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Schwein Oder Nichtschwein

Schwein Oder Nichtschwein

Titel: Schwein Oder Nichtschwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.G. Wodehouse
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Glücklicherweise erinnerte ich mich daran, daß Sunnybrae unbewohnt war.«
      »Unbewohnt!«
      »Nun, das dachte ich jedenfalls.«
      Jerry versuchte nicht einmal, sein Mißfallen zu verbergen. »Sie hätten es mir sagen können.«
      »Ich nehme an, das hätte ich tun sollen.«
      »Mir wäre ein höchst unangenehmer Schock erspart geblie-
    ben. Als ich nämlich die Tür dort öffnete und in der Küche Schweine entdeckte, so weit das Auge reicht«, sagte Jerry schaudernd, als er diesen Höhepunkt seiner Laufbahn aufs neue durchlebte, »glaubte ich, mein Verstand wäre fötengegangen.«
      Gally murmelte mitfühlend.
      »Es muß eine ziemlich unangenehme Überraschung gewesen sein, kann ich mir vorstellen.«
      »Das war es.«
      »Tut mir leid. Ich kann sehr gut verstehen, daß es Sie ein wenig aufgeregt hat. Obwohl die Frage sehr umstritten ist, ob solche Schocks nicht heilsam sind. Sie stimulieren die Nebennierendrüsen.«
      »Ich ziehe es vor, wenn meine Nebennierendrüsen unbehelligt bleiben.«
      »Natürlich, natürlich. Der Himmel verbiete mir, anderen Menschen bezüglich ihrer Nebennierendrüsen irgend etwas vorzuschreiben. Behandeln Sie sie, wie Sie wollen, mein Junge. Dies ist ein freies Land. Aber Sie scheinen über mich ein wenig verärgert zu sein, und wie man mir die Schuld geben kann für das, was passiert ist, ist mir schleierhaft. Wie sollte ich denn wissen, daß Sie sich in Sunnybrae einnisten würden? Übrigens, warum haben Sie das getan?«
      »Das Emsworth Arms gefel mir nicht.«
      »Die Betten entsprachen nicht Ihrem Standard?«
      »Nein. Überall harte Stellen.«
      »Ihr jungen Leute denkt viel zu viel an euren persönlichen Komfort«, sagte Gally mißbilligend. »Als ich in Ihrem Alter war, habe ich immerzu auf Billardtischen geschlafen. Ich erinnere mich an eine Gelegenheit, bei der Plug Basham, Puffy Benger und ich uns in zwei Stühle und ein Bügelbrett teilten. Es war, als –« Wieder unterbrach Jerry, und wieder einmal entging ihm vermutlich etwas sehr Amüsantes.
      »Was dieses Schwein betrifft –«
      »Ach ja, das Schwein. Ich kenne das Schwein, von dem Sie sprechen. Fahren Sie fort, mein Junge.«
      »Es wird Sie interessieren zu erfahren, daß die Polizei hier war, und zwar heiß auf seiner Spur.«
      »Die Polizei?«
      »Jedenfalls ein Polizeibeamter. Er sah das Licht im Fenster und kam herein, um Nachforschungen anzustellen.«
      »Sie haben ihn nicht durch das ganze Haus geführt, hoffe ich?«
    »Nein, wir unterhielten uns auf den Treppenstufen.«
    »Gut.«
    »Er war voll von dem gestohlenen Schwein –«
    »Er riskiert Verdauungsstörungen.«
    »Wie?«
      »Ich wollte nur sagen, daß das ziemlich unverdaulich klingt. Erzählen Sie weiter. Dieser Polizeibeamte war voll von dem gestohlenen Schwein, sagen Sie.«
      »Und er erwartet eine baldige Festnahme.«
      »Man lächelt.«
      »Ich nicht.«
      »Ich aber, und zwar höhnisch. Ich lache sogar mit einem hellen Klingen in der Stimme. Machen Sie sich um die örtlichen Polypen keine Gedanken. Die lieben Plattfüßler würden keinen Elefanten in einer Telefonzelle entdecken. Was wurde aus ihm?«
      »Er ging. Kurz darauf tauchte ein Mann namens Wellbeloved auf.«
      Gally fuhr auf.
      »Wellbeloved?«
      »Er sagte, er sei Sir Gregorys Schweinehüter. Er hatte ebenfalls Licht durch das Fenster scheinen sehen und glaubte, Admiral Biffen wäre zurückgekehrt. Er und Admiral Biffen scheinen öfter mal ein Bier miteinander gekippt zu haben.«
      Gally nickte.
      »Der Teil der Geschichte über Fruity, der ein Bier kippt, klingt echt, aber ich hätte gedacht, daß er in der Wahl seiner Freunde vorsichtiger gewesen wäre. Dieser Wellbeloved ist ein Mann des Zorns, eine absichtliche und systematische Viper, wenn es je eine gab. Haben Sie mit ihm auch auf den Treppenstufen gesprochen?«
      »Nein, er kam herein.«
      »Warum in aller Welt haben Sie ihn reingelassen?«
      »Ich habe ihn nicht reingelassen. Offensichtlich hatte ich die Tür offen stehen lassen. Ich saß hier und fragte mich, was ich tun sollte, als ich spürte, daß jemand da war, und da war er.«
      »Was, hier in diesem Zimmer? Und nur die Tür zwischen ihm und dem Schwein?«
      »Er hat das Schwein nicht gesehen.«
      »Aber er hat doch Ohren. Hat das Tier nicht gegrunzt?«
      »Doch, mehrmals. Es überraschte mich, daß er es nicht gehört hat.«
      Gally erhob sich. Sein Gesicht

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