Schweig still, mein totes Herz (German Edition)
Tür, um sie wieder zu öffnen. »Ich hoffe, das hat Ihnen ein klein wenig geholfen, Agent Tierney.«
Ihr Lächeln war bitter. »Ja. Danke. Schätze schon.« Da erst fiel ihr wieder ein, warum sie ursprünglich überhaupt erst hierhergekommen war. »Bestand irgendeine Verbindung zwischen Eli Hale und den Reapern?«
Diese Frage schien ihn zu überraschen. »Nein. Hale hat sich immer von so etwas ferngehalten. Er war ein hart arbeitender Familienmensch, es hat uns alle überrascht, als er Shadwick umgebracht hat. Das zeigt dann wohl, wie wenig man über seine Mitmenschen wirklich weiß.«
»Und was war mit meinem Vater?«
»Ob er mit den Reapern zu tun hatte? Sie meinen, abgesehen davon, dass er welche verhaftet hat?«
»Ja.«
»Vielleicht höchstens über Ihre Mutter. Aber das bezweifle ich.«
»Meine Mutter?« Jetzt war es an ihr, überrascht zu sein.
»Nun, ihr Bruder. Jimmy McSwain hing früher mit den Reapern rum. Er war kurz davor, sich ihnen richtig anzuschließen, bis Ihr Vater ihm den Kopf zurechtgerückt hat.« Sie waren beim Ausgang angekommen, und er hielt ihr die Tür auf. »Also, passen Sie gut auf sich auf.«
Erst als Caitlyn bereits draußen und schon auf halbem Weg zu ihrem Wagen war, begriff sie überhaupt, was er ihr da gerade erzählt hatte. Onkel Jimmy wäre beinahe den Reapern beigetreten? Sie konnte ihn sich überhaupt nicht ohne Anzug vorstellen, schon gar nicht, wie er sich mit einem Haufen Rocker herumtrieb. Bei der Vorstellung von Onkel Jimmy in Lederkluft musste sie lächeln. Eine kleine Leiche im Familienkeller der McSwains.
Sie stieg in den Subaru und überlegte, wohin sie als Nächstes fahren sollte. Es war erst zwanzig vor zehn, bis zum Brunch war also noch jede Menge Zeit, das Stammesarchiv hatte allerdings noch nicht offen.
Nichts von dem, was sie erfahren hatte, erklärte, weshalb die Reaper hinter Lena her waren. Gott bewahre, dass sie das Mädchen vor Caitlyn fanden.
25
Ein helles Licht stach Bernie in die Augen. Er kniff sie noch fester zusammen und wand sich auf seinem Stuhl. Das Atmen tat ihm weh und er hatte einen leicht metallischen Geschmack auf der Zunge. Lena. Der Leopard. Er war hinter ihr … »Lena, pass auf!«
Als er die Augen aufschlug, sah er sie. Sie saß neben ihm am Tisch. »Sie hatten einen Alptraum.«
Vielleicht träumte er immer noch. Denn wie konnte es sein, dass er sie hier bei sich hatte und sie sich auch noch um ihn kümmerte? Das war der beste Traum aller Zeiten. »Was ist passiert?«
»Der Leopard hat Sie mit der Pranke erwischt. Ich konnte die Blutung stillen, aber ich denke, Sie sollten einen Arzt aufsuchen. Die Wunde könnte sich entzünden.«
Sein Arm war schwer und tat schon weh, wenn er nur den Kopf wandte, um ihn sich anzusehen. Aber er durfte Lena nicht hier zurücklassen. Die Reaper waren immer noch hinter ihr her. »Sie haben gesagt, dass Sie mich gesucht hätten. Gestern Abend. Sie kannten meinen Namen.«
Sie stand auf, schenkte Wasser ein und reichte ihm das Glas. »Ich habe nach dem Eigentümer dieses Grundstücks gesucht.«
»Sie möchten die Teddy-Roosevelt-Lodge kaufen?«
»Nein. Ich interessiere mich für das Land, das den Nachfahren der früheren Sklaven gehört. Ich habe die Abschrift eines alten Abkommens entdeckt, in dem vermerkt ist, dass es in dieser Ecke des Reservats liegt. Ihr Grundstück und das Gelände des Nationalparks grenzen an genau dieses Stück Land. Ich wollte Sie um Erlaubnis bitten, Ihren Grund und Boden zu betreten, um nach möglichen Hinweisen darauf zu suchen, dass meine Familie jemals hier gelebt hat.«
Er zog die Stirn kraus. Das half ihm nicht gerade dabei, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Und der erwartungsvolle Blick aus diesen großen Rehaugen machte es noch schwieriger. »Land der früheren Sklaven? Wieso das?«
»Die Östlichen Cherokee haben mit den freigelassenen Sklaven damals ein Abkommen geschlossen. Auch mit meiner Familie.«
»Und Sie glauben, dass Ihre Vorfahren hier oben gelebt haben?« Er schüttelte den Kopf, bereute das jedoch sofort, weil ihm ein heftiger Schmerz in den Arm schoss. »Niemand hat je hier gelebt. Gejagt schon. Aber gelebt oder hier ein Haus gebaut? Nein. Dafür ist es zu bergig, und all die Felsvorsprünge, Felsspalten, Wasserfälle … ein schlimmeres Gelände, um darauf zu bauen, gibt es wohl kaum.«
Sie lehnte sich sichtlich enttäuscht zurück, und es tat ihm sofort leid, keine besseren Antworten zu haben.
»Keine Häuser? Nicht einmal vor über
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