Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
Vom Netzwerk:
Fuchs … Mindestens zehn Stunden tot g’wese? Hab ich auch vermutet. Jo, teilweise Leichenstarre – wie ich dir g’schrieben hatte. Gut, dann werd ich mol schaue, wie ich hier weiter vorgeh. Dacht ich mir doch, dass mein Riecher mich nit täuscht. Danke, ich schuld dir än Speck …«
    Aber der Gerichtsmediziner hatte noch eine Überraschung für Winterhalter:
    Â»Was? Die Dote heißt gar nit so?«
    Der Kommissar bekam nun vollends entsetzte Blicke der Rezeptionsmitarbeiter zugeworfen. »Der Riesle isch wirklich des Allerletzschte«, murmelte er dann.
    Â»Vertritt mich eigentlich d’ Schwarzwaldmarie in Villingen? Die kummt mit dem Thomsen auch nit klar, oder?«
    Offenbar kam aus dem Hörer eine Bestätigung, denn Winterhalter lächelte.
    Aber nicht mehr lange.
    Â»Jetzt reicht’s«, entschied nämlich seine Frau, woraufhin der Kommissar wusste, was die Stunde geschlagen hatte, und sich umgehend verabschiedete.

13. Dissonanzen
    Skypen, das musste Hubertus inzwischen einräumen, war gar nicht so schwer. Martinas Kennwort hatte er mittlerweile verinnerlicht, und auch der angewählte Riesle meldete sich sofort – mit triumphierendem Grinsen.
    Â»Keine schlechte Geschichte, oder?«
    Hummel sah das reichlich anders. »Wie bist du denn an das Bild der Ermordeten gekommen?«, fragte er.
    Riesle hob seinen Zeigefinger an die Lippen. »Ist jemand bei dir?«
    Hummel schüttelte den Kopf. Elke war mit Martina und dem Enkel am Strand. Wo sonst?
    Â»Den Namen des Campingplatzes kannte ich ja. Ich habe mich einfach gestern Abend noch als Mitarbeiter des Amtsgerichts Villingen-Schwenningen ausgegeben und an eurer Rezeption angerufen. Die sprechen ja günstigerweise alle recht gut Deutsch.«
    Er lachte meckernd. »Und sie kennen die deutsche Bürokratie. Da war es nicht schwer, eine Mail mit der Passkopie der armen Verstorbenen anzufordern. Die waren so baff, dass sie nicht einmal gefragt haben, woher ich schon von dem Todesfall weiß. Und warum ein Beamter bis in den Abend hinein arbeitet … Sie wollten zwar ein Fax, aber das war kein Problem. Den Briefkopf des Amtsgerichts hab ich ja für alle Fälle. Hat mir Claudia mal besorgt. Du erinnerst dich, die Ex …«
    Hummel schüttelte den Kopf.
    Riesle lachte wieder: »Und so kam ich auf den Namen und an das Bild. Die stellen sich da nicht so an wie dein guter Kommissar Winterhalter. War zwar nur Schwarz-Weiß, aber passt ja zum tragischen Geschehen …«
    Plötzlich regte sich neben Riesle etwas.
    Didi Bäuerle, der offenbar auf dem Sofa gelegen hatte, erschien im Kameravisier – mit tonnenschwerem Kopf, wie es Hubertus vorkam. Es war offenbar nicht bei den zwei Bieren geblieben …
    Â»Wo ist Martina?«, begehrte der zu wissen. »Ich muss dringend mit ihr reden.«
    Â»Gleich«, beschwichtigte Riesle, der dem Alkohol offenbar weniger zugesprochen hatte. »Was gibt’s denn Neues bei euch, Huby? Du siehst ehrlich gesagt ganz schön fertig aus. Kein erholsamer Urlaub, wie?«
    Riesle hatte wirklich Oberwasser.
    Â»Wir wollen diese Mordgeschichte für morgen weiter drehen«, fuhr er dann etwas ernster fort und strich sich durch die Haare. »Oder vielleicht sogar schon etwas über die Verhaftung des Mörders …«
    Â»Dann komm doch vorbei und überführe ihn«, unterbrach Hummel ihn.
    Â»Genau! Komm, wir fahren nach Italien«, wollte Bäuerle den Vorschlag gleich in die Tat umsetzen. Riesle überlegte. Nein, das bekäme er beim Chef wohl derzeit nicht durch. Er bräuchte weitere Hinweise.
    Â»Und überhaupt«, meinte Hummel. »Außer einer vagen Vermutung von Kommissar Winterhalter spricht bisher rein gar nichts für einen Mord. Wie kannst du da nur wieder mal so vorpreschen? Was machst du denn, wenn jetzt Urlauber die Reise stornieren? Das kann Schadenersatzforderungen nach sich ziehen.«
    Riesle war lange genug im Geschäft, um sich über so etwas keinen Kopf zu machen. »Bring mir lieber neue Fakten. Mit wem war die Frau da? Was kann das Motiv sein?«
    Â»Wie kommst du eigentlich auf die Mafia?«, unterbrach Hummel ihn. Der Schatten seines Vorzelts war mittlerweile weitergewandert, und die Sonne brannte gnadenlos auf ihn und das iPad nieder. Riesle konnte er auf dem Display kaum noch erkennen. Aber ihm genügte auch, was er von ihm hörte.

Weitere Kostenlose Bücher