Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzes Prisma

Schwarzes Prisma

Titel: Schwarzes Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
Vom Netzwerk:
zu. »Morgen fängst du in der Chromeria an.«
    »Morrwen?«, fragte Kip mit vollem Mund.
    »Ich werde ein Geheimnis mit dir teilen«, sagte Gavin. »Ich kann schneller reisen, als irgendjemand argwöhnt.«
    »Ihr könnt verschwinden und an einem anderen Ort wieder auftauchen? Ich wusste es!«, erwiderte Kip.
    »Ähm. Nein. Aber ich kann ein Boot machen, das ausgesprochen schnell reist.«
    »Oh, das ist … erstaunlich. Ein Boot.«
    Gavin wirkte gelassen. »Der Punkt ist, ich will nicht, dass irgendjemand erfährt, wie schnell ich bin. Ein Krieg naht, und wenn ich es offenbaren muss, muss es eine Überraschung sein. Du verstehst?«
    »Natürlich«, antwortete Kip.
    »Dann musst du mir sagen, was du willst. Ich werde mich um einige Dinge kümmern, während du initiiert wirst.«
    »Initiiert?«
    »Nur einige Prüfungen, die über den Rest deines Lebens entscheiden. Aber du bist spät dran, alle anderen Schüler haben bereits begonnen, also müssen wir dich in aller Eile hineindrängen. Nach der Initiation kannst du bleiben und dich ausbilden lassen.«
    Kips Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. Allein auf einer fremden Insel abgesetzt werden, niemanden zu kennen und nur wenig Zeit zu haben, um sich auf eine Prüfung vorzubereiten, die angeblich über den Rest seines Lebens entschied? Andererseits war die Chromeria der Ort, an dem er die Magie lernen würde, die er brauchte, um König Garadul zu töten. »Was ist die andere Möglichkeit?«
    »Du kommst mit mir.«
    Es war ein Licht am Ende eines Tunnels. Kips Herz schlug einen Purzelbaum. »Und was werdet Ihr tun?«
    »Worauf ich mich so gut verstehe, Kip.« Gavin blickte auf, und seine Iris waren kreiselnde Regenbögen. Er lächelte, aber das Lächeln erreichte nicht seine Augen. Als er zu sprechen begann, war seine Stimme so kalt und fern wie der Mond. »Ich werde Krieg führen.«
    Kip schluckte. Manchmal, wenn er Gavin ansah, hatte er das Gefühl, als starre er durch Bäume und erhasche einen Blick auf einen Riesen, der durch einen Wald schritt und alles in seinem Weg zerquetschte.
    Gavin schaute wieder zu Kip herüber. Seine Züge wurden weicher. »Was größtenteils langweilige Treffen bedeutet, um Feiglinge dazu zu überreden, Geld für andere Dinge als Feste und hübsche Kleider auszugeben.« Er grinste. »Ich fürchte, du hast bereits mehr Magie von mir gesehen, als die meisten meiner Soldaten es jemals getan haben.« Seine Augen umwölkten sich. »Nun, nicht ganz. Du wirkst verwirrt.«
    »Es geht nicht wirklich um das, was Ihr gerade gesagt habt, sondern …« Kip brach ab. Es schien ihm eine ziemlich kränkende Frage zu sein, jetzt, da sie halbwegs aus seinem Mund heraus war. »Was tut Ihr eigentlich?«
    »Als Prisma?«
    »Ja, Herr. Ich meine, ich weiß, dass Ihr der Herrscher seid, aber es kommt mir nicht so vor, als …«
    »Als würde irgendjemand auf mich hören?«
    Kip räusperte sich. Ihm fiel nichts mehr ein, was er sagen könnte. Ausnahmsweise einmal hielt er den Mund.
    Gavin lachte. »Mir scheint es genauso. Die nackte Wahrheit ist, dass Prismen kommen und gehen. Im Allgemeinen alle sieben Jahre. Prismen haben alle Schwächen von geringeren Männern, und gewaltige Wechselspiele der Macht alle sieben Jahre können verheerend sein. Wenn ein Prisma die Mitglieder seiner Familie in der Regierung einer jeden Satrapie unterbringt und das nächste Prisma versucht, seine eigenen an ihrer Stelle zu etablieren, ist das einfach zu viel. Die ›Farben‹ dagegen, die sieben Mitglieder des Spektrums, haben ihre Position oft jahrzehntelang inne. Und sie sind im Allgemeinen ziemlich klug, also sind Prismen im Laufe der Zeit mehr und mehr auf religiöse Pflichten beschränkt worden, mit denen sie ihre Tage füllen. Das Spektrum und die Satrapen herrschen gemeinsam. Jede Satrapie hat eine Farbe im Spektrum, und jede Farbe soll den Befehlen seines oder ihres Satrapen gehorchen. In der Praxis werden die Farben häufig in allem außer dem Namen zu stellvertretenden Satrapen. Das Gerangel zwischen Farbe und Satrapen und all den Farben und der Weißen gegen das Prisma hält die Ordnung weitgehend aufrecht. Jede Satrapie kann daheim tun, was sie will, solange sie keine andere Satrapie erzürnt und der Handel nicht gestört wird, daher sind alle daran interessiert, alle anderen im Zaum zu halten. Es ist natürlich nicht ganz so einfach, aber das ist der springende Punkt.«
    Es klang wahrhaftig kompliziert genug. »Aber während des Krieges …?«
    »Ich wurde zum

Weitere Kostenlose Bücher