Schwere Last mit leichten Mädchen
Morgan bewohnt Zimmer achtundzwanzig im Vista Inn-Motel. Als ich ihr am frühen Abend einen Besuch abstattete, war Matt Pine bei ihr. Kane ist im Augenblick seinerseits unterwegs, den beiden einen Besuch zu machen. Und er hat Dexter bei sich. Nach den Worten zu urteilen, die er vor seiner Abfahrt äußerte, hat Kane die Absicht, mit Pine und Ellie Morgan einen kleinen Ausflug nach Sublime Point zu unternehmen. Dort will er sie zum Reden bringen, was sie mit seinem Geld gemacht haben. Falls die beiden nicht spuren, hat er die Absicht, die Witwe ins Meer fliegen zu lassen, um Pine zu überzeugen .«
»So ein Mist!« Schell gab einen unterdrückten Unwillenslaut von sich. »Wenn Sie mich mit dieser Geschichte auf den Arm nehmen, Boyd, werde ich Ihnen persönlich ein Ding in die Schuhe schieben, das Sie für mindestens zehn Jahre hinter Gitter bringt! «
»Ich nehme Sie nicht auf den Arm«, versicherte ich.
»Dann gehen Sie gefälligst aus meiner Leitung !« fauchte er. »Ich muß meine Leute auf Trab bringen .«
Ich nannte ihm noch schnell Lulus Telefonnummer, um notfalls erreicht werden zu können. Dann legte ich auf, griff nach meinem Glas und fühlte mich beinahe im Frieden mit der Welt. Ellie Morgan hatte mich von Anfang an nur als eine Art Strohmann gebraucht. Und von den tausend Dollar Vorschuß waren dreihundert draufgegangen, um Informationen zu bekommen. Mit einem prozentualen Erfolgshonorar für die Auffindung des Geldes war nicht mehr zu rechnen, weil Ellie schon längst in dessen Besitz gewesen war, als sie mich engagiert hatte.
Kane, Dexter und Matt Pine waren mir alle gleich unsympathisch. Aber es schien mir keine Veranlassung zu bestehen, Leib und Leben aufs Spiel zu setzen, um die drei ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Jedenfalls nicht für lumpige siebenhundert Dollar. Die Polizei wurde schließlich dafür bezahlt, Gefahren auf sich zu nehmen.
Ich nahm einen Schluck Kognak und begann mich zu entspannen. Dann fiel mir ein, sicherheitshalber lieber die Wohnungstür abzuschließen. Nur für den Fall, daß etwas schieflaufen sollte. Danach kehrte ich wieder ins Wohnzimmer zurück.
»Ach, da sind Sie ja, Boyd !« stellte Lulu fest. »Wir hatten uns schon gewundert, wo Sie abgeblieben sind .«
»Tatsächlich ?« fragte ich mit belegter Stimme.
Die beiden standen nebeneinander mitten im Wohnzimmer und strahlten mich an. Ich überlegte sekundenlang, was mit ihren Kleidungsstücken passiert sein mochte. Dann gab ich es auf, weil ich mich konzentrieren mußte.
Miranda bot sich meinem Blick in all ihrer wohlproportionierten Körperfülle. Die rotblonden Haare fielen ihr leicht zerzaust auf die Schultern herab. Ihre üppigen, nur ganz leicht durchhängenden Brüste reckten sich mir einladend entgegen. In Mirandas kornblumenblauen Augen lag eine Art raubgieriger Ausdruck, den ich nicht zu deuten vermochte.
Lulus rote Haare reichten von dem Mittelscheitel bis fast zur Taille. Das passende dichte Gekräusel zwischen ihren Oberschenkeln bewies, daß sie von Natur aus ein Rotschopf war. Im Vergleich zu Miranda wirkte ihre Figur schlank. Mit Ausnahme der straffen, prallen Brüste. Auch Lulu musterte mich mit diesem undefinierbaren Augenausdruck.
»Was meinst du, Danny ?« wollte Miranda wissen.
»Was soll ich meinen ?« brachte ich mühsam hervor.
»Es war Lulus Idee«, erklärte Miranda. »Dieses Mädchen hat einen glasklaren Verstand, Danny. Wirklich fabelhaft!«
»Fabelhaft ?« wiederholte ich.
»Geradezu genial !« bekräftigte Miranda.
»Es war gar nichts Besonderes«, meinte Lulu bescheiden. »Mir kam der Gedanke nur plötzlich im Schlafzimmer. Und da habe ich Miranda gebeten, sich auszuziehen .«
»Einen Augenblick dachte ich schon, sie sei lesbisch .« Miranda lachte träge. »Wirklich blöd von mir!«
»Und nachdem Miranda nackt war, ließ ich auch meinen Morgenrock fallen«, ergriff wieder Lulu das Wort. »Dann haben wir uns nebeneinander vor den Spiegel gestellt .«
»Das war vielleicht ein doller Kontrast !« erklärte Miranda. »Findest du nicht auch, Danny? Ich meine, daß wir beide einen echten Kontrast bilden ?«
»Ja, sicher.« Ich mußte mich räuspern. »Ihr gebt ganz entschieden einen Kontrast ab. Das ist gar nicht zu übersehen .«
»Lulu sagte mir, daß sie mehr Kunden hat, als sie verkraften kann«, berichtete Miranda. »Und sie meinte, wir beide würden miteinander wunderbar auskommen. Sie kennt da ein paar stinkreiche Männer, die sehr gern zwei Mädchen zusammen haben
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