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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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reingekommen.«
    »Ist einer von ihnen vorbestraft?«
    »Das weiß ich nicht genau, Sir, aber ich kann es mir nicht vorstellen . Bobby ist um die siebzig, auf einem Ohr taub, auf dem andern fast taub, und ein bisschen … langsam, wissen
Sie. Jose ist wirklich fromm - er gehört zur Pfingstbewegung. Bobby hat mir erzählt, er hätte fünf Kinder und zwei Jobs. Keiner von ihnen hätte Mr. Jeffries erkannt, vor allem wo er so … na ja, anders aussah. Ich war die Einzige, die wusste, wer er war.«
    »Sah Mr. Jeffries älter aus, als Sie erwartet hatten?«
    Sie nickte. »Und viel … Sie wissen schon, fetter. Wir können ruhig ehrlich sein.«
    »Aber Sie haben ihn erkannt.«
    »Meine Mama stand auf das Trio … aber am meisten stand sie auf Jack. Er war der Star, wissen Sie. Sie hat die ganzen alten LPs.« Trauriges Lächeln. »Wir haben immer noch einen Plattenspieler.«
    »Wer macht die Hausordnung?«, fragte Baker.
    »Der Inhaber. Dr. McAfee. Er ist Kieferorthopäde und liebt Musik. Er hat die Zähne von Byrons Mom gerichtet. So ist Byron an den Job gekommen.«
    »Ist Dr. McAfee häufiger hier?«
    »Fast nie«, antwortete Greta. »Bobby Champlain hat mir gesagt, er hätte zu viel mit den Zähnen zu tun. Bobby hat hier angefangen zu arbeiten, als das Lokal aufmachte, vor rund einem Jahr. Dr. McAfee hat auch bei ihm die Zähne gerichtet. Er wohnt in Brentwood. Dr. McAfee meine ich, nicht Bobby. Zurzeit schafft er es praktisch nie herzukommen. In den letzten beiden Wochen habe ich den Laden geöffnet und geschlossen, und er hat mir ein bisschen mehr Geld dafür gegeben.«
    »Um welche Zeit ist Mr. Jeffries hier erschienen?«
    »Ich würde sagen, so gegen viertel nach elf, halb zwölf. Wir schließen um Mitternacht, aber die Musik hört eine Viertelstunde vorher auf. Ich war gerade dabei, mit dem zweiten Set zu beginnen.«
    »Alte Lieblingslieder zu singen«, sagte Lamar.
    Das Mädchen lächelte. Diese großen Augen waren braun
und sanft. »Singen liegt mir im Blut. Es ist mein Lebensziel.«
    »Einen Plattenvertrag abzuschließen?«
    »Na ja, klar, das wäre toll. Aber ich liebe es einfach zu singen - das, was ich mitbekommen habe, mit anderen zu teilen. Mein Ziel ist es, das eines Tages als meinen wirklichen Job machen zu können.« Ihre Mundwinkel gingen nach unten. »Ich rede die ganze Zeit von mir, dabei ist es so schrecklich, was mit Jack Jeffries passiert ist. Als ich davon gehört hab, war das ein solcher Schock für mich. Er stammt eher aus der Zeit meiner Mama, aber sie spielt die ganze Zeit seine Platten, und er hatte eine wunderschöne Stimme. Einfach herrlich. Sie hat immer gesagt, es wäre ein Gottesgeschenk.« Kleine Fäuste ballten sich. »Wie konnte ihm irgendjemand das antun ? Als ich es heute Morgen erfuhr, war ich entsetzt. Und dann dachte ich: Oh mein Gott, ich muss mit ihnen reden - ich meinte Sie - die Polizei. Ich dachte daran, 911 anzurufen, aber man sagt, wenn es kein echter Notfall ist, soll man die Nummer nicht benutzen, weil die Leitungen dann blockiert sind.«
    »Warum genau dachten Sie, Sie müssten mit uns reden?«, fragte Baker.
    Verwirrung umwölkte die braunen Augen.
    Lamar fügte hinzu: »Gibt es etwas Besonderes, was Sie uns erzählen möchten?«
    »Nein, aber er war hier «, sagte Gret. »Hat genau auf diesem Stuhl gesessen und zwei Kannen Kamillentee getrunken und Rosinenbrötchen mit Unmengen Butter gegessen und mir beim Singen zugehört. Ich konnte es nicht glauben, Jack Jeffries saß da und hörte mir zu ! Ich war so nervös, dass ich dachte, ich falle um. Normalerweise stelle ich Blickkontakt her - die Verbindung zum Publikum, wissen Sie? Gestern Abend hab ich nur zu Boden gestarrt wie ein dummes kleines Kind. Als mir das bewusst wurde, schaute ich hoch,
und wer hätte das gedacht, er schaute mich an und hörte zu. Anschließend applaudierte er. Ich wäre fast auf die Toilette gelaufen, aber schließlich hab ich mir ein Herz gefasst und bin wieder nach vorn gegangen und hab ihm neuen Tee gebracht und ihm erzählt, wie sehr ich seine Musik bewundere und dass Singen mein Ein und Alles wäre. Er hat gesagt, ich sollte meinen Träumen folgen … das hätte er gemacht, als er in meinem Alter war. Lange Zeit hätten ihn alle entmutigt, aber er hätte durchgehalten und wäre dabei geblieben.«
    Tränen stiegen ihr in die Augen.
    »Diese Worte von einem Superstar wie ihm zu hören. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, was das für mich bedeutete. Dann schüttelte er mir die Hand und wünschte

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