Schwert des Aufruhrs
Außenrand des Sichtschirms und auf der Sichtprojektion. Die Antriebsketten des Panzers gruben sich in den weichen Boden und schleuderten hinter seinem Heck eine kleine
Schlammfontäne auf. Er wurde von zwei Kampfrichtern begleitet, aus deren Geschütztürmen Gaussku-geln schlugen.
Eines der Geschosse flog weit vorbei und riss einen tiefen Krater in einen nahen Turm, der vermutlich schon Jahrhunderte überdauert hatte. Das andere prallte vom Knie des Templer ab und rammte als Querschläger in seine rechte Flanke.
Diese Art eines koordinierten Angriffs war selbst für einen BattleMech eine Gefahr, aber Julians Guards reagierten sofort und gnadenlos. Ein Fuchs- Panzerschweber, an den sich einige GrenzgängerKröten klammerten, schwang um den Turm und brachte einen Centurion mit. Ein einzelner SM1 -Zerstörer - nicht Callandre - raste von der anderen Seite heran.
Der Schmitt legte so abrupt den Rückwärtsgang ein, dass seine Ketten kurz den Halt verloren und durchdrehten. Die Kampfrichter schoben sich vor ihn und feuerten die Gaussgeschütze ab. Sie fügten dem Panzerzerstörer großen Schaden zu, er wurde zwar hart zur Seite geschleudert, blieb aber auf Kurs.
Das Antwortfeuer scheuchte die Loyalisten hinter die Bäume zurück, aber wieder war an eine Verfolgung nicht zu denken. Plötzlich brach zwischen Julians Einheiten und den sich zurückziehenden Panzern eine Linie der Vernichtung auf. Riesige Feuersäulen schleuderten Erde und Steine zum Himmel und fast ins Gesicht des Centurion. Das Artilleriebombardement brachte die Erde zum Beben, und der
Fünfzig-Tonnen-Mech fiel auf ein Knie und riss einen Arm vors Cockpit.
»Wir müssen uns ein paar von denen beschaffen«, flüsterte Julian, aber zu laut.
»Sir?« Das war Lieutenant Dawkins im fahrbaren HQ der Guards. Der Mann koordinierte die Meldungen aus allen Ecken des weiten Schlachtfelds, und er überhörte nichts. Gar nichts.
Julian schwenkte den Torso wieder nach vorne, drehte den Templer ab und bewegte sich zurück in Richtung auf den Turm, die große Mauer, die von ihm abging, und auch auf einige hohe Weidenbäume zu.
»Diese mobilen Abwehrsysteme. PaladinArtilleriefahrzeuge.« Seine Stimme brach, er schluckte mühsam. »Ihre Schlagkraft ist beeindruckend.«
Natürlich verfügten auch die 1. Guards über schweres Geschütz. Standardartilleriegeschütze vom Typ Long Tom. Julian konnte sie schneller verlegen, als das mit einem Paladin- Abwehr-System möglich war, aber durch den Einsatz eines Fusionsreaktors konnte ein PAS zwei schwere Geschütze pro Fahrzeug einsetzen.
»Ist notiert.«
Und das war es mit Sicherheit auch. In einer elektronischen Datei festgehalten, die der Champion des Prinzen nach Ablauf der Schlacht erhalten würde.
Vorausgesetzt, er überlebte.
Was Conner Rhys-Monroe nach Kräften zu verhindern trachtete.
»Ich möchte eure Zukunftsplanung keineswegs unterbrechen ...« Callandres kräftige Stimme hallte durch Julians Helm.
»Aber wir könnten bei Raster Vier-fünnef bis Vier-sieben Hilfe gebrauchen.«
»Was hast du denn anzubieten, Calamity?«
»Kaum der Rede wert. Nur ein Kampfschütze und zwei Rudeljäger, die zu einem Sturmangriff ansetzen. Ach ja, und Monroe jagt mal wieder - verdammt, zugenäht und wieder aufgerissen! - Schweber die Marne runter.«
Es war zehn Jahre her, dass Julian Deutsch gesprochen hatte, aber an Callandres Flüche erinnerte er sich noch. Und es war beileibe nicht einfach, sie aus der Ruhe zu bringen. Er stieß den Fahrthebel nach vorn und beschleunigte auf fünfundsechzig Stundenkilometer, um zurück zum Flussufer zu rennen. Den Centurion und den SM1 ließ er als Flankendeckung zurück.
Hin und her und wieder hin. Vorwärts. Dann Rückzug, Rückzug, Rückzug. Nach einem ersten klaren Sieg bei Meaux hatten Julians Truppen eine angeschlagene Spinne geradewegs in die anrückenden Linien der Loyalisten verfolgt. Anfangs war es ihnen noch gelungen, ein Patt zu erzwingen, selbst gegen eine Übermacht. Aber mit dem allmählichen Eintreffen von Überlebenden eines anderen Vorstoßes im Südwesten hatte sich die Initiative allmählich zum Vorteil des Gegners gekehrt. Die Nachricht, dass zwei Paladine vorläufig außer Gefecht waren, half auch nicht gerade, selbst wenn es ihnen gelungen war, diesen Loyalistenvorstoß fast allein zu brechen.
Lange konnten Julians Leute das nicht mehr durchhalten. Obwohl sie bei jeder Gelegenheit Fahrzeuge hinter die Linien zu ihrem kleinen Kader von Wartungsfahrzeugen riefen,
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