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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Außenwelt haben.« Zumindest hatte er es bei seiner Einführung als Paladin so gelernt.
    »Nicht wirklich. Es existieren Notfallprotokolle im Computersystem des Gebäudes, die es ermöglichen, diesen Raum in eine militärische Kommandozentrale zu verwandeln. Die habe ich benutzt und mein Bürosystem an diese Station gekoppelt.« Er zuckte die Achseln. »Hier stört mich niemand.«
    Jonah trat neben den jungen Mann und warf einen Blick auf dessen Arbeit. Tatsächlich, der Schirm zeigte Polizeiberichte über die Absperrung verschiedener Genfer Kreuzungen in Vorbereitung der heutigen Aktivitäten. Es störte ihn, dass Sinclair die Abschirmung der Kammer durchbrochen hatte.
    »Wenn auch nicht als Erster«, murmelte er.
    »Verzeihung, Exarch?«
    Jonah sah seinen Paladin an. Er bemerkte die beredten Spuren langer Arbeit und schwerer Entscheidungen auf Gareths Gesicht. Schatten unter geröteten Augen. Rotblonde Bartstoppeln. Hängende Schultern.
    »Ich sagte, du bist nicht der Erste, der die Abschirmung der Kammer durchbricht. Während der Wahlberatungen im Dezember-Konklave habe ich ... anonyme Nachrichten erhalten.«
    Fast hätte er es dabei belassen. Es war eine Information, die Jonah bisher nur seinem Phantompaladin anvertraut hatte. Aber, verdammt noch mal, irgendwann musste er auch noch anderen Menschen vertrauen.
    »Drohungen, Gareth. Aus dem Kreis der Paladine.«
    »Das kann doch nicht sein?!« Gareth starrte ihn an, als hätte er gerade eine Ohrfeige erhalten. »Ich meine, gut, Anders Kessel hat in den Privatbotschaften an mich wirklich kein Blatt vor den Mund genommen. Aber möglicherweise hat jemand von außen...«
    Jonah beugte sich über die Konsole und benutzte die schwebende Tastatur, um Gareths Befehle mit seinem Sicherheitscode zu überstimmen. So war es einfacher. Der Exarch navigierte durch seine persönlichen Schutzmaßnahmen und rief die Skandalvid-Schlagzeilen auf, die er in seinen Privatdateien abgespeichert hatte. Senator Geoffrey Mallowes. Die Bildunterschrift lautete: »Wird an unbekanntem Ort festgehalten«. Der einst stolze Senator wirkte gehetzt und gebrochen. Er trug einen für Gefangenentransporte üblichen Schockkragen.
    »Kenn ich«, gestand Gareth.
    »Die ganze Welt kennt es.« Jonah fixierte den jungen Mann mit strengem Blick. »Ende der Woche wird es in einem Dutzend anderer Systeme die Schlagzeile sein. Mein Punkt ist, dieses Bild hat ein Paladin der Presse zugespielt.«
    Das zerschmetterte Sinclairs Stoizismus. Der junge Paladin nahm militärische Haltung an. »Versuchen Sie mir etwas zu sagen? Sire.«
    »Allerdings. Hör auf, dich selbst zu bemitleiden. Wir tun das, weil jemand es tun muss, und es gibt nicht viele Personen, denen ich es anvertrauen würde. Und falls Heather GioAvanti Zweifel an deinen Fähigkeiten hätte, so verspreche ich dir, sie hätte es mir gesagt, und du würdest jetzt auf Kansu Gerüchten über eine neue Liao-Offensive auf den Grund gehen, und nicht Janella Lakewood.«
    Fairerweise musste er Gareth zugestehen, dass er überlegte, bevor er antwortete. Und diesmal lag keine Spur von Trotz in seiner Stimme.
    »Ich glaube, ich habe mir tatsächlich selbst leidgetan. Aber das ... es erscheint mir ...«
    »Falsch?«, beendete Jonah den Satz für den jungen Paladin. »Bei Stone, Gareth! Glaubst du denn, mir ginge es anders? Aber welche Wahl lassen uns Mallowes und seine Handlanger denn? Für den Moment einmal ganz davon abgesehen, dass Mallowes versucht hat, mich umbringen zu lassen, und dass er mit Sicherheit auch in den Mord an Victor SteinerDavion verwickelt ist, den großartigen Mann, dessen Platz du eingenommen hast: Er hat eine totalitäre Verschwörung zum Umsturz der Republik geleitet. Nichts weniger als das.«
    »Ich weiß, ich weiß. Und ich empfinde nichts als Verachtung für diesen Mann, Jonah. Ich wünschte, die Wege unserer Familien hätten sich nie gekreuzt.«
    Jonah unterdrückte ein müdes Lächeln. Dass Gareth ihn versehentlich mit Namen angesprochen hatte, hatte für einen Moment die Last von den Schultern des Exarchen gelüftet. Diese Art Kameraderie fehlte ihm in seinem neuen Am t. Aber er riss sich sofort zusammen und erstickte sie unter dem Mantel der Pflicht.
    Er brauchte einen konzentrierten Gareth.
    »Wir wünschen uns alle viel. Das heißt aber nicht, dass wir in unseren Entscheidungen frei sind. Heather hat eine solide Operation auf die Beine gestellt. Du musst deinen Teil leisten, und das ohne Bedenken.«
    »Du bittest mich, einen Freund

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