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Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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umgebracht worden war.
    Vielleicht schlief sie noch halb. Denn einen Zusammenhang konnte er beim besten Willen nicht erkennen.
    Eines stand jedoch fest. Hier ging es um weit mehr als nur eine vermisste Jurastudentin.
    Seine Neugier ließ ihm keine Ruhe, und so ging er den Spuren genauer nach. Zwar fand er keine Verbindung zwischen dem Stammesältesten und den Reapern, aber er konnte herausfinden, weshalb sie sich über die Geschichte der Östlichen Cherokee informiert hatte. Dieser Älteste war gegen irgendein Gesetz gewesen, das den Nachkommen der schwarzen Sklaven der Indianer zusicherte, als vollwertige Stammesmitglieder aufgenommen zu werden. Und seine Argumentation stützte sich auf ein Abkommen, das der Stamm nach dem Bürgerkrieg mit den Schwarzen ausgehandelt hatte. Wie schon Caitlyn vor ihm, versuchte er online eine Kopie dieses Abkommens zu finden, jedoch vergeblich.
    Da gab sein Handy ein Alarmsignal von sich. Tierney war unterwegs. Aber wie war das möglich? Sie tippte doch gerade auf ihrem Computer herum.
    Mist, verdammter. Ihr Freund war es, der da auf die Tasten tippte. Wahrscheinlich hatte Tierney lediglich nach Informationen über die Reaper gesucht. So musste es sein, der Kerl hatte nämlich wie ein Akademiker ausgesehen, hatte keinen Schimmer von der realen Welt. Was sah eine Frau wie Tierney bloß in einem solchen Typen?
    Er schnappte sich seinen Laptop, verstaute ihn in seiner Tasche und rannte nach unten zu seinem Motorrad. Er hätte Wilson und Karlee die Agentin überlassen können, aber Caitlyn Tierney hatte etwas an sich, das ihn magisch anzog. Dieser Kurzhaarschnitt, die so offen zur Schau gestellten Narben, das resolute Auftreten … was davon es war, wusste er selbst nicht.
    Aber wo auch immer Tierney hinging, er würde ihr folgen.

24
    Es schadete nie, sich mit den örtlichen Behörden gut zu stellen – was Caitlyn verglichen mit den meisten ihrer FBI -Kollegen für gewöhnlich sogar verdammt gut gelang. Es mochte an ihrem Vater liegen, jedenfalls hatte sie eine Schwäche für die Gesetzeshüter in der Provinz, wusste, welchem Druck sie ausgesetzt waren und mit welch beschränkten Mitteln sie ihren schweren Kampf ausfochten.
    Obwohl es Samstagmorgen war, saß Sheriff Markle in seinem Büro, in einer Hand die Kaffeetasse, mit der anderen malträtierte er eine Computertastatur. Eine Sekretärin war nicht zu sehen, wahrscheinlich konnten sie sich deren Überstunden nicht leisten. Also klopfte Caitlyn an die geöffnete Tür, um sich anzukündigen.
    »Ich hätte einen Termin ausmachen sollen«, sagte sie. »Sie haben zu tun.«
    »Das liegt an diesem verdammten Poker Run. Meine Männer müssen alle den Verkehr regeln.« Er blickte zu ihr auf und deutete mit einem Nicken auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Dann lehnte er sich in seinem eigenen Bürostuhl zurück, beide Hände um die Kaffeetasse gelegt. Caitlyn hatte er keinen angeboten – nicht, dass sie welchen gewollt hätte, so fleckig wie die Kanne in der Maschine auf der kleinen Anrichte hinter ihm aussah. »Also, wie kann ich dem FBI helfen?«
    Sie versuchte ein versöhnliches Lächeln. »Nicht dem FBI . Nur mir.«
    »Nur Ihnen.« Er nahm einen Schluck Kaffee und dachte darüber nach. »Schätze, für die Tochter von einem alten Freund und ehemaligen Kollegen kann ich ein paar Minuten erübrigen. Was kann ich für Sie tun, Caitlyn Tierney?«
    »Ich suche immer noch nach Lena Hale.«
    »Richtig.« Er klopfte auf seinen Monitor. »Die Kollegen in Durham haben eine Fahndung rausgegeben, also halten all meine Mitarbeiter hier nach ihr oder ihrem Wagen Ausschau.«
    Das könnte helfen – sobald einer der Beamten Lenas Honda sah und das Nummernschild mit der NCIC -Datenbank abglich, würden sie es erfahren.
    »Ich hatte gehofft, Sie könnten mir etwas mehr über die Nachforschungen verraten, die Lena hier betrieben hat«, sagte Caitlyn. »Ihre Mitbewohnerin erzählte mir, dass Lena sich mit den Stammesgesetzen der Cherokee aus dem vergangenen Jahrhundert beschäftigt hat, Sie haben mir jedoch gesagt, dass sie sich nach dem Tod meines Vaters erkundigt hat. Ich verstehe nicht, wie das beides miteinander zusammenhängt.«
    »Wissen Sie irgendetwas über den Mann, den Eli Hale umgebracht hat?«
    Sie entschied, sich dumm zu stellen. Aus erster Hand von jemandem darüber zu erfahren, der damals in die Ermittlungen eingebunden war, war besser, als nur in alten Zeitungsartikeln zu stöbern. »Nur, dass er ein Stammesältester der Östlichen

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