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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Euch unterwegs ist.“
    „Könnte gut sein, dass ich ihn umgebracht habe.“
    Zustimmend nickten die Wachen, als würden sie ihn kennen und hätten nichts anderes von ihm erwartet. Alle außer demjenigen, der die Frage gestellt hatte. Das musste der Anführer sein. Nichts sonst könnte diese Selbstüberzeugung, die er ausstrahlte, erklären. Den taufe ich Lord Helmchen.
    „Handschellen!“, befahl Lord Helmchen, und hastig gehorchten die Soldaten.
    Kane waren Ketten zuwider, lieber würde er sterben, als sie noch einmal zu ertragen. Und trotzdem erlaubte er den Fae widerstandslos, ihm die Hände hinter dem Rücken zu fesseln.
    Hände … überall …
    Münder … beißend …
    Krallen … wühlend …
    Als die Erinnerungen ihn übermannten, fühlte er sich, als würden ihm Tausende winziger Nadeln zugleich in die Haut gestochen. Ein lautes Klingeln hallte in seinen Ohren wider, sein Herz verfiel in einen gefährlich schnellen Rhythmus. Seine Lungen zogen sich zusammen, brannten.
    Atme. Ganz ruhig. Ein. Aus. Gut. Das war gut. Und das hier war alles notwendig. Er musste zu Tinkerbell gelangen, und dies war der schnellste Weg.
    Lord Helmchen trat zur Seite und machte mit einer Hand eine wegwischende Handbewegung.
    Das war alles, eine Handbewegung, und trotzdem erschien ein Portal von einer Welt in eine andere. An den Rändern des Durchlasses war die rote Ziegelwand desClubs zu sehen, die Mülltonne und ein paar Kartons. Durch die schmale Öffnung erblickte Kane eine dunkle Landschaft mit einem gepflasterten Weg, der von Fackeln erhellt war. Das Kopfsteinpflaster führte auf einen breit angelegten, hoch aufragenden Palast zu, der aus goldgeädertem Marmor und hell funkelnden Diamanten bestand.
    Die Soldaten bildeten einen Kreis um Kane und drängten ihn vorwärts. Im einen Moment befand er sich noch in der Stadt der Cowboys, im nächsten stand er im Reich der Fae. Die Nacht war frisch und feucht, die Fackeln spendeten nur wenig Wärme. Der Geruch von tausend blumigen Parfüms sättigte die Luft, und er musste würgen. Schweiß trat auf seine Haut. Am Himmel tanzten mehr Glühwürmchen umher, als er je an einem Ort gesehen hatte, und schufen etwas, das aussah wie ein Schauer glühender Regentropfen.
    Brav spielte er seine Rolle und knurrte: „Wo bin ich? Wer seid ihr?“
    „Schweigt, Lord Kane.“ Lord Helmchen war nicht so groß wie Kane und auch nicht so muskulös. Das war keiner von ihnen. „Was waren Eure Absichten hinsichtlich der Magd Josephina?“
    Magd? Aus irgendeinem Grund ärgerte ihn das. „Soll ich jetzt schweigen oder antworten? Ich kann auch gern beides versuchen, aber ich glaube nicht, dass dir das Ergebnis zusagen wird.“
    Finster blickte der Mann zu ihm auf.
    In Kanes Kopf grollte Katastrophe . Verschwinde von diesem Ort.
    Fick dich.
    Ich hasse dieses Mädchen. Josephina. Ich will sie töten.
    Wenn du sie auch nur anfasst, dann …
    Was dann? Einer seiner Dolche fiel aus seinem Stiefel, und der Dämon lachte. Du willst hierbleiben? Meinetwegen. Aber dann ohne deine Waffen. Noch während die Kreatur sprach, verabschiedete sich ein weiterer Dolch.
    „Dafür, dass wir uns noch nie begegnet sind, scheint ihr Typen eine Menge über mich zu wissen“, bemerkte Kane und ignorierte den Dämon. Seine Hände waren Waffe genug.
    Lord Helmchen grinste selbstzufrieden. „In der Tat. Ihr seid Kane, ein Herr der Unterwelt. Katastrophe . Angeblich unbesiegbar. Verdorben. Der schlimmste Feind, den man nur haben kann.“
    „Und ich hab ihn angefasst“, kommentierte der Kerl hinter ihm freudig erregt. „Meine Frau wird heute Nacht die Finger nicht von mir lassen können.“
    „Dann ist deine Frau eine Närrin. Dieser Mann ist ein Nichts. Ein Niemand. Sieh dir doch an, wie schnell wir ihn überwältigt haben.“
    Lord Helmchen hielt Kane für besiegt, und genau das hatte Kane auch beabsichtigt, aber dieser herablassende Ton zerrte wirklich an seinen Nerven. Wie oft war er während ihres Kriegs gegen die Jäger zurückgelassen worden, weil seine Freunde den Schaden nicht riskieren konnten, den Katastrophe angerichtet hätte? Unzählige Male.
    Kane hatte sich immer wie das schwächste Glied der Kette gefühlt – war immer das schwächste Glied gewesen –, und er hatte es satt.
    Unvermittelt sprang er hoch und schwang die Füße durch den Bogen seiner Arme, sodass er die Hände vor dem Körper hatte. Noch während der Landung rammte er dem Anführer seinen Ellenbogen ins Gesicht und brach ihm die Nase. Mit dem

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