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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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schon gar nicht damit gerechnet.
    Aus einer engen Gasse, die Julian für ein Panzerfahrzeug als zu eng bezeichnet hätte, geschweige denn für einen BattleMech, schlug Laserfeuer. Es traf den Scimitar vorne links und fraß sich durch die Schürze des Schwebepanzers. Der neigte sich, als die Luft durch den Riss entwich, schlug aber nicht auf.
    Jedenfalls nicht, bis achtzig Raketen in einem Vorhang aus Feuer, Rauch und Trümmern auf ihn herabfielen. Explosionen rissen Panzerung und Karosserie auf, ganz zu schweigen vom Rest der Antriebsschürze. Plötzlich lagen die Hochgeschwindigkeitspropeller unter dem Panzer frei. Und als die beiden letzten Sprengköpfe zwischen den wirbelnden Rotorblättern detonierten, hatte das eine katastrophale Wirkung.
    Ein Orkan aus rasiermesserscharfen Metallsplittern zerfetzte, was an Schürze noch vorhanden war,
    und das Luftkissen des Scimitar brach von einer Sekunde zur nächsten völlig zusammen.
    Der Panzer schlug auf, drehte sich durch den Rest an Schwung, der noch in den zertrümmerten Propellern steckte, und wurde dann unbeholfen wieder hochgeschleudert - in eine Wolke herabfallender Trümmer.
    Die Gewalt brach so abrupt und unerwartet herein, dass den anderen Loyalisten kaum Zeit für eine Reaktion blieb. Und in einer solchen Situation zeigten sich selbst bei ausgebildeten Soldaten drei grundlegende Persönlichkeitsmuster.
    Mancher erstarrte, wie der Fahrer des Truppentransporters, der geradeaus weiter auf die Uferstelle zuhielt, an der sein Geleitschutz gerade ins Jenseits befördert worden war.
    Andere handelten - auch wenn es nicht unbedingt die klügste Strategie für den anderen Scimitar war, vom Flussufer wegzudrehen und geradewegs ins Schussfeld von Julians Templer zu fahren.
    »Der Scimitar gehört Ihnen, Lord Davion.«
    Und wieder andere riefen um Hilfe.
    Es war eine entfernt vertraute Stimme. Sie gehörte offenbar der Pilotin des Geier, der sich jetzt seitlich aus der engen Gasse schob. Er war strahlend weiß mit goldenen und burgundroten Akzenten lackiert und konnte nur einer Paladinin gehören.
    Und er wusste nur von einer, die diesem Gebiet zugeteilt war, auch wenn sie sich um Stunden verspätet hatte.
    »Geht in Ordnung, Lady Avellar.«
    Der Zerstörer schob sich vor und riss dem Scimitar mit der Autokanone den halben Bug weg. Dann entfernte Julian die andere Hälfte.
    Der Schwebepanzer stürzte in einer Gischtfontäne in den Fluss und verschwand schnell in der Tiefe, genau wie am anderen Ufer der amphibische Truppentransporter unter dem Geschützfeuer des Geier.
    Der BattleMech hielt sich nicht auf. Maya Avellar drehte ihn stromaufwärts und stampfte das Flussufer entlang. Der Mech humpelte leicht und zog den rechten Fuß nur so stark nach, dass er nicht auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigen konnte.
    »Ich halte die Brücke«, versprach sie - und hatte offenbar vor, das allein zu tun. »Niemand betritt die Stadt.«
    Dawkins hatte das Feuergefecht und die Ankunft der Paladinin verfolgt. Sein Prätorianer-HQ kroch das Flussufer entlang, flankiert von einem minimalen Geleitschutz aus Grenzgängern und zwei Fuchs- Panzerschwebern. »Wenn sie das schafft, Sir, haben wir eine Chance zum Rückzug. Und können eine neue Front aufbauen, sobald Tara Campbell und Sinclair eintreffen.«
    »Was immer du tust, Jules, entscheide dich schnell. Conner lässt nicht locker und wir können es uns nicht leisten, uns in aller Ruhe zu sammeln.«
    Julian watete den Templer aus dem Fluss. Am Ufer hielt er an und drehte den Kampfkoloss um die Achse, um das gesamte Gelände vor sich vorbeiziehen zu lassen. Falls Maya Avellar das gegenüberliegende Ufer irgendwie halten konnte und falls es ihm gelang zu verhindern, dass ihn die beiden Loyalistenkolonnen in einer klassischen Zangenbewegung einschlossen - irgendwie ...
    Die Lage erinnerte ihn an die Situation der Vereinigten Sonnen. Eine statische Position. Im Rücken offen - zur Peripherie hin. Zwei potentielle Feinde an verschiedenen Fronten. Und ohne die Mittel, um sie beide aufzuhalten. Er musste sich für einen Kampf entscheiden. Oder?
    Und falls dem so war, konnte er dieser Schlacht dann dieselbe Wendung geben?
    Es gab nur einen Weg, es herauszufinden.
    Julian setzte seinen Mech in Bewegung, stromaufwärts, in dieselbe Richtung, in die Maya Avellar unterwegs war. »Calamity, schlag Conner die Nase blutig. Beiß sie ihm ab, wenn du kannst, aber er darf nicht durchbrechen.«
    »Das wird teuer«, warnte sie ihn. Dieselben Worte wie in

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