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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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hauste? Und was, wenn sie die Kreatur für immer am Hals hätte statt nur zeitweilig? War das überhaupt möglich?
    Kane wollte nicht, dass sie dieses Risiko einging. Dieses Mädchen, sie war … Er wusste nicht, was sie für ihn war. Wusste nur, dass er den Gedanken nicht ertragen konnte, dass sie litt.
    Sie streckte die Nase in die Luft, was ihr einen mürrischen, rebellischen und gleichzeitig absolut bezaubernden Ausdruck verlieh. „Komm nicht auf die Idee, mich irgendwie retten zu wollen. Ich tue, was ich will, wann ich will.“
    Du sollst mich wollen.
    Unter seinen Füßen riss die Straße auf. Es war ihm egal.
    „Kannst du diese Fähigkeit kontrollieren?“, brachte er heiser hervor.
    „Ich weiß es nicht“, gestand sie leise. „Ich hatte nie Gelegenheit, meine Grenzen mit Leuten auszutesten, von denen ich nicht borgen wollte.“ Sie ließ den Blick zu seinen Lippen wandern, und unruhig trat sie von einem Fuß auf den anderen.
    Sie denkt nicht darüber nach, mich zu küssen. Sie kann nicht darüber nachdenken, mich zu küssen. „Du bist auf Hautkontakt angewiesen?“
    „Ja.“
    „Auch dabei werde ich dir helfen.“
    Ihre Augen leuchteten auf, als würde eine dichte Wolkendecke aufreißen und den Blick auf einen endlosen Ozean in strahlendem Sonnenschein freigeben. Doch das Leuchten hielt nicht lange an. Sie verzog das Gesicht, und die Wolken kehrten zurück. „Du kannst mir nicht helfen, Kane. Nicht, ohne dich in Gefahr zu bringen. Also hörst du jetzt auf mich und bereitest dich entweder auf einen Kampf vor oder läufst um dein Leben?“
    „Zweimal nein. Warum sollte der König der Fae mich umbringen wollen, bloß weil ich dich angesehen habe?“
    Sie versuchte verzweifelt, ihn zu überzeugen; das sah er in ihrem Blick. Doch sie musste bemerkt haben, dass er stur genug war, die ganze Nacht auf Antworten zu warten, und gerade verkorkst genug, um mit ihr auf Tuchfühlung zu gehen, wenn sie sich das nächste Mal wirklich trafen.
    Was dann geschehen würde, war unvorhersehbar.
    „Er ist der Meinung, er müsste jeden aus dem Weg räumen, der mich aus dem Königreich zu entfernen droht.“
    „Hat er vor, mich nach Séduire bringen zu lassen, oder will er mich an Ort und Stelle exekutieren lassen, wo immer sie mich finden?“
    „Nach Séduire. Er sieht gern zu.“
    Gut. „Ich bin froh, dass sie kommen.“
    „Du bist froh?“, quetschte sie hervor.
    „Die nehmen mir die Arbeit ab.“
    Einen Moment lang schien sie nach Worten zu ringen, dann hatte sie sich entschieden, welchen verbalen Weg sie einschlagen wollte. „Welche Arbeit?“
    „Dich aufzuspüren. Denn das werde ich, klar?“ Es war ein Versprechen.
    Eines, das ihn mit messerscharfem Verlangen erfüllte.
    Der Riss in der Straße verbreiterte sich, und Kane sackte einen halben Meter weitein.
    „Ich hab dir doch gerade gesagt, du sollst – argh! Kane, sei kein Narr! Bitte.“
    Hämmernde Schritte auf Asphalt erregten seine Aufmerksamkeit. Alarmiert zog er einen Dolch und blickte sich um, doch alles, was er sah, war Nebel und Müll. Dann kamen drei … nein, fünf … nein, acht Gestalten zum Vorschein und blieben zwei Meter vor ihm stehen.
    „Ich hab ihn gefunden“, verkündete eine harte Männerstimme.
    Wenn irgendwer von denen Tinkerbell sehen konnte, zeigte er es mit keiner Regung.
    „Aber … das ist Lord Kane, ein Krieger der Unterwelt“, japste jemand anderes.
    Ehrfürchtiges Raunen erfüllte die Straße. „Ich glaub’s nicht. Ich kann nicht glauben, dass ich mich tatsächlich in der Gegenwart von Lord Kane befinde.“
    Dann wurde er mit Fragen regelrecht bombardiert.
    „Erzählt Ihr uns von der Schlacht im Himmel? Unsere Männer konnten nicht zusehen, deshalb kennen wir nur wenige Details.“
    „Habt Ihr wirklich einem Jäger den Fuß abgehackt und ihm in den Mund gestopft, nur weil er Cameo widernatürlich genannt hat?“
    Tinkerbell erbleichte und wich zurück. „Oh Kane. Sie haben dich gefunden. Es tut mir leid.“ Dann verschwand sie.

9. KAPITEL
    Brutal?, dachte Kane. Blutrünstig? Wohl kaum.
    „Es tut mir leid, dass das nötig ist, Lord Kane, aber ich muss Euch Fesseln anlegen, wie es mir befohlen wurde.“ Der Gedanke schien den Soldaten schwer zu treffen. „Man wird mich hinrichten, wenn ich es nicht tue.“
    „Jetzt mach schon, und lass dir ja nicht einfallen, dabei zu sanft mit ihm umzuspringen“, fuhr ihn der größte der Männer an. „Und Ihr“, wandte er sich an Kane. „Wo ist der andere Mann? Der, der mit

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