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Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Schwer verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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zurückrufen soll – er hat eine Durchwahl im New York College – stolpert Tom verschlafen ins Büro. Überrascht sieht er mich an.
    »Boah«, sagt er, »ist das eine Illusion?«
    »Nein«, erwidere ich, »ich bin es wirklich. Ich bin pünktlich hier.«
    »Du bist zu früh .« Tom schüttelt den Kopf. »Hören denn die Wunder niemals auf?«
    »Und?« Ich beobachte ihn aufmerksam. »Wie war’s? Mit Coach Andrews, meine ich.«
    Er zieht den Schlüssel aus der Tasche, um die Tür zu seinem Büro aufzuschließen, aber ich sehe doch das kleine, heimliche Lächeln, das seine Mundwinkel umspielt.
    »Gut«, sagt er.
    »Ja, klar«, erwidere ich. »Na, komm schon. Erzähl.«
    »Ich will es nicht vermasseln«, sagt Tom. »Ehrlich, Heather, ich habe die Neigung, mich zu schnell in etwas hineinzustürzen. Und das will ich dieses Mal nicht. Ich will es einfach nicht.«
    »Also …« Ich mustere ihn. »Wenn du es langsam angehen willst, dann heißt das, dass es gut gelaufen ist.«
    »Ja, richtig toll«, sagt Tom. Jetzt kann er sein Lächeln nicht mehr verbergen. »Steve ist einfach, na ja, er ist großartig. Aber wie schon gesagt, wir lassen es langsam angehen.«
    Wir. Er fängt schon an, wir zu sagen.
    Natürlich freue ich mich für ihn. Aber ich bin auch ein bisschen traurig für mich. Nicht, weil ich auch eines Tages Teil eines wir sein möchte, obwohl ich das natürlich doch gerne möchte.
    Nein, sondern weil ich mir jetzt überlegen muss, warum Kimberly mich angelogen hat, es sei denn, Steven Andrews ist so ein guter Schauspieler wie Heath Ledger, aber das bezweifle ich irgendwie.
    Auf jeden Fall freue ich mich für Tom.
    »Wenn du es langsam angehen willst, dann bedeutet
das doch, dass es eine Weile dauern soll, oder?«, stelle ich fest.
    Errötend zuckt er mit den Schultern. »Schauen wir mal«, erwidert er und geht in sein Büro.
    Das erinnert mich an etwas anderes. »Wo ist eigentlich Dr. Tod? Kommt sie heute?«
    »Nein, zum Glück nicht«, erwidert Tom. »Der Beratungsdienst hat beschlossen, dass Studenten, die noch Trauerarbeit leisten müssen, auch durch den Park gehen können.«
    »Lass mich raten«, sage ich. »Cheryl Haebig ist ein paar Mal zu oft bei Dr. Kilgore vorbeigekommen.«
    »Ich glaube, Cheryl Haebig hat Dr. Kilgore beinahe in den Wahnsinn getrieben«, erwidert Tom fröhlich. »Mein Büro gehört auf jeden Fall wieder mir. Mir allein! Ich gehe jetzt in die Cafeteria, hole mir ein Tablett und frühstücke an meinem Schreibtisch .«
    »Viel Vergnügen«, sage ich und denke dabei, wie nett es doch ist, einen Chef zu haben, der absolut nichts dabei findet, an seinem Schreibtisch zu frühstücken. Mit Tom habe ich wirklich Glück, und ich bin froh, dass er nirgendwo anders hingeht. Im Moment jedenfalls nicht.
    Ich schaue gerade die Eingangsformulare durch, als Gavin auftaucht. Er wirft mir einen seltsam unbehaglichen Blick zu.
    »Äh, hi, Heather«, sagt er steif. »Ist Tom da? Ich muss mit ihm einen neuen Termin für die Alkoholberatung ausmachen.«
    »Ja, er ist da«, erwidere ich. »Aber er ist gerade in die Cafeteria gegangen, um sich was zu essen zu holen. Setz dich. Er kommt bestimmt gleich wieder.«
    Gavin setzt sich auf die Couch neben meinem Schreibtisch. Allerdings lehnt er sich nicht so wie sonst mit obszön
gespreizten Beinen zurück, sondern sitzt sehr gerade und blickt starr geradeaus. Er bringt noch nicht einmal meine Büroklammern oder die Action-Figürchen aus Toy Story 2 von McDonald’s, die auf meinem Schreibtisch stehen, durcheinander.
    Ich starre ihn an. »Gavin? Alles in Ordnung?«
    »Was?« Er meidet entschlossen meinen Blick und betrachtet den Monet-Druck an der Wand. »Bei mir? Klar, mir geht es gut. Warum?«
    »Ich weiß nicht«, sage ich. »Du kommst mir so … distanziert vor.«
    »Ich bin nicht distanziert«, erwidert Gavin. »Ich gebe dir nur Raum. Dein Freund Cooper hat mir heute Nacht gesagt, dass du echt viel Freiraum brauchst, und deshalb versuche ich, ihn dir zu geben.«
    Etwas Kaltes kriecht an mir hoch. Ich glaube, es ist eine Vorahnung.
    »Warte mal«, sage ich. »Cooper hat gemeint, ich brauche Freiraum?«
    »Ja.« Gavin nickt. »Gestern Abend, als er mich zurückgebracht hat. Das war übrigens nicht nötig. Ich meine, ich bin einundzwanzig. Ich brauche niemanden, der mich ins Heim begleitet.«
    »Studentenwohnheim«, korrigiere ich ihn automatisch. »Und was hat Cooper sonst noch so über mich gesagt?«
    »Na ja.« Gavin windet sich unbehaglich und wendet sich

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