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Schweinsgalopp

Schweinsgalopp

Titel: Schweinsgalopp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Menschen?«
    »Interessante Frage, Erzkanzler«, sagte Ponder. »Vielleicht beziehst du dich damit auf meine Theorie, nach der die Menschen möglicherweise von den Affen abstammen. Es ist eine kühne Hypothese, mit der sich jahrhundertelange Unwissenheit überwinden ließe, wenn das Zuschußkomitee die nötigen Mittel bewilligen würde. Dann könnte ich ein Boot mieten und zu den Inseln von…«
    »Ich dachte nur, daß er vielleicht in alphabetischer Reihenfolge ausliefert«, sagte Ridcully.
    Ruß fiel durch den Schornstein herab und erreichte den kalten Kamin.
    »Das müßte er sein, nicht wahr?« fuhr Ridcully fort. »Nun, gleich wissen wir Bescheid…«
    Etwas landete in der Asche. Die beiden Zauberer standen reglos in der Dunkelheit, als sich die Gestalt aufrichtete. Papier raschelte.
    MAL SEHEN…
    Es klickte, als dem Erzkanzler die Pfeife aus dem Mund rutschte.
    »Potzblitz, wer ist das?« fragte er. »Zünde eine Kerze an, Stibbons!«
    Tod wich zurück.
    ICH BIN DER SCHNEEVATER. ÄH… HO. HO. HO. HO. WER SOLLTE SONST IN EINER SOLCHEN NACHT DURCH DEN SCHORNSTEIN KLETTERN, WENN ICH FRAGEN DARF?
    »Nein, du bist nicht der Schneevater!«
    DOCH, DAS BIN ICH. SIEH NUR, ICH HABE BART UND KISSEN UND ALLES!
    »Du bist ziemlich schmal im Gesicht!«
    ICH… ÄH… ES GEHT MIR NICHT GUT. WEGEN… WEGEN… DES SHERRYS. UND DER EILE. SO WAS SETZT EINEM ZU.
    »Du bist regelrecht vom Fleisch gefallen.« Ridcully griff nach dem Bart. Ein leises Doing erklang, als das Gummiband nachgab.
    »Ein falscher Bart!«
    NEIN, DAS STIMMT NICHT, widersprach Tod verzweifelt.
    »Hier sind die Schlaufen für die Ohren. Damit hattest du bestimmt Schwierigkeiten.«
    Ridcully hob das Beweisstück.
    »Warum bist du durch den Schornstein geklettert?« fragte er. »Damit beweist du nicht gerade besonders guten Geschmack.«
    Um sich zu rechtfertigen, winkte Tod mit einem schmutzigen Zettel.
    DIES IST EIN OFFIZIELLER BRIEF AN DEN SCHNEEVATER. HIER STEHT… Er sah auf das Papier. NUN, HIER STEHT EINE GANZE MENGE. DIE LISTE IST RECHT LANG. BIBLIOTHEKSMARKEN, NACHSCHLAGEWERKE, BLEISTIFTE, BANANEN…
    »Der Bibliothekar hat den Schneevater um solche Dinge gebeten?« fragte Ridcully. »Warum?«
    DAS WEISS ICH NICHT, sagte Tod und beschloß, diplomatisch aufzutreten. Er hielt den Finger auf eine Stelle, die den Erzkanzler betraf. Der orang-utanische Schnörkel für »Entenarsch« sah recht interessant aus.
    »In meinem Schreibtisch habe ich jede Menge Bleistifte«, sagte Ridcully. »Und ich versorge jeden mit Nachschub, der mir beweisen kann, daß er den alten aufgebraucht hat.«
    MAN MUSS DIR BEWEISEN, DASS MAN STIFTE BRAUCHT?
    »Na klar. Wer Büromaterial benötigt, braucht sich nur an mich zu wenden. Kein Mensch kann mich als uneinsichtigen alten Knaben bezeichnen.«
    Tod sah noch einmal auf die Liste.
    DAS STIMMT, bestätigte er mit anthropologischer Exaktheit.
    »Bananen kommen allerdings nicht in Frage. Ich halte keine Fische in meinem Schreibtisch.«
    Tod blickte erneut auf die Liste, hob den Kopf dann wieder und musterte Ridcully.
    GUT? entgegnete er in der Hoffnung, damit die richtige Antwort zu geben.
    Zauberer wissen, wann sie sterben. 22 Ridcully hatte keine entsprechenden Vorahnungen, und Ponder beobachtete entsetzt, wie er an Tods Kissen klopfte.
    »Warum du ?« fragte der Erzkanzler. »Was ist mit dem anderen Burschen passiert?«
    ICH SCHÄTZE, ICH MUSS ES DIR ERZÄHLEN.
     
    In Tods Haus, auf dem Boden irgendwo in der Dunkelheit, geriet Sand flüsternd in Bewegung, und Glas klirrte leise…
    Der scharfe Geruch von Schnee zog durch trockene Schatten, und Hufe pochten.
     
    Sideney hätte sich fast an seiner Zunge verschluckt, als Kaffeetrinken neben ihm erschien.
    »Kommen wir voran?«
    »Gnk…«
    »Wie bitte?« fragte Kaffeetrinken.
    Sideney faßte sich wieder. »Äh… ein bißchen«, sagte er. »Wir glauben, daß es uns inzwischen gelungen ist… äh…, ein Schloß zu knacken.«
    Es blitzte kurz in Kaffeetrinkens Auge.
    »Wenn ich mich recht entsinne, sind es insgesamt sieben, nicht wahr?« erkundigte er sich.
    »Ja, aber… sie sind zur Hälfte magisch und zur Hälfte real und zur Hälfte gar nicht da… Ich meine, einige Teile von ihnen existieren überhaupt nicht…«
    Herr Braun hatte an einem der Schlösser gearbeitet und ließ den Dietrich sinken.
    »Es hat keinen Sinn«, sagte er. »Hier gibt’s nicht einmal einen Ansatzpunkt für eine Brechstange. Wenn wir in die Stadt zurückkehren und uns zwei Drachen besorgen würden…

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