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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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einer davon befindet sich in Séduire. Ich wurde hineingeworfen, bin tausend Jahre lang in den Abgrund hinabgestürzt, und doch ist hier draußen nur ein einziger Tag vergangen. Am unteren Ende wartet das Zentrum der Hölle, und letzten Endes bin ich dort angekommen.“
    „Tausend Jahre“, wiederholte er heiser. „Noch ein Grund für deinen Todeswunsch. Eine solche Tortur willst du nicht noch einmal durchmachen.“
    Tortur . Ein so mildes Wort für das, was ihr widerfahren war. „Wir kennen alle die Geschichten darüber, aber keine wird der Wahrheit gerecht. In diesem Abgrund ist es finster, ohne einen Funken Licht. Tonlos. Man hört nicht einmal seine eigenen Schreie, das Flehen um Hilfe. Es ist leer. Es gibt nichts, woran du dich festhalten kannst.“ Sie schüttelte den Kopf, um die Erinnerungen daran zu verscheuchen. „Nein, das will ich nicht noch einmal durchmachen.“
    Ein seltsames Beben überfiel ihn, als hielte er sich mit aller Macht davon ab, in Gewalt auszubrechen. Er erbleichte.
    „Kane?“
    „Mir geht’s gut“, behauptete er mit rauer Stimme. Und dann schockierte er sie, indem er ihre Hand nahm, seine Finger mit ihren verschränkte, sie festhielt, als sei sie sein Rettungsring. Es dauerte nur ein paar Sekunden, doch es reichte, um sie vollkommen aus der Bahn zu werfen.
    Um ihre Verwirrung zu verbergen … und die plötzliche Unfähigkeit zu atmen …, wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Lappen zu und rieb damit über das Geländer. „Ich hab einen Haufen Arbeit zu erledigen, Kane. Tut mir leid, aber ich muss dich jetzt bitten zu gehen.“
    „Warum bringst du dich nicht um?“, fragte er und ignorierte ihre Bitte. „Nicht, dass ich andeuten wollte, du solltest so etwas tun. Will ich nicht, und wenn du’s versuchst, werde ich dafür sorgen, dass du es bitter bereust. Ich bin nur neugierig.“
    „Ich kann nicht.“
    „Das musst du mir erklären.“
    Sie seufzte. „Was auch immer ich mir antue, führt nur zu Schmerzen, nie zum Tod.“
    Er runzelte die Stirn. „Und was, wenn du es schaffen würdest, dich zu enthaupten?“
    „Mein Körper würde nachwachsen.“
    „Das ist unmöglich. Einer meiner Freunde wurde enthauptet, und es gab nichts, was wir für seine Rettung hätten tun können.“
    „Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich mich davon erholen würde.“
    „Niemals.“
    Josephina spähte über das Geländer in die Tiefe und seufzte erneut. „Ich beweise es dir.“ Und damit würde sie auch den Empfindungen entkommen, die er in ihr auslöste.
    Mühsam versuchte sie, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen, und kletterte auf das Geländer.
    Hinter sich hörte sie die polternden Schritte der Wachen.
    Kane packte sie bei den Oberarmen und zog sie zurück auf den Fußboden. Jetzt fühlte er sich sogar noch wärmer an als eben, und sein Griff war so wundervoll fest. Auf einmal war ihre Haut viel empfindlicher, kribbelte und schmerzte fast vor Sehnsucht. Ihre Ohren fingen jeden seiner schweren Atemzüge auf und wurden heiß. Ihre Augen sogen die Klarheit seiner Züge in sich auf, ihre Nase war erfüllt von seinem herrlichen Geruch. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, als sie daran dachte … ihn zu … zu kosten?
    „Haltet Abstand“, rief er. „Ich hab sie.“
    Die Männer zogen sich zurück.
    „Ich brauche keinen Beweis“, versicherte er ihr angespannt. „Ich glaube dir, ob es sich nun weit hergeholt anhört oder nicht. In Ordnung?“
    Heftig klirrten die Edelsteine des Kronleuchters – und im nächsten Augenblick fiel das riesige Gebilde aus dem obersten Stockwerk hinab, bis es auf dem Marmor im Erdgeschoss zerschellte. Scherben schossen in alle Richtungen. Schreiende Opulen hasteten aus dem Weg.
    Kane fluchte in sich hinein. „Achte gar nicht drauf, was gerade passiert ist. Erzähl mir mehr von deinem Problem.“
    Mit großen Augen nickte sie. Sie wollte gar nicht über das Chaos nachdenken, das sie gleich beseitigen müsste. „Was ich auch versuche, um mich umzubringen, ich muss bloß wochen- oder monatelang die Schmerzen erdulden, selbst wenn ich auf dem Boden zerplatze wie eine Melone. Mit der Zeit wächst alles nach oder heilt.“
    „Wie ist das möglich?“
    Das war leicht. „Erinnerst du dich, dass ich durch eine bloße Berührung die Fähigkeiten von anderen in mich aufnehmen kann? Nun, Tiberius kann Gaben verleihen . Diese hat er mir verliehen.“
    „Aber was du dir borgst, ist nicht von Dauer.“
    „Was er verleiht, schon“, antwortete sie

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