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Schweinsgalopp

Schweinsgalopp

Titel: Schweinsgalopp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gerechnet?«
    »Hier stimmt was nicht«, sagte Susanne, ohne auf die Frage einzugehen. »Ich bin sicher, daß es bei der Zahnfee um mehr geht als darum, die Zähne einzusammeln, um dann einen Haufen aus ihnen zu bilden. Außerdem liegt da ein Zigarettenstummel. Und ich bezweifle, daß die Zahnfee raucht.«
    Sie starrte auf die mit Kreide gemalten Zeichen hinab.
    Kurze Zeit später hob sie den Kopf, als sie weiter oben Stimmen vernahm. Ein Kopf beugte sich kurz übers Treppengeländer und wich dann wieder zurück. Susanne sah nicht viel von dem Gesicht, aber ihrer Meinung nach hatte es kaum etwas Feenhaftes.
    Ihre Aufmerksamkeit kehrte zu dem Zahnhaufen zurück. Jemand hatte alle Zähne an einer Stelle unterbringen wollen und einen Kreis gezeichnet, um den Ort zu markieren.
    Einige der Symbole wirkten seltsam.
    Susanne hatte ein gutes Gedächtnis für Details. Auch das lag in der Familie. Eine bestimmte Einzelheit regte sich nun in ihrem Gedächtnis wie eine schläfrige Biene…
    »O nein «, flüsterte sie. »Es käme doch niemand auf einen solchen Gedanken…«
    Ein Schrei erklang irgendwo im Weiß.
    Und ein Körper rollte die nächste Treppe herunter. Früher war die Gestalt ein hagerer Mann in mittleren Jahren gewesen. Streng genommen traf diese Beschreibung immer noch zu, trotz der rücksichtslosen Behandlung durch die Treppe.
    Der Körper rutschte über den weißen Marmor und blieb schlaff liegen.
    Er verschwand, als Susanne sich ihm näherte, ließ nur einen blutigen Fleck zurück.
    Ein Klimpern veranlaßte sie, wieder nach oben zu blicken. Eine Brechstange fiel herab, drehte sich dabei, sprang wie ein Lachs über die Stufen, bohrte sich mit der Spitze in den Boden und verharrte zitternd.
     
    Hühnerdraht erreichte keuchend das obere Ende der Treppe.
    »Da unten sind Leute, Herr Kaffeetrinken!«
    »Es heißt Kaf-feh-trin-ken«, sagte Kaffeetrinken, ohne den Blick vom Zauberer abzuwenden.
    »Ja, Herr!«
    »Nun?« fragte Kaffeetrinken. »Erledigt die Fremden. Bringt sie um.«
    »Äh… einer von ihnen ist eine junge Frau, Herr.«
    Kaffeetrinken drehte sich noch immer nicht um und machte eine vage Geste.
    »Dann bringt sie freundlich um.«
    »Ja, Herr… natürlich…« Hühnerdraht hüstelte. »Möchtest du nicht herausfinden, wer gekommen ist, Herr?«
    »Um Himmels willen, nein. Warum sollte ich mich dafür interessieren? Geh jetzt.«
    Hühnerdraht blieb noch zwei oder drei Sekunden lang stehen, wandte sich dann um und eilte fort.
    Als er die Stufen hinunterhastete, hörte er ein Knarren wie von einer alten Holztür.
    Er erbleichte.
    Es war nur eine Tür, sagte der vernünftige Teil ganz vorn in seinem Gehirn. Davon gab es Hunderte im Turm. Allerdings… Bisher hatte keine von ihnen geknarrt.
    Ein anderer Teil seines Selbst – ein Teil, der in dunklen Orten fast am Ende der Wirbelsäule wurzelte – sagte: Aber es ist nicht eine der hiesigen Türen, das weißt du, und du weißt auch, um welche Tür es sich handelt…
    Seit dreißig Jahren hatte er dieses spezielle Knarren nicht mehr gehört.
    Er wimmerte und nahm vier Stufen auf einmal. In Ritzen und Ecken verdichteten sich die Schatten und wurden dunkler.
     
    Susanne eilte die Treppe hinauf und zog den o Gott hinter sich her.
    »Weißt du, was hier geschieht?« fragte sie. »Weißt du, warum die Zähne in einem Kreis aufgehäuft worden sind? Die Macht… meine Güte…«
     
    »Kommt nicht in Frage«, sagte der Oberkellner fest.
    »Hör mal, nach dem Silvesterfest besorge ich dir ein neues Paar…«
    »Noch zweimal Schuhteig, einmal für Purée de la Terre und dreimal Tourte à la Boue «, sagte ein herbeieilender Kellner.
    »Schlammpasteten!« stöhnte der Oberkellner. »Ich fasse es nicht. Wir servieren Schlammpasteten. Und jetzt willst du auch noch meine Stiefel!«
    »Mit Rahm und Zucker. Der echte Geschmack von Ankh-Morpork. Und die Stiefel reichen für mindestens vier Portionen. Und warum sollst du eine Ausnahme bilden? Wir tragen alle nur noch Socken…«
    »Tisch sieben meint, die Steaks seien köstlich gewesen, wenn auch ein wenig zäh«, sagte ein vorbeihastender Kellner.
    »Na schön. Nimm beim nächsten Mal einen größeren Hammer und laß das Zeug länger kochen.« Der Geschäftsführer wandte sich wieder an den leidenden Oberkellner. »Jetzt hör mal, Karli«, sagte er und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Wir bieten kein Essen an. Niemand erwartet von uns, daß wir Essen anbieten. Wenn es den Leuten nur darum ginge, etwas zu essen, würden

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