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Schwere Wetter

Schwere Wetter

Titel: Schwere Wetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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aber nicht Executive .«
    »Sie waren also
nur auf dem Papier Geschäftsführer, nicht praktisch«, übersetzte Lüder das
Business-Kauderwelsch.
    »Korrekt.«
    »Hat Hundertmarck
sich nicht abgemeldet? Er könnte krank sein.«
    »Nein«, erwiderte
Malmström. »Wäre er krank, hätte er Bescheid gesagt. Das sind unsere Regeln.
Und das Business ist zu wichtig, um es auch nur für Tage treiben zu lassen.
Deshalb übernehme ich morgen das Unternehmen.«
    »Sind Sie in die
Geschäfte eingeweiht?«, fragte Lüder.
    »Nicht
erforderlich. Für das operative Geschäft sorgen die Mitarbeiter. Als Manager
muss ich in der Lage sein, sofort einzuspringen.«
    »Das sind Sie?«
    Malmström nickte
überzeugt.
    »Wie heißt Ihr schwedisches
Mutterhaus?«, fragte Lüder.
    »›Global data
framework‹.«
    »Das ist ja
praktisch. Es heißt genauso wie die deutsche Tochter. Nur dass Sie eine GmbH
sind.«
    Malmström
schüttelte den Kopf. »Wir sind eine Ltd. Nach englischem Recht.«
    »Und das macht
Sinn, wenn Sie sich hier in Deutschland wirtschaftlich betätigen?«, fragte
Lüder.
    Malmström schenkte
ihm ein überheblich wirkendes Lächeln. »Wie der Name sagt: global denken ohne
Ländergrenzen.«
    »Sie sind im
gleichen Geschäftsfeld tätig wie die ›securus consulting‹?«
    »Nein.«
    »Sondern?«
    Malmström zeigte
sich plötzlich sehr zugeknöpft. »Wir sind ein universeller Dienstleister.«
    »So! Was leisten
Sie denn für Dienste?«
    »Viele.«
    Das
Ausweichmanöver passte nicht zu seiner sonst so direkten Art.
    Lüder schob ein
paar Unterlagen zur Seite und setzte sich auf die Schreibtischkante, da
Malmström ihm keinen anderen Platz angeboten hatte.
    »Dann zählen Sie
die Aktivitäten auf.«
    »Verstehen Sie
etwas von moderner IT -Technologie? Vom globalen
Internet?«
    Lüder nickte.
»Deutsche Polizisten sind Alleskönner.«
    »Natürlich«, sagte
Malmström und schlug sich leicht mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Ich
vergaß, dass die deutsche Polizei einen Trojaner entwickeln ließ, der auf den
Rechnern und Smartphones der Bürger eingeschmuggelt wird, um auch noch die
letzte Ecke des Privatlebens auszuspionieren.«
    »Wenn es so etwas
gegeben hat«, erwiderte Lüder, »dann diente es der Kriminalitätsbekämpfung. Sie
müssen uns zubilligen, dass wir uns der gleichen Waffen bedienen wie die
Straftäter, die die schöne neue IT -Welt für ihre
Machenschaften nutzen. Nun möchte ich aber endlich wissen, was Sie hier machen.
Ihr Haus scheint besser gesichert zu sein als der Goldschatz in Fort Knox.«
    Malmström stieß
die Atemluft in einem Stoß aus und schürzte dabei die Lippen, die vernehmlich
vibrierten. Es klang gleichermaßen abwertend und verächtlich.
    »Was dort lagert
… Das ist gar nichts im Vergleich zu dem, was sich hinter der Allmacht der
Computer dieser Welt verbirgt. Wenn irgendwann jemand dieses Wissen konsolidiert,
dann kontrolliert er die Welt.«
    »Und davor wollen
Sie die Menschen schützen?«
    »Wir sind
kommerzieller Dienstleister. Im Unterschied zu Ihnen, zum Staat, haben wir nur
wirtschaftliche Interessen. Sie«, dabei stach Malmström seinen ausgestreckten
Zeigefinger in Lüders Richtung, als würde er ihn mit »dem Staat« gleichsetzen
wollen, »missbrauchen das Informationsmonopol. Sie haben ein nahezu lückenloses
Kontrollsystem etabliert.«
    »Ich akzeptiere
Ihren Unmut, da Sie als schwedischer Staatsbürger bei Wahlen in Deutschland
nicht jenen Ihre Stimme geben können, die gegen die Datensammelwut des Staates
sind. Doch auch im Königreich der Elche kennt man die Gewaltenteilung. Ich bin
für die Exekutive zuständig. Ihre Vorwürfe müssen Sie bei der Legislative platzieren.
Doch darüber habe ich nicht vergessen, dass Sie meine Frage nach der Art Ihres
Unternehmens immer noch nicht beantwortet haben.«
    Malmström sah auf.
Dann senkte er den Kopf und betrachtete Lüder über den Rand der dunklen Brille.
    »Wir sind IT -Dienstleister«, sagte er schließlich.
    »Und welcher Art
sind Ihre Dienstleistungen?« Lüder war es leid, dem Mann mehrfach die gleiche
Frage stellen zu müssen. »Lackieren Sie CD s?
Püstern Sie den Staub aus den Ritzen der Tastatur? Oder sind Sie technologisch
weiter und verbiegen einzelne Bits und Bytes?«
    Malmström schien
erkannt zu haben, dass Lüder hartnäckig war. Deutlich war am auf und ab
springenden Kehlkopf zu erkennen, dass der Schwede seine Antwortstrategie
änderte.
    »Wir haben
technisches und exekutierbares Know-how rund um die

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