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Schwarzlicht (German Edition)

Schwarzlicht (German Edition)

Titel: Schwarzlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Eckert
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Liebig bei ihrer Observierung des Ministerpräsidenten geschossen hatte: Florian Brennecke, Referent des Bundeskanzleramts.
    Vincent ging hinüber. «Na, was hat die Vernehmung ergeben?»
    Die drei Männer erstarrten.
    «Vernehmung?», echote der Polizeipräsident.
    Vincent streckte dem jungen Mann aus Berlin die Hand hin. «Freut mich, Herr Brennecke, dass Sie doch zum Gespräch mit uns bereit sind. Vincent Veih, wir haben telefoniert.»
    Brennecke schlug ein und wusste offensichtlich nicht, wie ihm geschah.
    «Vorsicht, Veih», mahnte Engel leise.
    «Vielleicht sollten wir ihn doch vom Dienst suspendieren», drohte Schindhelm.
    «Das kriegen Sie beim Personalrat nicht durch», antwortete Vincent.
    «Seien Sie sich da nicht so sicher. Sie haben einen Kollegen tätlich angegriffen. Das gefällt auch dem Personalrat nicht.»
    Das Pflaster auf Beckers Wange. Vincent verschlug es die Sprache. Der Mistkerl arbeitete mit allen Mitteln.
    «Wir haben ein Dienstaufsichtsverfahren eingeleitet», fuhr der Polizeipräsident fort. «Sie erhalten demnächst etwas Schriftliches und können sich äußern. Bis dahin feiern Sie Ihre Überstunden ab. Verstanden?»
    «Der Fall Castorp …»
    «Ist in guten Händen, Herr Veih.» Schindhelm wandte sich dem Referenten aus Berlin zu. «Richten Sie Ihrer Chefin die besten Grüße aus. Wie gesagt: Da sich der Täter in der vergangenen Nacht selbst gerichtet hat, ist der Fall rundum gelöst.» Mit einem Seitenblick auf Vincent ergänzte er: «Das sieht auch die Staatsanwaltschaft so.»
    Brennecke machte sich vom Acker.
    «Das Wort des Papstes in Gottes Ohr», bemerkte Vincent. «Unfehlbarkeit muss eine tolle Sache sein.»
    Engel öffnete die Tür zum Büro des Behördensprechers und wartete auf den Präsidenten.
    «Ich weiß nicht, was Sie meinen.» Schindhelm zupfte die Ärmel seines Sakkos zurecht. «Verschwinden Sie, Veih.» Er folgte dem Kripochef.
    Die Tür fiel ins Schloss.
    Vincent machte sich auf den Weg zu seiner Dienststelle. Das Handy.
    Saskia meldete sich. «Wir sehen uns gleich bei der Pressekonferenz.»
    «Sie wird ohne mich stattfinden», sagte Vincent.
    «Was ist los?»
    Er teilte ihr die Neuigkeiten mit.
    Saskia empörte sich. «Ausgebootet? Das geht doch nicht! Dazu werde ich sofort den Polizeipräsidenten interviewen. Bin gespannt, wie er das erklären will.»
    «Lass es, bitte, es hat keinen Zweck.»
    «Aber …»
    «Sie werden Dollinger als Einzeltäter darstellen.»
    «Wie sicher bist du dir, dass er es nicht allein war?»
    «Wenn du möchtest, kannst du die Herren ja fragen, was es mit den Fahrspuren des zweiten Autos auf sich hat.»
    «Willst du damit sagen, dass auch Dollinger ermordet wurde?»
    Kollegen kamen entgegen, grüßten.
    «Ich kann jetzt schlecht reden», sagte Vincent leise.
    «Wann hast du Feierabend?»
    Ab sofort, dachte Vincent. Feiern Sie Ihre Überstunden ab . Du bist ein beschissenes Auslaufmodell.
    «Das weiß ich noch nicht», sagte er.

    Als Vincent das Geschäftszimmer betrat, fand er die übrig gebliebene Mordkommission um Noras Tisch stehend versammelt: Anna Winkler, Felix May, Bruno Wegmann und Dominik Roth.
    Betretenes Schweigen.
    «Wer von euch hat dem Inspektionsleiter verraten, dass ich zu Mike Dollinger unterwegs war?»
    Anna blickte zu Boden.
    Der Champion deutete auf Felix. «Thann war bei dir im Büro. Ich hab’s gesehen.»
    Der angesprochene Kollege schnaufte heftig, das Jimi-Hendrix-T-Shirt zeigte Schweißflecken. «Weil er von mir hören wollte, dass Vincent den Blondschopf angegriffen hätte. Thilo hat einen tätlichen Angriff angezeigt und mich als Zeugen angegeben.»
    «Und?», fragte Dominik.
    Felix wurde laut. «Wie denkt ihr über mich? Vincent hat ihn höchstens leicht geschubst, und natürlich hab ich das dem Inspektionsleiter auch so mitgeteilt!»
    «Beruhigt euch, Leute», sagte Vincent. «Dollinger wurde ermordet, und ich werde es beweisen. Wer von euch hilft mir dabei?»
    Keiner meldete sich. Anna verließ den Raum. Vincent lief ihr hinterher. Er hatte sie immer gemocht. Wegen ihrer Genauigkeit und ihres rebellischen Geistes.
    «Was hat Thann dir versprochen?», fragte er.
    Anna blieb stehen. Sie schleuderte ihre rote Strähne mit einer kurzen Kopfbewegung zur Seite. «Wirst du mich jetzt auch schlagen?»
    «Spinnst du?»
    «Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Und selbst wenn du Thilo nicht verprügelt hast, kannst du nicht erwarten, dass wir uns gegen die Anweisungen der Behördenleitung stellen. Uns sind die Hände

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