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Schwert und Laute

Schwert und Laute

Titel: Schwert und Laute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Stewart ist ein Schürzenjäger, und du weißt das. Das war zu deinem Besten«, brüllte Liam.
    »Schön, einverstanden«, gab Sàra lebhaft zurück. »Was ihn anging,
hattest du Recht. Und was hast du jetzt gegen Patrick einzuwenden?«
    Liam war bleich vor Wut. Er packte seine Schwester am Arm und stieß sie aus der Box. Sàra versetzte ihm einen Tritt gegen das Schienbein und beschimpfte ihn laut, dann raffte sie ihre Röcke und rannte an mir vorbei nach draußen.
    »Du auch, Caitlin«, wies er mich kühl an, ohne Patrick aus den Augen zu lassen.
    Meine Sorge wuchs. Mein Bruder allerdings zuckte angesichts Liams drohender Miene nicht mit der Wimper.
    »Was hast du vor?«
    »Ich habe etwas mit deinem Bruder zu besprechen, unter vier Augen. Wenn es dir also nicht allzu viel ausmacht, hätte ich gern, dass du ebenfalls gehst.«
    Er trommelte nervös mit den Fingern auf seinem Schenkel, und sein Kiefer mahlte. Ich schluckte und warf Patrick einen letzten, ohnmächtigen Blick zu. Mein Bruder allerdings schien das unvermeidliche Los, von dem er ahnte, dass es ihm bestimmt war, unbewegt zu erwarten.
    Ich ging hinaus und wollte schon umdrehen, um Liam zu bitten, er möge einen kühlen Kopf bewahren, als ich das dumpfe Geräusch vernahm, mit dem eine Faust auf eine harte Oberfläche prallte. Ein unterdrückter Fluch folgte. Liam trat aus der Box, rieb sich die schmerzenden Fingerknöchel und verließ den Stall, ohne Notiz von meiner verblüfften Miene zu nehmen. Ich rannte hin und fand meinen Bruder in einer Ecke liegend. Er rieb sich den Unterkiefer, an dem ein Blutfaden hinunterlief.
    »Oh, Patrick!«, rief ich aus und beugte mich über ihn.
    »Es geht schon, Kitty«, murmelte er und spuckte Blut. »Herrgott! Ich glaube, dein nichtsnutziger Gatte hat mir einen Zahn ausgeschlagen. Er hat aber auch eine verdammt harte Rechte.«
    »Dieser Grobian«, schimpfte ich und ballte die Fäuste. »Mit dem werde ich ein Wörtchen reden...«
    »Misch dich da nicht ein, Kitty. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir, verstanden?«
    Er schenkte mir einen harten Blick.

    »Prügel sind doch keine Argumente, Patrick! Er hatte kein Recht, dich zu schlagen.«
    »Er hatte jedes Recht dazu, sie ist schließlich seine Schwester. Wenn ich dich in einer solchen Lage erwischt hätte, bevor du verheiratet warst, hätte ich genauso gehandelt wie er.«
    Ich errötete heftig und dachte zurück an jenen wunderbaren Nachmittag in der kleinen verlassenen Hütte...
    »Es ist nichts gebrochen, Kitty. Ich versichere dir, dass es mir gut geht. Lass mich jetzt allein, ich muss nachdenken...«
    Ich richtete mich auf und sah ihn verblüfft an.
    »Worüber? Du denkst doch nicht daran, nach Edinburgh zurückzukehren?«
    »Ich weiß es nicht mehr ... Ich liebe Sàra, ich will sie mehr als alles andere, aber ich bin mir nicht sicher ...«
    »Weil du nicht aus den Highlands stammst? Das tue ich auch nicht, und ich sehe nicht, was daran so schwierig ist...«
    »So einfach ist das nicht, Kitty. Sie ist sehr mit diesem Tal verbunden, und meine Geschäfte halten mich in Edinburgh. Außerdem ist das nicht dasselbe. Du hast einen Mann aus dem Clan geheiratet, aber ich bin für sie ein Sassanach. Ich trage kein Plaid, und ich lebe nicht wie sie.«
    »Ich dachte, dass du dich hier wohl fühlst.«
    »Ja, doch, ich mag das Tal gern, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, mein ganzes Leben hier zu verbringen.«
    »Hast du schon einmal mit Sàra darüber gesprochen? Sie hat gewiss etwas dazu zu sagen. Für gewöhnlich lässt sie es nicht zu, dass andere für sie entscheiden.«
    Er grinste schief und sah amüsiert zu mir auf.
    »Wem sagst du das? Wenn sie will, kann sie eine richtige Furie sein, aber ich bete sie an. Merkwürdig, sie erinnert mich an jemanden...«
    Grummelnd trat ich ihm mit der Fußspitze gegen den Schenkel und brach dann in Gelächter aus.
    »Gut, ich sage ja schon nichts mehr... Ich glaube nur, du tätest besser daran, mit Sàra zu sprechen, bevor du eine Entscheidung triffst, Pat.«

    Ich traf meinen Gatten, den Barbaren, tropfend vor unserem Haus an. Er hatte im Fluss gebadet.
    »So, hast du dir den Kopf abgekühlt?«, sprach ich ihn sarkastisch an. »Regelst du neuerdings deine Meinungsverschiedenheiten mit den Fäusten?«
    »Halt dich da raus!«, schimpfte er und trocknete sich die Haare mit einem Tuch ab.
    »Mein Mann schlägt meinen Bruder, und ich soll mir keine Gedanken machen? Geht es dir nicht gut, du Rüpel?«
    Er erstarrte und musterte mich

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