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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Späßen aufgelegt und machte keinen Versuch, den Vater rauszukehren.
    Jill war es, die ein strenges Regiment führte.
    Sie war von klassischer Schönheit, fast eins achtzig, hatte ein wettergegerbtes ovales Gesicht, hohe Wangenknochen und durchdringende, braune mandelförmige Augen, die auf eine indianische Abstammung schließen ließen. Ihre Lippen waren voll, lächelten aber selten. Ihren Händen sah man die Arbeit an, lange Finger, aber kurze Fingernägel. Sie trug eine enge Jeans und ein weites Sweatshirt. Ihre kastanienbraunen
Haare waren zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden.
    Wie die Malerin … Georgia O’Keeffe.
    »Ich erinnere mich nicht, wann ich zuletzt so gut gegessen habe.« Barnes klopfte sich auf den Bauch. »Mann, das war großartig, Jill. Diese Rippchen waren unglaublich.«
    Jill nahm die Bemerkung mit einem leichten Lächeln zur Kenntnis und bedankte sich leise dafür. Als sie aufstand, um abzuräumen, erhob sich Amanda ebenfalls.
    »Setzen Sie sich, Amanda«, sagte Jill zu ihr. »Das machen die Kinder.«
    »Es macht mir wirklich nichts aus«, sagte Amanda. »Au ßerdem ist es mitten in der Woche, und sie müssen Hausaufgaben haben. Ich helfe Ihnen sehr gern, wenn sie dafür früher mit den Schularbeiten anfangen können.«
    »Nun ja, okay - sind Sie sicher?«
    »Absolut.«
    Jill nickte. »In Ordnung, ihr drei, ihr seid entlassen. Macht euch an eure Hausaufgaben, und keiner geht mir an den Computer, bis alle drei fertig sind.« Sie wandte sich an ihren Ältesten, an einen fünfzehnjährigen Jungen namens Ryan. »Falls ich dich online erwische, bevor du fertig bist, ist die Hölle los. Hast du mich verstanden?«
    Ihr Sohn sah sie mit einem Gesichtsausdruck an, der irgendwo zwischen einem Lächeln und einem Grinsen angesiedelt war. »Ich höre dich laut und deutlich. Vielen Dank fürs Essen.« Dann grinste er seinen Vater an, der ihm hinter Jills Rücken zuzwinkerte.
    Amanda, die Millionärin, fügte sich nahtlos ein. »Ich kann abwaschen oder abtrocknen«, sagte sie.
    Barnes wusste, dass sie in einfachen Verhältnissen aufgewachsen war. Immer noch zu jedem eine Beziehung aufbauen konnte.
    »Wir haben einen Geschirrspüler«, sagte Jill.

    »Noch besser, dann räume ich ihn ein.«
    »Kann ich dir helfen, Schatz?«, fragte Don, der nicht mal so tat, als meinte er es ernst.
    »Nicht nötig«, antwortete Amanda.
    »Jill, hättest du was dagegen, wenn ich Will deine neue Flinte zeige?«, fragte Don.
    »Zeig sie ihm ruhig«, sagte Jill.
    » Ihre neue Flinte?«, wollte Amanda wissen.
    »Jill ist eine Meisterschützin«, sagte Don. »Wir könnten jemanden wie sie im SWAT-Team gebrauchen, aber ich habe sie lieber am Herd.«
    Jill runzelte die Stirn. »Menschen erschießen interessiert mich nicht.«
    »Siehst du, darin unterscheiden wir uns.« Newell schaffte es, seine Frau zu küssen, bevor sie sich abwenden konnte. »Bis bald, Ladys.«
    Als sie gegangen waren, brachte Amanda einen Stapel Teller in die Küche und begann die Knochen in den Mülleimer zu schieben. »Wo haben Sie schießen gelernt?«
    »Von meinem Daddy. Er hat mich mit auf die Jagd genommen, als ich zehn war. Zu der Zeit hasste ich es, aber ich liebte meinen Daddy, also hab ich mitgemacht. Ich töte nicht gern Tiere, und deshalb habe ich mit dem Tontaubenschießen angefangen. Ich stellte fest, dass ich ein gutes Auge und eine gute Koordination habe. Als ich fünfzehn war, habe ich angefangen, bei Wettbewerben mitzumachen. Ich habe genug blaue Bänder, um mein Ankleidezimmer damit zu tapezieren. In meinen Augen sind Wettbewerbe albern … etwas für Männer, verstehen Sie? Aber meinen Vater machte es wirklich stolz. Die Flinte ist für die Truthahnjagd. Donnie hat sie für mich gekauft - eines dieser Geschenke, die Männer einem machen, weil sie sie selber benutzen wollen.«
    »Ist Donnie der Jäger in der Familie?«

    Jill nickte. »Ich bin immer nur mitgegangen, wissen Sie, aber kürzlich habe ich beschlossen, dass ich dazu stehen sollte, wo unser Fleisch herkommt, wenn ich schon den Truthahn für Thanksgiving zubereite. Also ziehe ich jetzt den Abzug durch. Ich muss sagen, es geht nichts über frisches Wild. Es ist absolut delikat.«
    »Ich bin sicher, das stimmt.«
    »Jagen Sie auch?«
    »Nein … aber mein Vater jagte auch nicht … Nicht dass das eine Rolle gespielt hätte.« Amanda lächelte. »Ich hatte kein besonders tolles Verhältnis zu meinem Vater, aber ich will mich nicht beklagen. Mein Mann gleicht dieses Defizit mehr als

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