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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Körper wandern. „Du bist ziemlich attraktiv, Weib, aber an deiner Stimme musst du arbeiten. Und zwar dringend.“
    „Muss ich mich wirklich von dir beleidigen lassen?“ Sie trommelte mit den Fingernägeln auf ihrem Oberschenkel. „Ich erinnere mich an dich, nur dass du’s weißt. Vor ein paar Monaten warst du genau wie Strider und Sabin bei den Harpyienspielen. Du bist der Mann der zuständigen Harpyie.“
    Feuer loderte in seinen Augen auf – wortwörtlich. „Ich bin niemandes Mann.“
    Da hatte sie wohl einen wunden Punkt getroffen, was? „Ich frage mich, was deine Frau dazu sagen würde. Bin ihr mal begegnet. Juliette hieß sie doch, oder?“
    Seine Nasenflügel blähten sich, ein untrügliches Zeichen der Wut, die in ihm kochte. „Wenn ich aus diesem Büro rauskomme, und das werde ich, wird sie zu sehr mit Totsein beschäftigt sein, um überhaupt irgendwas zu sagen.“
    „Weil du vorhast, sie umzubringen?“
    „Ja.“ Ganz ohne Weiteres sprach er es aus – zweifellos meinte er, was er sagte. „Ich habe mich schon einmal für den Tod anstelle ihrer Gesellschaft entschieden. Und das werde ich wieder tun, kein Problem – nur dass es diesmal andersherum laufen wird.“
    „Vielleicht bringe ich dich um und präsentiere ihr deinen Kopf“, antwortete Cameo freundlich.
    „Vielleicht reiße ich dir die Zunge raus und tue der Welt damit einen Gefallen.“
    Sie knirschte mit den Zähnen. „Vielleicht weide ich dich aus, nur so zum Spaß.“
    „Vielleicht steche ich dich ab und tu mir selbst damit einen Gefallen.“
    Das reichte! Cameo sprang auf und winkte ihn zu sich. „Willst du das durchziehen, Krieger? Denn ich bin bereit. Jederzeit. Wo immer du willst.“
    Lazarus baute sich vor ihr in voller Größe auf. „Mit mir willst du’s nicht aufnehmen, Kleine. Da verlierst du bloß.“
    Brust an Brust stellte sie sich vor ihn. „Das sehe ich anders. Und zwar beides.“
    Er straffte die unfassbar breiten Schultern und hielt ihr stand, nicht im Geringsten eingeschüchtert. Den Fehler hatten schon viele Männer begangen. „Na dann tob dich mal aus. Aber sei dir gewiss, ich werde es ebenso machen.“
    Nein. Sie würde sich nicht austoben. Genau damit rechnete er, vielleicht wollte er es sogar. Sie würde einfach einen anderen Weg gehen und ihn damit überraschen müssen.
    Wie ein Kind schubste sie ihn mit aller Kraft. Sein erstaunter Gesichtsausdruck war unbezahlbar, wie er da so ins Stolpern geriet und gegen die Wand fiel – nein, durch die Wand?
    Cameo schnappte nach Luft und rannte zu der Stelle, wo er zuletzt gestanden hatte. Gerade noch war sie in dem fremden Büro gewesen, jetzt stand sie im Freien. In einer sanften Brise wiegten sich die Bäume. Ein Fluss rauschte und tröpfelte über glatte Felsen. Zwitschernde Vögel flogen durch den sonnigen Himmel. Friedlich und makellos trieben weiße Wolken vorbei.
    „Was hast du mit mir gemacht?“, herrschte Lazarus sie an, als er aus dem Schatten eines Baums auf sie zu marschiert kam.
    „Ich? Du bist durch die Wand gefallen, und ich muss dir gefolgt sein.“
    Er wirbelte herum, versuchte, alles auf einmal in sich aufzunehmen. Dann versteifte er sich. „Ich glaube, wir bewegen uns zwischen den Dimensionen“,murmelte er, offensichtlich an sich selbst gerichtet. „Das würde bedeuten, dass die Rute uns in einer anderen Dimension wieder ausgespuckt hat, das Büro war wieder eine andere, und das hier ist noch mal eine andere.“
    Das war das erste Mal, dass sie von so etwas wie verschiedenen Dimensionen gehört hatte. „Würde es dir was ausmachen, dem Rest der Klasse auch zu erklären, was du damit meinst?“
    Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Es gibt zwei Welten. Die natürliche und die Anderswelt. Zwischen diesen Welten gibt es Dimensionen – Falten, in denen das Leben zwischen der natürlichen und der Anderswelt festhängt.“
    Lähmendes Entsetzen klammerte sich um ihr Herz. „Was bedeutet das für uns?“
    Sein Blick war wie tot, als er antwortete: „Wir werden nie wieder nach Hause kommen.“

30. KAPITEL
    New York
    Kanes Wut kannte keine Grenzen. Von einer in der Nähe angebrachten Überwachungskamera war festgehalten worden, wie Tink entführt worden war, sodass er genau zusehen konnte, wie Rot, Schwarz und Grün sie eingekreist und gepackt hatten. Sie hatte sich zur Wehr gesetzt, wie Kane es ihr beigebracht hatte, und es sogar geschafft, Rot eine aufs Auge zu verpassen. Doch der Stärke der Unsterblichen war sie nicht gewachsen

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