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Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Schwer verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Was weiß er schon?
    Andererseits ist er Witwer und zieht fünf Kinder allein groß, also weiß er eigentlich eine Menge.
    Stirnrunzelnd trete ich an die Bagel-Bar und stecke einen Bagel in den Toaster. Dann gehe ich zum Kaffeeautomaten, mache einen mit Milch und Zucker für Tom und einen für mich, halb Kaffee, halb heißen Kakao und einen Berg Sahne. In der Zwischenzeit ist mein getoasteter Bagel fertig, und ich bestreiche beide Hälften mit Cream Cheese, lege eine Scheibe Schinken darauf und klappe sie zusammen. Voilà, das perfekte Frühstück.
    Ich lege den Bagel auf einen Teller, stelle den Teller mit den beiden Kaffeebechern auf ein Tablett und wende mich gerade zum Gehen, als ich aus dem Augenwinkel etwas golden Weißes aufblitzen sehe. Kimberly Watkins, die zum Cheerleaderteam der Stiefmütterchen gehört, sitzt in ihrer Uniform – heute findet das Spiel statt – an einem Tisch. Vor ihr liegt aufgeschlagen ein großes Lehrbuch und daneben steht ein Teller, auf dem sich anscheinend ein Eiweißomelett und eine halbe Grapefruit befinden.
    Ehe ich mich versehe, habe ich mein Tablett ihr gegenüber auf den Tisch gestellt, setze mich und sage: »Hey, Kimberly.«

9

     
    »Subway Song«
Von Heather Wells
     
     
    »Äh«, sagt Kimberly und wirft mir einen misstrauischen Blick zu. Offensichtlich weiß sie nicht, wer ich bin und warum ich ihr auf einmal gegenübersitze. »Hi?«
    »Ich bin Heather«, sage ich. »Die stellvertretende Wohnheimleiterin.«
    »Oh!« Ihr Blick wird freundlicher, und sie scheint sich zu entspannen. Nachdem sie jetzt weiß, wer ich bin, braucht sie nicht mehr zu befürchten, dass ich sie – ja, was denn eigentlich? Verhören will? Sie schlagen will? »Hi!«
    »Ich wollte nur sehen, wie es dir geht«, sage ich. »Und wie du die Sache mit Lindsay verkraftet hast. Ich weiß ja, dass ihr Freundinnen wart.«
    Eigentlich weiß ich das nicht, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass zwei Mädchen, die im gleichen Cheerleaderteam sind, befreundet sind.
    »Oh«, sagt Kimberly mit erstickter Stimme, und das strahlende Lächeln, mit dem sie mich bedacht hat, erlischt. »Es ist so schrecklich. Die arme Lindsay. Ich … ich darf gar nicht daran denken. Letzte Nacht habe ich mich in den Schlaf geweint.«
    Für ein Mädchen, das sich am Abend zuvor in den Schlaf geweint hat, sieht Kimberly ziemlich gut aus. Anscheinend hat sie die Winterferien in einem warmen Land verbracht, denn ihre nackten Beine sind gebräunt. Die Kälte draußen oder auch der Blizzard, den New York One immer noch hartnäckig ankündigt, obwohl er sich zur Zeit gerade über Washington, D. C., austobt, scheinen ihr nichts auszumachen.
    Es scheint ihr auch nichts auszumachen, an dem Ort zu frühstücken, an dem vor vierundzwanzig Stunden der abgetrennte Kopf ihrer guten Freundin gefunden worden ist.
    »Wow«, sage ich, »du bist sicher völlig fertig.«
    Sie schlägt ihre langen, schlanken Beine übereinander und dreht eine Strähne ihrer glatten, langen, schwarzen Haare immer wieder um einen Finger.
    »Völlig«, sagt sie mit weit aufgerissenen Rehaugen. »Lindsay war eine meiner besten Freundinnen. Na ja, nach Cheryl Haebig. Aber Cheryl geht nicht mehr so gerne weg, seit sie so viel mit Jeff zusammen ist. Jeff Turner«, fügt sie hinzu. »Sie kennen doch Jeff, oder? Er ist im selben Zimmer wie Mark, in zwei zwölf.«
    »Ja, klar kenne ich Jeff«, erwidere ich. Ich kenne alle Basketballspieler, weil sie ständig wegen irgendwelcher Disziplinarstrafen im Büro antanzen müssen, vor allem diejenigen, die Bierfässchen schmuggeln. In Fisher Hall darf nämlich nicht getrunken werden.
    »Na ja, die beiden sind so gut wie verheiratet, und sie wollen kaum noch Party machen.«
    Da Cheryl jetzt in Lindsays Zimmer gezogen ist und höchstwahrscheinlich keine neue Mitbewohnerin bekommt, können sie und Jeff ungestört miteinander turteln …
    Aber das ist noch lange kein Grund, um jemanden umzubringen.
    »Dann war also Lindsay nach Cheryl deine beste Freundin«, sage ich. »O Mann, das muss ja schrecklich sein, jemanden zu verlieren, der einem so nahe steht. Ich will ja nichts sagen, aber es erstaunt mich schon, dass du hier essen kannst.«
    Kimberly schiebt sich einen großen Bissen von ihrem Eiweißomelett in den Mund, und auch ich beiße von meinem Bagel mit Cream Cheese und Schinkenspeck ab. Mmm. Himmlisch .
    »Ach was«, sagt Kimberly, »ich glaube nicht an Gespenster und so einen Kram. Wenn man tot ist, ist man tot.«
    »Eine

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