Schwert des Aufruhrs
Senatsgebäude ausdehnte, bis an die Marmortreppe, vor der ein Trupp großer Männer in grünen Uniformen angetreten war, um sie herum und bis zu den eleganten grauen Säulen des Vorbaus. Ein Teil der Demonstranten schwenkte Plakate. Die meisten stießen die Faust in die Luft und brüllten Slogans wie »Weg mit dem Senat« oder »Ein Reich, ein Gesetz«. Und andere.
In diesem sturmgepeitschten Meer gab es einzelne senatsfreundliche Inseln, doch nachdem sie den ganzen Morgen niedergebrüllt und zurückgedrängt worden waren, wirkten sie vor der öffentlichen Unterstützung für den Exarchen sehr bedrängt und müde. Natürlich äußerte sich ein derart massiver Zuspruch der Massen nicht spontan, und billig war er auch nicht.
Conner witterte Paladine am Werk.
»Auf den Bürgersteig, Charles. Bringen Sie uns bis genau vor die Treppe.«
Gerald Monroe lächelte dünn über die Besorgnis seines Sohnes. »Das ist illegal«, erinnerte er den Ritter.
Als ob sich der Senator an die Gesetze gehalten hätte. »Lass das meine Sorge sein.«
Natürlich sah die Menge den Excelsior und drängte sich an allen Seiten um die Luftkissenlimousine. Die Leute stierten durch das getönte Panzerglas, um herauszufinden, wer die Unverfrorenheit besaß, hier vorzufahren. Eine der kleinen senatsfreundlichen Gruppen, die Plakate mit Aufschriften wie S ieg des A dels ! oder E xarch , nicht M onarch ! schwenkte, klemmte sich jubelnd an den l ink en Kotflügel des Excelsior, als dessen Schürze den Bordstein berührte.
Charles erhöhte kurz die Leistung der Hubpropeller und lüpfte den Schweber über den Bordstein auf das Trottoir. Die Senatsanhänger halfen, den Weg zur Treppe freizumachen, wo die Uniformierten sie gegen den Mob abschirmten und einen dichten Schutzwall um die Hecktür formten.
»Freunde von dir?«, fragte Senator Monroe.
Conner nickte. Und schätzte die Reaktion der Menge auf die Infanteristen ab. Das wirkte wie ein gewaltiger Volkszorn - da draußen.
»Ich hätte sie in Krötenrüstung aufmarschieren lassen sollen«, murmelte er. Vielleicht auch noch ein paar Pegasus-Scoutpanzer ordern, und dann ins Cockpit seines Kampfschütze steigen. »Sie bleiben auf Ihrem Platz, Charles«, befahl er dem Fahrer. »Das erledige ich.«
Die Tür der Limousine klappte hoch und Conner stieg als Erster aus. Sein Erscheinen ließ einige Demonstranten zurückweichen, die offenkundig nicht mit einem Ritter der Sphäre gerechnet hatten. Er trug die formelle, stahlgraue Uniform mit scharlachroten Litzen und dem schildförmigen goldenen Rangabzeichen an beiden Armen. Außerdem fiel ihm der rotgoldene Mantel seines Ranges im Rücken bis zu den Kniekehlen.
Conner nutzte den Moment der Verwirrung und Einschüchterung, um seinem Vater aus dem Fond des Wagens zu helfen und ihn mit schnellem Schritt die Marmortreppe hinauf zu eskortieren, zwischen den wuchtigen Säulen hindurch, die den Eingang flankierten. Fast erwartete er trotz der Soldaten einen wütenden Sturmangriff mit Stimmen, die nach einem
Seil riefen und nach der nächsten Laterne suchten. Aber die Menge war nur wütend, nicht mordlüstern. Sie ließ die beiden Männer ohne Probleme passieren.
Conner atmete auf. Bis Paladin Gareth Sinclair sie vor Gerald Monroes Büro anhielt.
»Senator Monroe«, begrüßte der Paladin sie. Er lehnte lässig an der Wand. In seiner Stimme lag kein nennenswerter Respekt. »Hatten Sie eine angenehme Fahrt?«
»Dafür wart ihr verantwortlich«, klagte Conner ihn an. Als Gareth ihn anstarrte, setzte er ein »Sir« hinzu.
Es fiel ihm schwer, Gareth als Paladin und damit als seinen Vorgesetzten zu betrachten. Seine Ernennung war noch nicht lange genug her, am Abend der Wahl des neuen Exarchen. Die beiden hatten zu lange Seite an Seite gedient, erst als Fahrende Ritter und dann als Ritter. Beide stammten aus adligem Hause. Es gab mehr Gemeinsamkeiten zwischen ihnen als Unterschiede. Zumindest hatte Conner das bisher angenommen.
»Natürlich waren wir das«, bestätigte Gareth und stieß sich von der Wand ab. Er klang überrascht, dass Conner Zweifel daran haben konnte. »Falls der Senat glaubt, er könnte den Kopf in den Sand stecken und das aussitzen, mögen ihn ein paar Demonstrationen vielleicht überzeugen, kooperativer zu werden.«
»Überzeugen?«, fragte Gerald Monroe und nutzte die Erfahrung seiner siebzig Jahre, um bodenlose Verachtung in seine Stimme zu legen. »Oder ein-schüchtern? Dieser Zirkus da draußen ...«, er wedelte abfällig mit der
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