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Schwere Last mit leichten Mädchen

Schwere Last mit leichten Mädchen

Titel: Schwere Last mit leichten Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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bewußt geworden, wie komisch das Ganze ist .«
    »Weil Sie kein Gehirn, sondern eine kleine Rechenmaschine im Kopf haben«, erklärte ich ihr.
    »Er läßt mich dauernd im Zimmer herumgaloppieren, schlägt sich selbst dabei mit der Reitpeitsche und schreit dazu die ganze Zeit >Lauf Galopp, Pferdchen<, bis es ihm schließlich kommt«, erzählte sie nach Luft schnappend. »Dafür zahlt er mir dreihundert Dollar und ist obendrein noch dankbar !«
    »Vielleicht kann seine Frau nicht so schnell galoppieren wie Sie ?«
    »Nein.« Sie hörte plötzlich zu kichern auf. »Er kann es nur mit einer Hure so treiben, weil er es irgendwie für schmutzig hält .«
    »Danke sehr, Doktor Freud«, sagte ich. »Gar nicht zu erwähnen Jung, Adler und Kraft- Ebbing ! «
    »Stimmt«, bestätigte sie. »Aber auf allen vieren herumzugaloppieren , ist immer noch sehr viel besser, als hinter einem Ladentisch stehen zu müssen! Was soll’s also .«
    »Morgans Geld haben Sie nicht ?« fragte ich.
    »Das habe ich Ihnen doch schon von Anfang an versichert, Sie penetranter Kerl !«
    »Allmählich glaube ich, daß Sie die Wahrheit sagen, Lulu«, erklärte ich. »Lulu! Was ist das überhaupt für ein Name !«
    »In Wirklichkeit heiße ich Barbara«, erwiderte sie. »Aber wer hat schon einmal von einer Hure gehört, die Barbara heißt ?«
    »Ich weiß nicht«, versetzte ich achselzuckend.
    Ich prüfte die Wohnungstür und stellte fest, daß sie über ein Sicherheitsschloß verfügte. Dexter hatte sich bei mir verhältnismäßig leicht Eingang verschafft, weil ich kein solches Schloß an der Tür besaß. Vielleicht war es ratsam, mir für künftige Fälle eins zuzulegen.
    Bei Lulu würde sich Dexter jedenfalls mehr anstrengen müssen, um in die Wohnung zu gelangen. Und garantiert würde es mehr Krach machen, so daß ich es nicht überhören konnte.
    Ich kehrte ins Wohnzimmer zurück und sah, daß sich Lulu einen neuen Drink eingeschenkt hatte.
    »Ich muß mir ein bißchen Mut antrinken«, erläuterte sie. »Am liebsten würde ich weglaufen und mich verstecken. Da haben Sie mir etwas Schönes eingebrockt, Boyd !«
    »Erwarten Sie heute noch irgendwelche Kunden ?« wollte ich wissen.
    »Einer pro Nacht ist bei mir die Grenze«, versetzte sie.
    »Falls es also klingelt, können es nur unsere Freunde sein«, stellte ich fest.
    Sie nahm einen kräftigen Schluck Kognak. »Leider«, pflichtete sie mir niedergeschlagen bei. »Warum heitern Sie mich nicht wenigstens auf ?«
    »Vielleicht kommen Sie gar nicht heute abend , sondern warten bis morgen früh«, meinte ich.
    »Und was sollen wir so lange machen? Herumsitzen und warten, ob sie vielleicht doch kommen?“
    »Wir könnten ins Bett gehen«, schlug ich vor.
    Sie musterte mich finster. »Wissen Sie, was mir dabei für ein Verdacht kommt, Boyd? Sie haben sich diese ganze Geschichte vielleicht nur ausgedacht, um mit mir gratis bumsen zu können !«
    »Die Geschichte ist keine Erfindung von mir«, sagte ich. »Sie wollten doch selber wissen, wer Dan Morgan umgebracht hat, nicht wahr? Dies ist die einzige Möglichkeit, es herauszufinden .«
    »Erzählen Sie mir lieber gar nichts. Ich will es nicht wissen !«
    Die Türklingel ertönte, und Lulu fuhr zusammen, als habe ihr jemand mit der Mistgabel in den Allerwertesten gepiekt.
    »Mein Gott !« jammerte sie. »Das sind sie schon .«
    »Dann machen Sie auf«, sagte ich.
    »Aber Sie werden mich beschützen, Boyd«, flehte sie eindringlich. »Sie werden nicht zulassen, daß mich jemand schlägt oder mir sonst etwas antut! «
    »Natürlich«, meinte ich beruhigend.
    Lulu ging ein paar Schritte auf die Tür zu. Dann blieb sie ruckartig stehen. »So kann ich sie doch nicht hereinlassen !«
    »Dann ziehen Sie sich schnell einen Morgenrock an«, sagte ich geduldig.
    Sie verschwand im Schlafzimmer, während es erneut anhaltend klingelte. Sekunden später erschien Lulu wieder auf der Bildfläche mit einem so durchsichtigen Négligé bekleidet, daß sie eigentlich genausogut hätte nackt bleiben können.
    »Gehen Sie lieber zur Tür! « flüsterte sie.
    »Das würde die Burschen nur nervös machen«, erwiderte ich. »Und wenn sie nervös werden, könnten sie etwas Unüberlegtes tun. Zum Beispiel uns erschießen .«
    »Oh, mein Gott!«
    Sie bewegte sich so widerstrebend hinaus, als würde sie von unsichtbaren Händen zum elektrischen Stuhl gezerrt. Ich nahm mein Glas in die Hand und ließ mich abwartend auf der Couch nieder. Etwa zehn Sekunden später kehrte Lulu zurück,

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