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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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gemacht?«
    »Weil Davida mich darum bat, und ich dachte wohl, ich schuldete ihr etwas für den tollen Sex. Ich ging erst ein paar Monate mit Jill, und das Mädchen war erst in ihrem
zweiten Jahr. Ich dachte mir, dass sie noch zwei weitere Chancen in ihrem dritten und vierten Jahr hätte. Außerdem glaubte ich, es würde Jill nichts ausmachen, weil Davida eine Lesbierin war.« Er lachte. »Junge, was war ich für ein Blödmann.«
    »Und du hattest keinen sexuellen Kontakt mehr mit ihr, seit sie sich geoutet hat?«
    »Ich glaube, diese Frage habe ich schon beantwortet.«
    »Werd jetzt nicht gereizt, Donnie, ich hab meine Gründe für diese Frage. Davida hatte Gonorrhö, und zwar nicht von ihrer Freundin Minette.«
    Ein langes Schweigen trat ein.
    Newell blickte zum schwarzen Himmel empor. »Hatte sie es von einem Mann?«
    »Ich habe keine Ahnung, Don, aber wir wissen, dass Frauen leichter von Männern angesteckt werden als von Frauen.«
    »Verdammte Scheiße«, flüsterte er. »Also trieb sie es mit einem Mann.«
    »Vielleicht.«
    »Falls sie mich gefragt hätte, ob ich mit ihr ins Bett hüpfen wollte - ich weiß nicht, was ich gemacht hätte. Sie war immer noch eine gut aussehende Frau.« Seine blauen Augen konzentrierten sich auf Barnes’ Gesicht. »Glücklicherweise hat sie mich nicht in diese Zwickmühle gebracht.«
    »Wo warst du in der Nacht, als Davida ermordet wurde? Jede einzelne Minute?«
    »Zu Hause im Bett.«
    »Hast du was dagegen, wenn ich diese Schrotflinten ballistisch untersuchen lasse?«
    Newell dachte lange nach. »Was, als Mordwaffe? Zum Teufel, nichts könnte mir mehr egal sein, aber wenn ich dir die Genehmigung erteile, wird Jill sich fragen, warum. Ich will meiner Frau keinen Grund für irgendeinen Verdacht geben,
Willie. Obwohl ich nichts getan habe. Du weißt, wie es ist, manchmal spielt das für die Missus keine Rolle.«
    Noch mehr Schweigen.
    »Warum wartest du nicht ab, wie weit du mit deinen Ermittlungen ohne meine Flinten kommst? Falls du dann immer noch neugierig bist, willige ich ein. Aber ich bin todsicher nicht glücklich darüber. Wer, der noch halbwegs bei Verstand ist, würde glücklich darüber sein, als Mordverdächtiger betrachtet zu werden?«

20
    Lucille Grayson wohnte in einem dreistöckigen Haus im viktorianischen Stil, das mit Schindeln verkleidet war und herrschaftlich aussah. Die geschwungene Vorderveranda war mit Korbmöbeln ausgestattet, zu denen eine altmodische Hollywood-Schaukel gehörte. Das Haus war in einer weichen Cremefarbe gestrichen und in einem Grünton abgesetzt worden, der sich in die Umgebung einfügte. Prächtige Eichen, Eukalyptusbäume, Platanen und Kiefern standen vereinzelt auf dem samtartigen Rasen. Blumenbeete verwöhnten das Auge mit Farbe, während Haine mit Zitronen-, Pfirsich- und Pflaumenbäumen weit über ihre Zeit hinaus Früchte produzierten.
    Kalifornien war landeinwärts flach, heiß und trocken, aber diese Wohngegend war bereits vor fast einem Jahrhundert von Planierraupen hügelig gemacht und bewässert worden. Mit Goldrausch-Optimismus und von Tankwagen in ausreichenden Mengen herbeigeschafftem Wasser war nichts unmöglich.
    Barnes und Amanda waren fast eine halbe Stunde zu früh, und sie machten sich unter einer Eiche unauffällig, deren Zweige so tief hingen, dass sie fast den Boden berührten.
Während sie den Kaffee von Peet’s tranken, den sie unterwegs gekauft hatten, sahen sie zu, wie Besucher eintrafen und das Haus verließen.
    Während der gesamten Fahrt hatte Barnes geschlafen. Jetzt gähnte er und blinzelte sich wach.
    Amanda war genauso lange aufgeblieben und dann zurück nach San Francisco gefahren. Schließlich hatte sie mit Larry geplaudert, dann gekuschelt, dann noch etwas mehr, und hatte überhaupt nicht viel geschlafen. Was war ihr Mann doch für ein Schatz, aber sie wusste, dass die Ermüdung sie irgendwann einholen würde. Im Moment jedoch fühlte sie sich aufgedreht. »Guten Morgen. Was hältst du denn jetzt von ihm?«
    »Von wem?«, fragte Barnes.
    »Von Barry Bonds, der offenbar Steroide nimmt. Von deinem alten Mitschüler Donnie Newell natürlich. Hast du ihn noch im Verdacht?«
    »Ich hab ihn noch nicht ausgeschlossen, aber er sagte, wir könnten seine Schrotflinten überprüfen, und er hat keine verräterischen Signale von sich gegeben. Ehrlich, Mandy, ich weiß nicht.«
    »Nun ja, mir gefällt Jill Newell. Sie hat Davida noch nie gemocht, sie traut ihrem Mann nicht, und sie weiß, wie man schießt. Falls Don

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