Schwert und Laute
Wesen.
Ich liebte diesen Mann, der mir seine Wärme schenkte. Weniger als ein Jahr zuvor war er mir noch völlig unbekannt gewesen; und heute waren er und unser Sohn der Sinn meines Lebens, meine Heimat und mein sicherer Hafen. In seinem Tal hatte ich mein schmales Bündel abgestellt. In seinem Haus hatte meine verletzte Seele Zuflucht gefunden.
Ich kostete diesen Moment des Glücks voll und ganz aus, denn ich wusste nur zu gut, dass er vergänglich war. Unser Leben würde alles andere als friedlich verlaufen.
Die Anwesenheit der Sassanachs war eine ständige Mahnung an die schreckliche Bedrohung, die über den Clans schwebte. England würde gnadenlos gegenüber allen vorgehen, die sich seiner Autorität nicht unterwarfen, und der Hass, den sie den Highlandern gegenüber ganz offen zum Ausdruck brachten, war nur eine schwache Ahnung dessen, was sie den Clans in den kommenden Jahren noch antun würden.
Ich betrachtete das kleine schwarze Köpfchen des Kindes, das schon wie sein Vater brummte. Duncan Coll Macdonald, was mag dir vom Schicksal bestimmt sein? Du wirst Blut fließen sehen, mein Sohn, aber du wirst auch die Liebe kennen lernen... den Rettungsanker, der verhindert, dass wir im Sturm untergehen. Schlaf , mo mhach mùirneach...
Nun wandten meine Gedanken sich Stephen zu. Er war mein erstgeborener Sohn, derjenige, den Meghans furchtbarer Fluch wirklich treffen würde. Doch ich war überzeugt davon, dass Gott seine unschuldige Seele schützen würde. Und wenn das Schicksal mir gütig war, würde er eines Tages meinen Weg kreuzen.
Das Nachtgestirn erfüllte den Raum mit seinem silbrigen Licht. Liams sanfter, regelmäßiger Atem strich mir über den Hals und wärmte meinen Nacken. Eng an meinen Liebsten geschmiegt, spürte ich sein Herz, das mit kräftigen Schlägen sein Kriegerblut durch die Adern trieb. Jetzt hörte ich den Wind nicht mehr, der die Klagen eines aufgewühlten Schottlands, das seine Söhne zu den Waffen rief, herantrug. Mein Herz schwoll vor Seligkeit. Ich wusste, dass ich an Liams Seite immer meinen Teil am Glück finden würde, trotz allem... und für immer.
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Danksagungen
Ich möchte den folgenden Menschen aus tiefstem Herzen danken:
meiner Familie für ihre unendliche und unschätzbare Geduld, mit der sie sich damit abfand, dass ich oft körperlich und geistig abwesend war, meiner Mutter, die meine erste Leserin gewesen ist, außerdem Isabelle, Suzanne, Micheline, Jacinthe und meiner Schwester Judy für ihre Unterstützung und Ermunterung. Ein ganz besonderer Dank geht an Judith, die sich trotz ihres prall gefüllten Terminkalenders immer wieder die Zeit genommen hat, meine Texte ein ums andere Mal zu lesen und zu korrigieren und mich energisch aufzumuntern. Dank auch an Angus Macleod aus Cap-Breton für die Korrektur der gälischen Dialoge – wahrhaftig eine äußerst komplexe Sprache! Meinem Verlag danke ich, weil er Vertrauen in mich gesetzt und es mir ermöglicht hat, einen lange gehegten Traum zu verwirklichen, und schließlich ein spezieller Dank an alle Autoren der zahlreichen Werke, die mir beim Verfassen dieses Romans eine wertvolle Hilfe waren. Ohne sie hätte das Buch nicht in dieser Form entstehen können.
S. M.
Die Originalausgabe erschien 2003 unter dem Titel
»Coeur de Gäel: La Vallée des Larmes«
bei Les éditions JCL inc., Chicoutimi, Québec, Kanada.
1. Auflage
Taschenbuchausgabe November 2011 bei Blanvalet,
einem Unternehmen der Verlagsgruppe
Random House GmbH, München.
Copyright © der Originalausgabe 2003 by Les éditions JCL inc.,
Chicoutimi, Québec, Kanada.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2007 by Blanvalet,
einem Unternehmen der Verlagsgruppe
Random House GmbH, München.
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Agentur EDITION DIALOG,
Dr. Michael Wenzel, Lille, Frankreich.
Umschlaggestaltung: © Johannes Wiebel punchdesign, München,
unter Verwendung von Motiven von Patryk Kosmider /
Shutterstock und Tamara Kulikova / Shutterstock.
Redaktion: Beate Bücheleres-Rieppel
DF ∙ Herstellung: sam
eISBN 978-3-641-11365-0
www.blanvalet.de
www.randomhouse.de
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