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Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Schwer verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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verschwitzt sein, wenn ich den ganzen Abend mit Stiefeln in der Cafeteria gesessen habe.
    Draußen will ich gerade um die Ecke biegen, als ich Reggie sehe, der irgendeine Transaktion mit einem Typen im Subaru abwickelt. Höflich warte ich, bis er fertig ist, dann blicke ich ihm lächelnd entgegen.
    »Die Geschäfte beleben sich«, stelle ich fest.
    »Weil dieser Sturm, den sie angesagt haben, noch auf sich warten lässt«, erklärt Reggie. »Wenn wir Glück haben, geht er völlig an uns vorbei.«
    »Dein Wort im Ohr des Wettergottes«, sage ich. Dann schiebe ich entschlossen mein sowieso nur leicht schlechtes Gewissen beiseite. Ich weiß zwar, dass weder Cooper noch Detective Canavan mein Vorhaben billigen, aber ich bräuchte nicht so zu handeln, wenn auch nur einer von beiden eine Spur von Respekt vor der Toten hätte. Ich meine, wie kommt es, dass Männer, die viel Sex haben, als tolle Typen gelten, während Mädchen, die viel Sex haben, gleich Schlampen sind? »Hör mal, Reggie«, sage ich, »was weißt du über einen Jungen namens Doug Winer?«
    Reggie blickt mich ausdruckslos an. »Kenne ich nicht. Sollte ich?«
    »Ich weiß nicht«, sage ich. »Er markiert den großen Macker auf dem Campus. Er wohnt da drüben im Verbindungshaus.«
    »Ah«, erwidert Reggie wissend. »Ein Party-Kid.«
    »Nennt man sie heutzutage so?«
    »Ich nenne sie so«, sagt Reggie leicht amüsiert. »Aber ich habe noch nie von ihm gehört. Allerdings verkehren wir auch nicht gerade in den gleichen Kreisen.«
    »Na ja, aber so unterschiedlich, wie du glaubst, sind sie vielleicht auch nicht«, sage ich und denke an die Marihuanawolke, die über dem Billardtisch der Tau Phi Epsilon hing. »Fragst du mal ein bisschen herum?«
    »Für dich, Heather?« Reggie deutet eine knappe Verbeugung an. »Jederzeit. Glaubst du, der Junge hatte was mit dem Mädchen zu tun, das seinen Kopf verloren hat?«
    »Möglich«, erwidere ich vorsichtig. Detective Canavans Bemerkung über die Streitsucht von Dougs Vater steckt mir noch in den Knochen.
    »Ich sehe mal, was ich tun kann«, sagt Reggie. Dann runzelt er die Stirn. »Wohin gehst du eigentlich? Wieder zur Arbeit? Du musst ja diese Woche richtig Überstunden machen.«
    »Bitte«, erwidere ich und verdrehe die Augen. »Erinnere mich nicht daran.«
    »Na«, sagt Reggie, »wenn du eine kleine Aufmunterung brauchst …«
    Ich werfe ihm einen warnenden Blick zu. »Reggie. «
    »Schon gut«, sagt Reggie und verschwindet.
     
    In Fisher Hall kann man die Aufregung über das Personalessen und das Basketballspiel mit dem Präsidenten mit Händen greifen. Nein, eigentlich trifft das genaue Gegenteil zu. Die meisten Angestellten, die in der Lobby herumschwirren, wirken eher mürrisch. Das Cafeteria-Personal  – Tagschicht – protestiert lautstark und verlangt, dass ihnen die Überstunden bezahlt werden. Gerald, ihr Chef,
hält dagegen, dass sie ja ein kostenloses Abendessen bekommen, also sollten sie einfach den Mund halten. Ich finde es verständlich, dass seine Angestellten es nicht als Vergünstigung betrachten, das zu essen, was sie selber zubereitet haben, und dazu noch in einer Cafeteria, in der sie arbeiten und die noch vor zwei Tagen der Schauplatz eines grausigen Mordes war.
    Es ist seltsam, die Angestellten in Zivilkleidung zu sehen. Carl, den Haustechniker, in Lederjacke, Jeans und zahlreichen Goldketten erkenne ich kaum wieder. Auch Chef-Hausmeister Julio und sein Neffe Manuel sehen mit Sportjacke und Krawatte ganz fremd aus. Anscheinend waren alle erst einmal zu Hause und haben sich umgezogen.
    Auch Pete sieht ohne seine Uniform aus wie jeder andere Vater von fünf Kindern – gehetzt, zerknittert und voller Sorge, was die Kinder allein zu Hause für Unsinn anstellen. Sein Handy klebt ihm förmlich am Ohr, und er sagt gerade: »Nein, du musst sie zuerst aus der Dose tun. Du kannst SpaghettiOs nicht in der Dose in die Mikrowelle stellen. Nein, das kannst du nicht. Nein, du … Siehst du? Was habe ich dir gesagt? Warum hörst du nicht auf Daddy?«
    »Das hier nervt«, sage ich zu Magda, die strahlend wie immer in engen weißen Jeans und einem Goldlamé-Pullover (die Farben der Schule) auf mich zukommt.
    Aber Magda hat hellrote Flecken auf den Wangen, und sie hat kein Rouge aufgelegt.
    »So sehe ich aber viel mehr von meinen kleinen Filmstars als tagsüber!«, sagt sie aufgeregt.
    Es stimmt, beim Abendessen ist die Cafeteria in Fisher Hall immer am besten besucht. Und es sieht so aus, als ob
die

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