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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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herkommen«, sagte sie. »Weil Mr. Jeffries hier war. Ich wollte Sie anrufen, aber ich wusste wirklich nicht, wen ich anrufen sollte, und ich dachte mir, dass Sie sowieso kommen würden.«
    »Warum?«
    Das verblüffte sie. »Ich weiß nicht … ich nehme an, ich dachte, jemand würde wissen, dass Mr. Jeffries hier war, und Sie würden das überprüfen.«
    »Wer würde das wissen?«, fragte Baker.
    »Sein Gefolge vielleicht?«, sagte Gret, als würde sie eine Frage in einer mündlichen Prüfung beantworten. »Ich dachte
mir, jemand muss ihn aus dem tollen Laden, wo er übernachtete, hierhergefahren haben, ein prominenter Mann wie er taucht doch nicht ganz allein hier auf.«
    »War er in Begleitung hier?«
    Gret kaute auf ihrer Unterlippe. »Nee … war er nicht. Ich hätte wohl doch anrufen sollen. Tut mir leid. Falls Sie bis morgen nicht vorbeigekommen wären, hätte ich auch bestimmt angerufen. Nicht dass ich Ihnen irgendwas erzählen könnte, außer dass er gestern Abend hier war.«
    Baker wandte sich an den Barkeeper, der sie ignoriert hatte, als sie reingekommen waren. Ein Junge mit Pickeln im Gesicht, die Stachelhaare schwarz gefärbt. Er hatte ein langes, schmales, von seinem Kinn beherrschtes Gesicht und sah nicht so alt aus, als dürfe er Alkohol trinken. Verschlagene Augen - wirklich verschlagene Augen. »Wollen Sie irgendwas sagen, Sohn?«
    »Was zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, ob Sie gestern Abend hier waren?«
    »Nee.«
    »Wussten Sie, dass Jack Jeffries gestern Abend hier war?«
    »Gret hat’s mir gesagt.«
    »Ein Mann, der gestern Abend hier war, wird ermordet. Wir tauchen auf, und Sie denken nicht dran, es zu erwähnen?«
    »Gret hat’s mir gerade erst erzählt. Sie hat gesagt, sie würde mit Ihnen reden.«
    Gret sagte: »Das stimmt wirklich, Officers. Byron weiß nichts.«
    »Wie heißen Sie mit Nachnamen, Byron?«
    »Banks«, antwortete der Barkeeper.
    »Klingt so, als würden Sie nicht gern mit der Polizei reden, Sohn.«
    Keine Antwort.

    »Haben Sie früher schon mal mit der Polizei geredet, Sohn?«
    Byron Banks blickte zur Decke hoch. »Eigentlich nicht.«
    »Eigentlich nicht, aber was?«
    »Ich hab neun Monate gesessen.«
    »Wann?«
    »Letztes Jahr.«
    »Weswegen?«
    »Autodiebstahl.«
    »Sie sind ein Autoknacker.«
    »Nur einmal, ich war betrunken. Wird nie wieder passieren.«
    »Aha«, sagte Baker. »Haben Sie ein Drogenproblem?«
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Als Barkeeper?« Lamar richtete sich zu voller Größe auf. Das machte er immer, wenn er sein Gegenüber einschüchtern wollte. »Finden Sie nicht, dass das ein bisschen riskant für jemanden wie Sie ist?«
    »Es handelt sich um Tee«, sagte Banks. »Ich werfe nichts ein, und ich weiß von nichts. Sie ist diejenige, die hier war.«
    »Das stimmt wirklich«, sagte Greta.
    »Wo waren Sie gestern Abend, Byron?«, fragte Baker.
    »Drüben auf der Second.«
    »Was haben Sie da gemacht?«
    »Rumspaziert.«
    »Allein?«
    »Mit Freunden. Wir sind in einen Club gegangen.«
    »In welchen?«
    »Fuse.«
    »Da gibt’s Techno«, sagte Lamar. »Wie wär’s mit den Namen Ihrer Freunde?«
    »Shawn Dailey, Kevin DiMasio, Paulette Gothain.«
    »Um welche Zeit sind Sie auf der Second rumgezogen?«

    »Bis gegen ein, zwei Uhr. Dann bin ich nach Hause gegangen.«
    »Das ist wo?«
    »Bei meiner Mutter.«
    »Und wo ist das?«
    »In der New York Avenue«, antwortete Banks.
    »The Nations«, sagte Lamar mit einem schnellen Seitenblick auf Baker. Falls er später in Stimmung war, würde er ihn ein bisschen aufziehen. Solche Nachbarn hast du, und dein Alarmsystem ist Scheiße …
    »Yeah. Ich bin ziemlich nervös. Kann ich eine rauchen gehen?«
    Sie nahmen seine Personalien auf und ließen ihn gehen. Der Junge schlurfte an dem Karaokestand vorbei und verschwand durch die Hintertür.
    »Er ist wirklich ein netter Kerl«, sagte Gret. »Ich wusste gar nicht, dass er im Gefängnis war. Woher wussten Sie das?«
    Lamar richtete den Blick auf die Kellnerin. »Wir haben Mittel und Wege. Was ist dort hinten, hinter der Tür dort?«
    »Nur die Toilette und ein kleiner Raum, wo wir unsere Sachen ablegen. Ich habe meine Gitarre dort.«
    »Sie spielen?«, fragte Lamar. »Wieso benutzen Sie dann den Apparat?«
    »Hausordnung«, sagte Gret. »Hat irgendwas mit der Gewerkschaft zu tun.«
    »Wer war sonst gestern Abend hier?«
    »Unser anderer Barkeeper - Bobby Champlain - und ich und Jose. Jose wischt auf, nachdem wir zugemacht haben, also ist er vielleicht um zehn vor zwölf

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