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Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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erledigen.
    Hoffentlich, ohne dass jemand verletzt wurde.

14
    Im Klubhaus war die Hölle los, alle stimmten sich auf den großen Poker Run morgen ein – das große Motorradrennen für einen wohltätigen Zweck, bei dem es darum ging, von Station zu Station zu fahren und Spielkarten für ein Pokerblatt einzusammeln. Nach und nach trafen Reaper aus dem ganzen Gebiet entlang der Atlantikküste ein, sogar einige von der Gründungstruppe in Florida waren darunter. Trotz seines Heimvorteils stand Bernie als Anwärter in der Hierarchie ganz unten.
    Während er Bier hin- und herschleppte, leere Flaschen einsammelte und scharf gewürzte Hühnerflügel mit Pommes austeilte, musste er unentwegt an Lena und den armen Leoparden denken. Es waren bereits anderthalb Tage vergangen, seit er sich lange genug hatte losreißen können, um nach ihnen zu sehen. Die Sorge fraß ihn innerlich auf.
    Er hatte doch nur ein paar Tiere retten wollen. Und dann hatte er mitangehört, wie Poppy am Telefon mit jemandem über ein Mädchen gesprochen hatte, das kurz davor war, zu viel zu wissen – inwiefern zu viel, blieb Bernie ein Rätsel – und dass sie verschwinden musste. Als Lena im Klubhaus vorbeigekommen war und er sie mit Weasel hatte sprechen sehen, da wusste er, dass sie diejenige sein musste, also hatte er sich Lena geschnappt, ehe Weasel es tun konnte.
    Nur hatte er nicht damit gerechnet, dass sie dann so lange bewusstlos sein würde. Und auch nicht damit, dass es so verdammt schwierig sein würde, einen Leoparden zum Fressen zu bewegen.
    Er hatte online herausgefunden, dass große Wildkatzen nicht täglich Nahrung zu sich nahmen, dass das sogar schlecht für sie sei. Außerdem hatte er von einer ganzen Reihe Krankheiten gelesen, die sie bekommen konnten, wenn sie in Gefangenschaft nicht richtig gefüttert wurden. Von Zahnausfall über Blindheit bis hin zu Leberschäden.
    Es wurde etwas ruhiger, als alle nach draußen gingen, um das im Ölfass gebratene Spanferkel in Angriff zu nehmen. Bernie nutzte das aus, um den Kerl in Pigeon Forge anzurufen, dem sie die Tiere ursprünglich abgenommen hatten. Er musste herausfinden, was der Leopard gerne hatte und ob er vielleicht irgendein Medikament brauchte.
    »Mr Manson, bitte«, sagte er, als sich eine Frau meldete.
    Sie schniefte laut, als hätte sie geweint oder so. »Wer ist dran?«
    »Ein alter Geschäftsfreund«, versuchte es Bernie und dachte angestrengt darüber nach, wie er das angehen sollte. »Ich habe ihm, äh, Ware geliefert.« Er verzog das Gesicht, das klang wenig überzeugend, aber er kannte sich im Handel mit exotischen Tieren nicht genug aus, um zu wissen, was genau Mason irgendjemandem abgekauft haben mochte. Außer natürlich Tiere.
    War ja auch egal. Die Frau glaubte ihm. »Sie werden sich einen anderen Abnehmer suchen müssen, Mister. Manson ist tot.«
    »Oh, das tut mir leid.« Bernie wollte schon auflegen, als ihm ein Gedanke kam, der ihm die Kehle zuschnürte, bis er kaum noch schlucken konnte. Als wolle Mansons Geist, dass er die Frage stellte. »Mein Beileid. Darf ich fragen, was geschehen ist? Ich habe ihn erst letzte Woche noch gesehen, und da schien es ihm gut zu gehen.«
    »Sie haben ihm aufgelauert, als er aus einer Bar kam. Ihn zusammengeschlagen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, aber dann …«, sie schniefte noch einmal und beendete nur mühsam den Satz, »… hat er es nicht geschafft.«
    »Das ist ja schrecklich.« Bernie wusste nicht, was er sagen sollte. Ihm wurde ganz komisch, sein Magen war schlagartig vollkommen übersäuert. Er tastete nach seinen Tabletten. »Hat die Polizei schon eine Ahnung, wer es war?«
    »Nein. Bin auch nicht sicher, inwieweit die das interessiert. Hier in der Gegend sorgt so etwas kaum für Aufsehen, solange es nur nicht das Geschäft mit den Touristen stört. Erst recht nicht, wenn es um jemanden wie Manson geht.«
    Die Polizei möchte ahnungslos sein, doch Bernie wusste nur allzu gut, wer hinter dem Mord steckte. »Noch mal mein herzliches Beileid, Ma’am«, sagte er, ohne nachzudenken und legte auf.
    Goose. Wen sonst als den neuen Vollstrecker würde Poppy schicken, um herauszufinden, ob Manson sie vielleicht gelinkt und sich die Tiere zurückgeholt hatte?
    Kein Wunder, dass Goose gestern Abend erst so spät wiedergekommen war. Und heute Morgen so müde ausgesehen hatte, als Bernie ihm begegnet war.
    Wieder schnürte sich ihm die Kehle zu, dieses Mal hatte ihm jedoch kein Geist die Finger um den Hals gelegt. Sein eigener

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