinchen.
    Er rollte sich gerade rechtzeitig herum, um den brennenden, immer noch schreienden Mann direkt in die fette Frau hineinrennen zu sehen. Sie kreischte, ein seltsam schrilles Geräusch von einer derart massigen Frau, und begann ihn mit ihrem großen Messer zu attackieren.
    Drei Männer stürzten sich auf Kip, und das Feuer hinter ihnen machte sie zu riesigen, grotesken Schatten. Ein Tritt traf Kip an der Schulter, dann einer von der anderen Seite seine Niere. Schmerz durchzuckte ihn und raubte ihm den Atem. Er rollte sich zu einem Ball zusammen.
    Tritte prasselten auf seinen Rücken und seine Beine herab. Einer der Männer beugte sich über ihn, boxte ihm in die Hüfte und gegen das Bein und versuchte, ihn im Schritt zu treffen. Jemand stampfte auf seinen Kopf und erwischte seine Nase. Heißes Blut explodierte über sein Gesicht.
    Nur ein einziger Gedanke drang durch den Nebel, der plötzlich Kips Gehirn einhüllte. Sie werden mich töten. Dies würde keine Strafe sein. Es war Mord.
    So sei es. Sie werden mich auf den Füßen töten müssen. Er rappelte sich auf alle viere hoch.
    Dies öffnete seine Rippen gegen einen Angriff, und ein Tritt rammte seine Seite. Er nahm ihn mit einem Stöhnen hin.
    Drei erwachsene Männer, die einen Jungen angriffen, der ihnen nichts getan hatte. Etwas an der Ungerechtigkeit des Ganzen zapfte eine eiserne Reserve seines Willens an. Nein, jetzt waren es nicht mehr nur drei. Weitere hatten sich ihnen angeschlossen. Aber sie erzürnten Kip nur noch mehr. Er kauerte sich zusammen, sammelte seine Stärke und zog den Kopf zwischen die Schultern. Verbrennt in der Hölle, ich kann es aushalten.
    Mit einem unmenschlichen Brüllen, einem Geräusch, wie Kip es noch nie gehört hatte, einem Geräusch, von dem er nicht einmal wusste, dass er dazu imstande war, sprang er auf die Füße und stellte sich breitbeinig hin. Die Plötzlichkeit seiner Bewegung schien verstärkt zu werden durch seine vorherige Langsamkeit.
    Brüllend verspritzte er sein Blut, und es traf einen Mann, der herbeigelaufen war, um ihn zu treten. Kip war wie ein Höhlenbär, der plötzlich auf den Hinterbeinen stand. Die Augen des Mannes weiteten sich.
    Kip packte den Mann am Hemd und zog, drehte, schrie und schleuderte ihn in die einzige Richtung, die nicht von Leibern versperrt wurde.
    Ins Feuer.
    Der Mann sah, wohin er steuerte. Er griff nach dem Spieß, der sich über das Feuer spannte, um sich festzuhalten, griff daneben und erwischte ihn stattdessen mit dem

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