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Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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Handbewegung beiseite und legte Caitlyn beide Hände auf die Schultern. »Na los, lass mich dir alles zeigen.«
    »Das wäre schön, aber ich sollte wirklich …« Ehe sie wusste wie ihr geschah, hatte Jimmy ihr bereits die Tasche abgenommen, sie einem Pagen übergeben, eine Zimmerkarte für sie von der Empfangsdame entgegengenommen und geleitete sie nun auf eine Tür hinter dem Tresen mit der Aufschrift »Privat« zu.
    Sie blickte über die Schulter zurück, aber der Page bahnte sich bereits einen Weg durch die Spielreihen hindurch zu den Fahrstühlen. Zumindest war die Glock 27 nicht geladen – die Munition war dieselbe wie für ihre Dienstwaffe, zwei Magazine trug sie in ihrer Manteltasche, ein Vorrat war sicher hinten im Wagen verstaut.
    Außerdem, wenn man der Familie nicht trauen konnte, wem dann? Die Angestellten hatten offensichtlich eine hohe Meinung von Jimmy und würden wohl kaum riskieren, bei ihm in Ungnade zu fallen.
    Während sie sich umwandte, um Jimmy zu folgen, fiel ihr wieder der schwarz gekleidete Muskelmann ins Auge. Mr Hollywood bekam nicht nur eine, sondern gleich drei verschiedene Zimmerkarten. Als er sie dabei erwischte, wie sie ihn anstarrte, fächerte er sie wie einen Royal Flush auf und zwinkerte ihr zu.
    Sie verdrehte die Augen und ließ die Tür hinter sich zufallen. Hoffentlich lag sein Zimmer weit weg von ihrem.
    Jimmy führte sie durch Flurreihen mit Verwaltungsbüros bis zu einem privaten Fahrstuhl. »Ich habe das Mädchen überprüft, nach dem du gestern gefragt hast. Sie ist nie hier untergekommen.« Während sie in den ersten Stock hochfuhren, sagte er: »Deine Mutter hat angerufen. Sie ist ziemlich verärgert. Weil du dich auf diese Sache eingelassen hast. Immerhin ist Eli Hale der Grund, warum dein Vater tot ist.«
    Das war typisch Jimmy. Er nahm kein Blatt vor den Mund – zumindest gab er sich gerne so. Sie erinnerte sich jedoch daran, als Kind mehr als einmal von seinem ständigen Lächeln in die Irre geführt worden zu sein. Bei Jimmy gab es immer einen Haken, sei es der Pups nach dem »Zieh an meinem Finger«-Spiel oder die Tricks, mit denen er sie und ihren Cousin beim Hütchenspielen abgelenkt hatte.
    »Eli Hale ist tot.« Die Worte kamen einfach so hervor, ohne jedes Bedauern.
    »Das sagte sie. Auch, dass du in irgendeinen Gefängnisaufstand verwickelt geworden seist.«
    »Das war kein Aufstand. Ich war nicht in Gefahr.«
    Der Fahrstuhl hielt an. »Vielleicht solltest du das deiner Mutter erzählen. Sie macht sich Sorgen, Caitlyn. Wann hast du sie das letzte Mal besucht? Ich meine, ich verstehe ja, dass du nicht hier nach Hause kommen willst, all die Erinnerungen, aber eine Tochter sollte ihre Mutter doch ab und zu mal besuchen.«
    »Tut mir leid, dass ich es nicht zu Tante Laceys Beerdigung geschafft habe.« Lacey war an Krebs gestorben, während Caitlyn die FBI -Akademie besucht hatte.
    Seine Schritte verlangsamten sich. Er blieb vor einer getäfelten Tür stehen, die zur Vorstandsetage gehörte. Mit einem Mal wirkte er alt, abgezehrt. Nicht so wie der stets lachende Onkel Jimmy von früher.
    Dann hellte sich sein Gesichtsausdruck jedoch wieder auf, und er legte eine Hand auf die Klinke. »Ich habe eine Überraschung für dich.«
    Er hatte die Tür geöffnet, ehe Caitlyn protestieren konnte. Eine Wand seines Büros war komplett verglast, sodass er den Spielbereich übersehen konnte, ein großer Mahagonischreibtisch stand auf einem dicken Perserteppich. Und in dem Aeron-Designerstuhl hinter dem Schreibtisch saß ihre Mutter.
    »Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt«, sagte Jimmy leise lachend, »na, den Rest kennst du ja.« Er stand da und schien sichtlich erfreut über den fassungslosen Gesichtsausdruck von Caitlyn.
    Nicht, dass es sie nicht freuen würde, ihre Mutter zu sehen. Aber sie war hier, um zu arbeiten, und, gelinde gesagt, Jessalyn Tierney beanspruchte einige Aufmerksamkeit für sich.
    Ihre Mutter erhob sich nun wie eine Königin, schwebte durchs Zimmer und begrüßte Caitlyn mit einer Umarmung und einem Wangenkuss. Sie trug einen Designeranzug und dezente Diamantohrstecker, die ihr zusammen mit der für sie typischen perfekt sitzenden Hochsteckfrisur genau die richtige Prise Eleganz verliehen.
    »Ich wusste, es war richtig, herzukommen. Du klangst so bedrückt am Telefon.« Sie hakte sich bei Caitlyn unter, als seien sie beste Freundinnen, die gemeinsam nach dem perfekten Abendkleid für den Abschlussball suchten. »Deine Mom wird dich wieder aufheitern.

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